Zum Abschluss in Tokio noch der Marathon
Das letzte Wochenende steht bei den Olympischen Spielen bevor. Seit zwei Wochen haben sich die namibischen Olympioniken in ihren Wettbewerben mit der Konkurrenz gemessen. Es gab einmal Silber. Bevor Helalia Johannes und Tomas Rainhold den traditionellen Marathon angehen, hier noch einmal ein Rückblick.
RUDERN: Maike Diekmann war schon rund eine Woche vorher in die Hauptstadt Japans gereist, um sich dort zu akklimatisieren und auf den Wettbewerb im Rudern (Einer) vorzubereiten. Bis zum Umzug ins Olympische Dorf hatte sie sich in Itako City, in der Präfektur Ibaraki, eingenistet, die rund 80 Kilometer nördlich am Meer von Tokio gelegen ist.
Am Freitag, den 23. Juli war es für die 27-Jährige soweit - es ging um die direkte Qualifikation zum Viertelfinale, in der die Athletin aus Otjiwarongo im Lauf fünf aus sieben die Paddel durchziehen musste. Ein dritter Rang musste her, den Diekmann auch in ihrem Lauf ablieferte, Es folgte dann auch der Einzug in die nächste Runde, welches aufgrund der Wetterbedingungen erstmal verschoben wurde. Maike Diekmann beendet ihren Auftritt in Tokio mit Rang 18, nachdem sie sich im Viertelfinale als fünfte nicht für den finalen Endlauf qualifizieren konnte.
RADSPORT: Im Gegensatz zu Namibias Ruderin, ist Radsportler Tristan de Lange schon wieder auf dem Rückflug - das strikte COVID-19-Sicherheitskonzept erlaubt es den Athleten nur maximal 48 Stunden nach ihrem Wettkampf im Olympischen Dorf zu bleiben. Der 24-Jährige trat beim 234 Kilometer langen Straßen-Radrennen rund um den Fuji International Speedway, auf der auch bis 2008 Formel 1 Rennen ausgetragen wurden, an.
Der Namibier, der selbst sagt, dass dies „das nächste Level“ nach seinem Auftritt bei den Common Wealth Spielen 2018 sei, wurde am Ende aufgrund der 80% Quote zwar Opfer des Besenwagens, legte aber einen beherzten Auftritt hin. Eine Attacke 61 Kilometer nach dem Start konnte das Hauptfeld wieder abfangen, dennoch hielt de Lange bei schwül-heißen Temperaturen lange mit. Der Präsident des Namibischen Radsport Verbands, Axel Theissen, war nach dem Rennen voller Lobes auf seinen Schützling, der erst kurzfristig nachnominiert worden war, da der vorgesehene Dan Craven sich mit COVID-19 infiziert hatte.
Zurück im Olympischen Dorf reflektierte der Jungstar, dass er „zwar noch eine Menge zu tun hätte, um an das Niveau heranzufahren, es aber aufgrund der kurzen Vorbereitungszeit von einer Woche, er dennoch sehr zufrieden sei. „Eigentlich hatte ich mich während des COVID-19-Lockdowns auf die großen Events am Ende des Jahres konzentriert, nach dem Telefonanruf mit der Nachnominierung, stellte sich jetzt heraus, dass dies der größte Wettbewerbs des Jahres war.“ Gewonnen hatte das Rennen vor dem Tour de France Sieger Tadej Pogacar aus Slowenien und dem Belgier Wout van Aert, der dritte der Frankreich-Rundfahrt Richard Carapaz aus Equador. Ein durchaus elitärer Kreis, dem de Lange Namibia ein wenig nähergebracht hatte.
Gestern Morgen stand dann das Rennen der Frauen an gleicher Stelle an. Der Kurs maß 137 Kilometer und die Witterungsbedingungen ähnelten denen des Vortages. Mit der Startnummer 51 machte die in der Schweiz lebende Vera Looser vor allem kurz nach dem Start auf sich aufmerksam.
