Zum Tod eines Damara Dik-Dik
Meine Frau und ich haben im März zum vierten Mal Namibia bereist. Wir hatten unsere Rundreise vornehmlich auf den Norden beschränkt. Trotz der spürbaren Auswirkungen der Corona-Pandemie erlebten wir einen unvergesslichen Urlaub mit einzigartigen Erlebnissen, lernten nette Menschen kennen und durften die besondere Gastfreundschaft in Namibia erleben. Immer wieder ein Grund, in dieses schöne Land zurückzukehren. Wir erlebten viele schöne Momente. Am 09.März. jedoch haben wir etwas sehr Traurigem ungewollt beiwohnen müssen. An diesem Tag besuchten wir als Tagestouristen das Waterberg Resort von Otjiwarongo aus. Dort angekommen entdeckten wir bei der Durchfahrt des Resorts um die Mittagszeit zwei Damara-Dik-Diks am Straßenrand, die zu unserem Erstaunen nicht wegliefen. Wir hielten an. Und erlebten dann live, wie ein Rangerfahrzeug mit erhöhter Geschwindigkeit fahrend und laut hupend uns überholte. Die zwei Damara-Dik-Diks wurden dadurch derart verschreckt, dass eines der Tiere auf den Weg lief und von dem Jeep erfasst wurde. Der Fahrer, eine Ranger, fuhr weiter. Das Tier sahen wir auf der Straße liegen noch einige Zuckungen machend sterben. Wir haben den verantwortlichen Fahrer zur Rede gestellt und unsere Beobachtungen der Rezeption gemeldet. Leider hat der Ranger jegliche Verantwortung geleugnet. Man kann nur hoffen, dass die Verantwortlichen nach diesem Vorgang noch mehr in den Schutz und den Erhalt vom Aussterben bedrohter Arten investieren werden, insbesondere in die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter. Es ist nicht nachzuvollziehen, dass gerade ein Ranger sich so verantwortungslos verhält wie erlebt. Da das Waterberg Resort eine vom NWR betriebene Einrichtung ist, geht dieser Appell unmittelbar auch an die zuständigen Regierungs- und Tourismusbehörden.
Martin Neumann, Hannover
Martin Neumann, Hannover
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen