Zäsur und Hoffnung
Für das Kultur- und Tourismuszentrum in Okakarara gibt es jetzt neue Hoffnung. Denn die namibisch-deutsche Versöhnungsinitiative soll bald unterzeichnet und aus deren Etat das Zentrum ab 2007 betrieben werden. Damit bekommt der Schnellschuss des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) nach zwei Jahren endlich eine solide Basis.
Wir erinnern uns: Das Zentrum wurde kurzerhand geplant und gebaut, um für die Zeremonie zum 100-jährigen Gedenken an den Herero-Krieg im August 2004 eine würdige Stätte zu schaffen. Fortan sollte das Zentrum als Ort der Begegnung und des Gedenkens genutzt werden, die geteilte Geschichte vermitteln und den dort sesshaften Herero im besten Fall zur Generierung von Einkommen dienen. Doch die Verantwortlichen hatten die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Weil es an einem durchdachten Konzept mangelte, bleibt die Gedenkfeier vor fast zwei Jahren als bislang einziger Höhepunkt des von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommenen Zentrums in Erinnerung. Die weitgehende Ignoranz desselben durch die dort lebende Bevölkerung sowie Missmanagement und persönliche Konflikte der Mitarbeiter waren weitere Hemmnisse. Und schließlich kam die Unterzeichnung der Versöhnungsinitiative während des Staatsbesuches von Präsident Hifikepunye Pohamba in Deutschland im Dezember 2005 nicht zustande. Die namibische Seite hatte sich mit Verweis auf notwendige Konsultationen mit den eigenen Volksgruppen geweigert, das Dokument anzuerkennen. Kurzum: Die Idee des Zentrums fiel den Verantwortlichen auf die Füße und war auf bestem Wege, ein riesiger Flop zu werden.
Nachdem die Probleme lange Zeit verschwiegen und kleingeredet wurden, setzte sich mit verstärktem öffentlichen Druck eine gewisse Einsicht durch. "Das Zentrum befindet sich ohne Zweifel in einer nicht einfachen Situation", bestätigte BMZ-Ministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul unlängst die Krise auf eine entsprechende Anfrage des Europa-Abgeordneten Michael Gahler. Die SPD-Politikerin sehe jedoch "dem Projektfortschritt mit Zuversicht entgegen". Neben den wohl formulierten politischen Worthülsen gab es zum Glück auch praktische Schritte. So endet die Tätigkeit des Zentrumsleiters, der einen Rassismus-Feldzug gegen die damalige Entwicklungshelferin angezettelt hatte, was in deren Weggang mündete, am 31. Juli 2006. Inzwischen liegt auch ein Gutachten vor, das verschiedene Möglichkeiten für ein Überleben des Projekts aufzeigt. Das Dokument ist - wie sollte es anders sein - natürlich geheim. Und schließlich ist jetzt Geld in Aussicht. Das alles klingt fast wie eine Zäsur, die auch nötig ist, um dem Zentrum eine Zukunft zu ermöglichen. Geld allein reicht dafür aber nicht aus. Die Entscheidungsträger müssen nun hart arbeiten und ihre Hausaufgaben machen, um eine tragfähige Lösung finden - nicht zuletzt aus Verantwortung gegenüber dem deutschen Steuerzahler.
Wir erinnern uns: Das Zentrum wurde kurzerhand geplant und gebaut, um für die Zeremonie zum 100-jährigen Gedenken an den Herero-Krieg im August 2004 eine würdige Stätte zu schaffen. Fortan sollte das Zentrum als Ort der Begegnung und des Gedenkens genutzt werden, die geteilte Geschichte vermitteln und den dort sesshaften Herero im besten Fall zur Generierung von Einkommen dienen. Doch die Verantwortlichen hatten die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Weil es an einem durchdachten Konzept mangelte, bleibt die Gedenkfeier vor fast zwei Jahren als bislang einziger Höhepunkt des von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommenen Zentrums in Erinnerung. Die weitgehende Ignoranz desselben durch die dort lebende Bevölkerung sowie Missmanagement und persönliche Konflikte der Mitarbeiter waren weitere Hemmnisse. Und schließlich kam die Unterzeichnung der Versöhnungsinitiative während des Staatsbesuches von Präsident Hifikepunye Pohamba in Deutschland im Dezember 2005 nicht zustande. Die namibische Seite hatte sich mit Verweis auf notwendige Konsultationen mit den eigenen Volksgruppen geweigert, das Dokument anzuerkennen. Kurzum: Die Idee des Zentrums fiel den Verantwortlichen auf die Füße und war auf bestem Wege, ein riesiger Flop zu werden.
Nachdem die Probleme lange Zeit verschwiegen und kleingeredet wurden, setzte sich mit verstärktem öffentlichen Druck eine gewisse Einsicht durch. "Das Zentrum befindet sich ohne Zweifel in einer nicht einfachen Situation", bestätigte BMZ-Ministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul unlängst die Krise auf eine entsprechende Anfrage des Europa-Abgeordneten Michael Gahler. Die SPD-Politikerin sehe jedoch "dem Projektfortschritt mit Zuversicht entgegen". Neben den wohl formulierten politischen Worthülsen gab es zum Glück auch praktische Schritte. So endet die Tätigkeit des Zentrumsleiters, der einen Rassismus-Feldzug gegen die damalige Entwicklungshelferin angezettelt hatte, was in deren Weggang mündete, am 31. Juli 2006. Inzwischen liegt auch ein Gutachten vor, das verschiedene Möglichkeiten für ein Überleben des Projekts aufzeigt. Das Dokument ist - wie sollte es anders sein - natürlich geheim. Und schließlich ist jetzt Geld in Aussicht. Das alles klingt fast wie eine Zäsur, die auch nötig ist, um dem Zentrum eine Zukunft zu ermöglichen. Geld allein reicht dafür aber nicht aus. Die Entscheidungsträger müssen nun hart arbeiten und ihre Hausaufgaben machen, um eine tragfähige Lösung finden - nicht zuletzt aus Verantwortung gegenüber dem deutschen Steuerzahler.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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