Die 27-jährige Namibierin setzte sich gleich mal zwei Kilometer nach dem Start mit vier weiteren Ausreißerinnen ab. Unter ihnen auch die spätere Olympiasiegerin aus Österreich, Anna Kiesehofer. Allerdings konnte die dritte der afrikanischen Straßenrad-Meisterschaften dieses Jahres, sowohl beim Massenstart als auch beim Einzelzeitfahren, das Tempo der anderen nicht mehr mithalten und wurde 66 Kilometer vor der Ziellinie vom Hauptfeld kassiert. Später ereilte Looser das gleich Schicksal wie am Vortag de Lange.
Es war die dritte von vier Entscheidungen für Namibias Radsportler bei den Olympischen Spielen in Tokio - diesmal von der Straße ins Gelände. Alex Miller startete auf dem Izu MTB Course mit 37 weiteren Teilnehmern in sein Mountainbike Rennen. Der 20-jährige Windhoeker sprach nach seinem ersten Auftritt bei Olympia von einem harten Wettkampf, bei dem vor allem die hohe Luftfeuchtigkeit zu schaffen machte. Am Ende hatte Miller mit einem 31. Rang für den Präsidenten des Radsportverbands, Axel Theissen, wie er selbst sagte, ein überzeugendes Rennen abgeliefert. Platz 31 war das Endresultat.
Wieder über Stock und Stein, diesmal aber die Damen. An gleicher Stelle fuhren ein 38-köpfiges Teilnehmerfeld um goldenes, silbernes und bronzenes Edelmetall. Für die 42-Jährige Michelle Vorster aus Windhoek war dies nach den Sommerspielen 2016 in Rio de Janeiro bereits die zweite Teilnahme am größten Sportfest der Welt. Allerdings hatte nächtlicher Dauerregen das Gelände in einen Schlamm-Parcours verwandelt. Suboptimale Bedingungen, die damit endeten, das die Wahl-Neuseeländerin vor einige Schwierigkeiten stellte. Am Ende fiel Vorster der 80 Prozent-Regel zum Opfer, das die Fahrerinnen aussortiert, die wesentlich langsamer sind als die Führende.
BOXEN: Jonas Junias Jonas musste sich in seinem Qualifikationskampf knapp dem Australier Harry Garside nach Punkten geschlagen geben. Garside lag bei den Juroren im Schnitt mit nur zwei Punkten pro Runde vorne. Offiziell belegt der Swakopmunder wie auch in Rio den 17. Rang in der Gesamtwertung. 32 Athleten traten im Leichtgewicht an. Dennoch lag der Namibier bei den fünf Juroren im Schnitt pro Runde nur zwei Zähler hinten. Damit war sein Auftritt in Tokio ebenfalls beendet.
LEICHTATHLETIK: Es waren die bedeutendsten Momente für die jungen namibischen Sprinterinnen. Beatrice Masilingi und Christine Mboma, zeigten den Konkurrentinnen über die 200-Meter-Strecke bereits in den Vorläufen, mit wem zu rechnen ist. Jeweils als Zweite qualifizierten sich die 18-Jährigen für das Halbfinale und den Endlauf. Dort schrieb Mboma mit einer fulminanten Aufholjagd namibische Geschichte, indem sie als zweite Namibierin bei den Olympischen Spielen silbernes Edelmetall mit nach Hause brachte.
Zum Abschluss der Spiele ist traditionell der Marathon angesetzt. Von Freitag auf Samstag schlag zwölf namibischer Zeit wird Helalia Johannes auf 42.195 Kilometer lange Strecke gehen, einen Tag später dann zur gleichen Zeit Tomas Rainhold. Nicht ganz so traditionell ist die Wettkampfstrecke. Es ist Brauch, dass die Ausdauersportler zum Finale ins Olympiastadion einlaufen. Bei den Spielen in Tokio werden die Athleten aber in Sapporo auf die Strecke gehen. Die Temperaturen in Tokio geben den Ausschlag, da auf der nördlichsten Insel Japans die Temperaturen wesentlich niedriger sind als in der Metropole Tokio.
