Zu albernem Scherz reduziert
Als ein derzeit in Namibia lebender Österreicher beziehe ich mich auf den o.g. Leserbrief von Prof. Dworak, wohnhaft in Pichling/Österreich.
Punkt 1: Was veranlasst die AZ, derart idiotische Ausführungen überhaupt zu veröffentlichen, noch dazu direkt vor dem brillanten Text des namibischen Freiheitskämpfers und Politikers Toivo ya Toivo, der sich bezugnehmend auf die besorgniserregenden Ausbrüche politischer Gewalt in Outapi mit weisen und mahnenden Worten an die namibische Bevölkerung wandte?
Punkt 2: General Murtala Muhammed, von welchem der besagte Leserbrief in der Hauptsache handelt, war bis zu seiner Ermordung im Rahmen eines Militärputsches Nigerias Staatschef von 1975 bis 1976 und erwarb sich Verdienste hinsichtlich der Freiheits- und Unabhängigkeitsbewegungen im südlichen Afrika. Es ist verständlich, dass man diese historische Persönlichkeit mit der Benennung einer Straße nach ihm ehren möchte. Die Verspottung dieses Mannes, dessen Witwe und Sohn ebenso wie der nigerianische Botschafter bei der Umbenennungszeremonie im Oktober dieses Jahres anwesend waren, als "Murtaler" bzw. "Auswanderer aus dem Murtal, welcher dann zum General wurde" in einer namibischen Zeitung ist zurückzuweisen und zu verurteilen. Dem Leserbriefschreiber Prof. Dworak fehlt offensichtlich jegliches Gespür für historische, politische und gesellschaftliche Wirkmächtigkeiten, wenn er eine historische Persönlichkeit auf einen albernen Scherz reduziert.
Punkt 3: Es gibt auch viele vernünftige, gebildete und intelligente Österreicher, auch wenn man im Ausland - etwa bei der Lektüre des Dworak-Leserbriefs - manchmal zu anderen Rückschlüssen kommen könnte.
Andreas Nowotny, Windhoek
Punkt 1: Was veranlasst die AZ, derart idiotische Ausführungen überhaupt zu veröffentlichen, noch dazu direkt vor dem brillanten Text des namibischen Freiheitskämpfers und Politikers Toivo ya Toivo, der sich bezugnehmend auf die besorgniserregenden Ausbrüche politischer Gewalt in Outapi mit weisen und mahnenden Worten an die namibische Bevölkerung wandte?
Punkt 2: General Murtala Muhammed, von welchem der besagte Leserbrief in der Hauptsache handelt, war bis zu seiner Ermordung im Rahmen eines Militärputsches Nigerias Staatschef von 1975 bis 1976 und erwarb sich Verdienste hinsichtlich der Freiheits- und Unabhängigkeitsbewegungen im südlichen Afrika. Es ist verständlich, dass man diese historische Persönlichkeit mit der Benennung einer Straße nach ihm ehren möchte. Die Verspottung dieses Mannes, dessen Witwe und Sohn ebenso wie der nigerianische Botschafter bei der Umbenennungszeremonie im Oktober dieses Jahres anwesend waren, als "Murtaler" bzw. "Auswanderer aus dem Murtal, welcher dann zum General wurde" in einer namibischen Zeitung ist zurückzuweisen und zu verurteilen. Dem Leserbriefschreiber Prof. Dworak fehlt offensichtlich jegliches Gespür für historische, politische und gesellschaftliche Wirkmächtigkeiten, wenn er eine historische Persönlichkeit auf einen albernen Scherz reduziert.
Punkt 3: Es gibt auch viele vernünftige, gebildete und intelligente Österreicher, auch wenn man im Ausland - etwa bei der Lektüre des Dworak-Leserbriefs - manchmal zu anderen Rückschlüssen kommen könnte.
Andreas Nowotny, Windhoek
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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