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„Zu unserer Zeit stehen“
„Zu unserer Zeit stehen“

„Zu unserer Zeit stehen“

Deutschsprachige sollen Marginalisierung vermeiden
Frank Steffen
Gastbeitrag von Michael Vaupel - Swakopmund

„Wir müssen den Mut haben, zu unserer Zeit zu stehen“ - Friedrich Dürrenmatt. Dieses Zitat wählte Professor Gerhard Tötemeyer als Leitmotiv bei der Vorstellung seiner neuen Publikation. Die Veranstaltung fand am Dienstag in Swakopmund vor circa 40-köpfigem Publikum statt. In dem 35-seitigen Büchlein mit dem Titel „Gedanken zur Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft Namibias“ geht es um die Rolle der deutschsprachigen Namibier in diesem Land.

Und Tötemeyer sprach Tacheles. Deutschsprachigen Namibiern stehe es frei, mitzubestimmen, welche Richtung eingeschlagen werde. Niemand habe das Recht, ihre Entscheidungsfreiheit einzuschränken. Das würde einer Demokratie und der Verfassung widersprechen. Die deutschsprachige Bevölkerung sei eine anerkannte Bevölkerungsgruppe in Namibia. Gerhard Tötemeyer appellierte durchaus emotional: „Wir dürfen nicht zulassen, dass wir marginalisiert werden und eine unbedeutende Randgruppe werden!“ Doch kämen mit Rechten auch Pflichten: Aufgabe der deutschsprachigen Namibier sei es, zu einem demokratischen Rechtsstaat beizutragen und beim Aufbau des Landes mitzuhelfen.

Damit rannte er bei der Vorstellung seiner Publikation am Dienstag im Swakopmunder Hotel „Deutsches Haus“ offene Türen ein. Der sich in Gründung befindende Gesprächskreis deutschsprachiger Namibier hatte zu der Vorstellung eingeladen. Der Vortrag von Tötemeyer war Anlass für eine Diskussion im Hinblick auf die Ziele des Gesprächskreises. Als notwendig wurde beispielsweise ein vermehrter Dialog mit den schwarzen Mitbürgern bezeichnet. Dabei gehe es um das Zuhören und weniger um das eigene Reden - es gehe um ein Miteinander.

Anton von Wietersheim erläuterte die Motivation zur Gründung des Gesprächskreises deutschsprachiger Namibier: die Idee sei aus der Wahrnehmung entstanden, dass die deutschsprachigen Namibier kaum wirksam und aussagekräftig an der öffentlichen Diskussion teilnähmen. Es bestehe sogar der Eindruck, dass die deutschsprachigen Namibier sich in ihre eigenen Institutionen zurückziehen würden.

Ziel ist es laut von Wietersheim, Verständnis, Akzeptanz und gegenseitiges Vertrauen innerhalb der Nation zu fördern: „Wir stellen mit Freude fest, dass es ein gewisses politisches Erwachen gibt - vor allem unter den jüngeren, deutschsprachigen Namibiern.“ Die formale Gründung des Gesprächskreises deutschsprachiger Namibier, mit Zentrale in Windhoek und Vertretungen durch mehrere Ortsgruppen, sollte nun vorangetrieben werden. Realistisch sei eine Gründungsveranstaltung in Windhoek Anfang 2021 - nach dem „Weihnachts-Koma“, wie es dazu realistisch betrachtet hieß.

Beobachter dürften darauf gespannt sein, was für Aktivitäten der geplante Gesprächskreis deutschsprachiger Namibier ab 2021 auf die Beine stellen wird. Das folgende bei der Versammlung gefallene Zitat von Talleyrand klingt jedenfalls vielversprechend: „Zu allen Zeiten kann etwas Gutes getan und etwas Böses verhindert werden.“

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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