Von Olaf Mueller
RUDERN: Maike Diekmann war schon rund eine Woche vorher in die Hauptstadt Japans gereist, um sich dort zu akklimatisieren und auf den Wettbewerb im Rudern (Einer) vorzubereiten. Bis zum Umzug ins Olympische Dorf hatte sie sich in Itako City, in der Präfektur Ibaraki, eingenistet, die rund 80 Kilometer nördlich am Meer von Tokio gelegen ist.
Am Freitag, den 23. Juli war es für die 27-Jährige soweit - es ging um die direkte Qualifikation zum Viertelfinale, in der die Athletin aus Otjiwarongo im Lauf fünf aus sieben die Paddel durchziehen musste. Ein dritter Rang musste her, den Diekmann auch in ihrem Lauf ablieferte, Es folgte dann auch der Einzug in die nächste Runde, welches aufgrund der Wetterbedingungen erstmal verschoben wurde. Maike Diekmann beendet ihren Auftritt in Tokio mit Rang 18, nachdem sie sich im Viertelfinale als fünfte nicht für den finalen Endlauf qualifizieren konnte.
RADSPORT: Im Gegensatz zu Namibias Ruderin, ist Radsportler Tristan de Lange schon wieder auf dem Rückflug - das strikte COVID-19-Sicherheitskonzept erlaubt es den Athleten nur maximal 48 Stunden nach ihrem Wettkampf im Olympischen Dorf zu bleiben. Der 24-Jährige trat beim 234 Kilometer langen Straßen-Radrennen rund um den Fuji International Speedway, auf der auch bis 2008 Formel 1 Rennen ausgetragen wurden, an.
Der Namibier, der selbst sagt, dass dies „das nächste Level“ nach seinem Auftritt bei den Common Wealth Spielen 2018 sei, wurde am Ende aufgrund der 80% Quote zwar Opfer des Besenwagens, legte aber einen beherzten Auftritt hin. Eine Attacke 61 Kilometer nach dem Start konnte das Hauptfeld wieder abfangen, dennoch hielt de Lange bei schwül-heißen Temperaturen lange mit. Der Präsident des Namibischen Radsport Verbands, Axel Theissen, war nach dem Rennen voller Lobes auf seinen Schützling, der erst kurzfristig nachnominiert worden war, da der vorgesehene Dan Craven sich mit COVID-19 infiziert hatte.
Zurück im Olympischen Dorf reflektierte der Jungstar, dass er „zwar noch eine Menge zu tun hätte, um an das Niveau heranzufahren, es aber aufgrund der kurzen Vorbereitungszeit von einer Woche, er dennoch sehr zufrieden sei. „Eigentlich hatte ich mich während des COVID-19-Lockdowns auf die großen Events am Ende des Jahres konzentriert, nach dem Telefonanruf mit der Nachnominierung, stellte sich jetzt heraus, dass dies der größte Wettbewerbs des Jahres war.“ Gewonnen hatte das Rennen vor dem Tour de France Sieger Tadej Pogacar aus Slowenien und dem Belgier Wout van Aert, der dritte der Frankreich-Rundfahrt Richard Carapaz aus Equador. Ein durchaus elitärer Kreis, dem de Lange Namibia ein wenig nähergebracht hatte.
Gestern Morgen stand dann das Rennen der Frauen an gleicher Stelle an. Der Kurs maß 137 Kilometer und die Witterungsbedingungen ähnelten denen des Vortages. Mit der Startnummer 51 machte die in der Schweiz lebende Vera Looser vor allem kurz nach dem Start auf sich aufmerksam.
