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Zum Neubeginn die Fehler Afrikas eingestehen

Windhoek - Durch eine kritische Bestandsaufnahme negativer Faktoren in Afrika will der sambische Altpräsident Kenneth Kaunda Wege finden, dass der Kontinent sinnvollen Anschluss an die Weltwirtschaft findet. "Wir müssen unser eigenes, vergangenes Versagen eingestehen, um die Zukunft zu korrigieren", leitete der gefeierte Referent am Montagabend vor einem großen Publikum an der Universität von Namibia seine Überlegungen zur Sanierung des Krisenkontinents ein. Er zog jedoch keine Beispiele aus einzelnen Staaten heran.

Kaunda begründet seine Ratschläge auf seinem Gottesglauben und auf der Nächstenliebe. Die kontinentalen Misserfolge haben sich nach seiner Einschätzung trotz fünf Jahrzehnte der Entwicklungshilfe eingestellt. Auch die strukturellen Reformen vieler Länder, die während der letzten 25 Jahre als Voraussetzung an internationale Darlehen gekoppelt waren, hätten nicht das erwünschte Ergebnis gebracht. Die Welthandelsorganisation, WTO, habe seit ihrer Gründung vor zehn Jahren zwar zur Einbindung Afrikas in die Weltwirtschaft gesorgt, aber immer noch fließe viel mehr Kapital aus Afrika ab, als was einströmt. "Afrika verarmt, derweil die Welt reicher wird. Der Kontinent exportiert Reichtümer und der Wohlstand nimmt ab."

Die kontinentale Bevölkerung von etwa 800 Millionen Menschen sieht Kaunda dennoch als "idealen Standort" für Investitionen. "Als afrikanische Führer müssen wir vergangene Fehler eingestehen und dafür eine Politik verfolgen, die das Wachstum fördert und nachhaltige Entwicklung möglich macht. ? Afrikaner haben die Pflicht, sich aus der Misere der Unterentwicklung zu befreien. Afrika kann nicht von Außenseitern entwickelt werden, sondern nur durch Afrikaner."

Kaunda ging dann auf chronische Hemmfaktoren ein. Korruption, Konflikte und vorsätzliche Zerstörung hätten die Entwicklung stets zurückgeworfen. "Gute Staatsführung sollten wir nicht der Spendernationen wegen anstreben, sondern für unsere Leute und Länder selbst!"

Am meisten schmerzt es den Altpräsidenten, dass Afrika nach wie vor viele Rohstoffe in entwickelte Länder ausführt, ohne sie veredelt oder zu Fertigprodukten verarbeit zu haben. "Das geht nicht. So kommen wir einfach nicht weiter."

Kaunda verspricht sich viel von der neuen Entwicklungsinitiative Afrikas (NEPAD), weil es ein Konzept der Afrikaner selbst sei. "Damit wird Afrika der Lage gerecht werden und seine Rolle in der globalen Gemeinschaft finden." Die religiöse Überzeugung und die Hautfarbe hält Kaunda für unwesentlich, da er alle Menschen als Kinder der Schöpfung versteht, die sich von der Nächstenliebe leiten lassen sollen.

Ein Fragesteller wollte von ihm wissen, wie er sich die Zusammenarbeit im Hinblick auf NEPAD mit den Kriegsnationen USA (Washington) und Britannien (London) - im Kontext des Irak - vorstelle. Der Altpräsident konterte, dass Afrika sich vereinigen müsse. Und bei internationaler Zusammenarbeit könne der Kontinent dann keine Unterschiede zwischen den "Hauptstädten" treffen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-26

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