Die 27-jährige Namibierin setzte sich gleich mal zwei Kilometer nach dem Start mit vier weiteren Ausreißerinnen ab. Unter ihnen auch die spätere Olympiasiegerin aus Österreich, Anna Kiesehofer. Allerdings konnte die dritte der afrikanischen Straßenrad-Meisterschaften dieses Jahres, sowohl beim Massenstart als auch beim Einzelzeitfahren, das Tempo der anderen nicht mehr mithalten und wurde 66 Kilometer vor der Ziellinie vom Hauptfeld kassiert. Später ereilte Looser das gleich Schicksal wie am Vortag de Lange.
Es war die dritte von vier Entscheidungen für Namibias Radsportler bei den Olympischen Spielen in Tokio - diesmal von der Straße ins Gelände. Alex Miller startete auf dem Izu MTB Course mit 37 weiteren Teilnehmern in sein Mountainbike Rennen. Der 20-jährige Windhoeker sprach nach seinem ersten Auftritt bei Olympia von einem harten Wettkampf, bei dem vor allem die hohe Luftfeuchtigkeit zu schaffen machte. Am Ende hatte Miller mit einem 31. Rang für den Präsidenten des Radsportverbands, Axel Theissen, wie er selbst sagte, ein überzeugendes Rennen abgeliefert. Platz 31 war das Endresultat.
Wieder über Stock und Stein, diesmal aber die Damen. An gleicher Stelle fuhren ein 38-köpfiges Teilnehmerfeld um goldenes, silbernes und bronzenes Edelmetall. Für die 42-Jährige Michelle Vorster aus Windhoek war dies nach den Sommerspielen 2016 in Rio de Janeiro bereits die zweite Teilnahme am größten Sportfest der Welt. Allerdings hatte nächtlicher Dauerregen das Gelände in einen Schlamm-Parcours verwandelt. Suboptimale Bedingungen, die damit endeten, das die Wahl-Neuseeländerin vor einige Schwierigkeiten stellte. Am Ende fiel Vorster der 80 Prozent-Regel zum Opfer, das die Fahrerinnen aussortiert, die wesentlich langsamer sind als die Führende.
BOXEN: Jonas Junias Jonas musste sich in seinem Qualifikationskampf knapp dem Australier Harry Garside nach Punkten geschlagen geben. Garside lag bei den Juroren im Schnitt mit nur zwei Punkten pro Runde vorne. Offiziell belegt der Swakopmunder wie auch in Rio den 17. Rang in der Gesamtwertung. 32 Athleten traten im Leichtgewicht an. Dennoch lag der Namibier bei den fünf Juroren im Schnitt pro Runde nur zwei Zähler hinten. Damit war sein Auftritt in Tokio ebenfalls beendet.
LEICHTATHLETIK: Es waren die bedeutendsten Momente für die jungen namibischen Sprinterinnen. Beatrice Masilingi und Christine Mboma, zeigten den Konkurrentinnen über die 200-Meter-Strecke bereits in den Vorläufen, mit wem zu rechnen ist. Jeweils als Zweite qualifizierten sich die 18-Jährigen für das Halbfinale und den Endlauf. Dort schrieb Mboma mit einer fulminanten Aufholjagd namibische Geschichte, indem sie als zweite Namibierin bei den Olympischen Spielen silbernes Edelmetall mit nach Hause brachte.
Zum Abschluss der Spiele ist traditionell der Marathon angesetzt. Von Freitag auf Samstag schlag zwölf namibischer Zeit wird Helalia Johannes auf 42.195 Kilometer lange Strecke gehen, einen Tag später dann zur gleichen Zeit Tomas Rainhold. Nicht ganz so traditionell ist die Wettkampfstrecke. Es ist Brauch, dass die Ausdauersportler zum Finale ins Olympiastadion einlaufen. Bei den Spielen in Tokio werden die Athleten aber in Sapporo auf die Strecke gehen. Die Temperaturen in Tokio geben den Ausschlag, da auf der nördlichsten Insel Japans die Temperaturen wesentlich niedriger sind als in der Metropole Tokio.
Von Olaf Mueller
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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