Zusicherung an das Goethe-Zentrum
Der Referatsleiter für Goethe-Institute und Kulturgesellschaften, Dr. von Münchow-Pohl, hat Ende vergangener Woche nach einem Treffen mit Vertretern der Goethe-Institute sowie der Goethe-Zentren des südlichen Afrika, das in Johannesburg abgehalten wurde, noch einen Abstecher nach Windhoek gemacht. Hier hat er sich mit dem Vorstand der Namibisch-Deutschen Stiftung für Kulturelle Zusammenarbeit (NaDS) ausgetauscht, die seit rund 13 Jahren die Trägerschaft für das Goethe-Zentrum innehat. An der Beratung hat auch der neue Direktor des Windhoeker Goethe-Zentrums, Francois Hartz, teilgenommen, der sein Amt zu Beginn des Monats angetreten hat und bereits beim Goethe-Treffen in Johannesburg anwesend war.
Im Austausch mit dem NaDS-Vorstand war von Münchow-Pohl bemüht, ernste Bedenken des Vorstands zu zerstreuen, die in dringender Korrespondenz seit Ende 2010 zuerst dem Vorstand der Goethe-Zentrale in München, danach dem Altminister Hans-Dietrich Genscher und zuletzt der Staatsministerin Cornelia Pieper vorgetragen wurden. Außer indirekter Sparappelle, die in Windhoek schon vor der Korrespondenz durchgesetzt wurden, kam aus München keinerlei Signal auf eine Besserung des Unterhalts des GZ-Windhoek. Der Vorstand hatte schon 2010 eine Lohnreduktion der neuen Geschäftsleitung durchgeführt, den Mitarbeitern das 13. Monatsgehalt (Bonus) verweigert, diversen Serviceträgern gekündigt und die Projektfinanzierung auf die Kooperation mit Mittlerorganisationen anderer Staaten verlagert. Im Jahr 2011 wurde auf die externe IT-Betreuung verzichtet, wurde der freien Public Relations-Mitarbeiterin gekündigt und musste die ständige Kraft an der Rezeption durch eine Kulturweit-Praktikantin, die „nichts kostet“, ersetzt werden. Auch die Sicherheit des Geländes wurde durch Kündigung des ständigen Wachmannes herabgestuft.
Die gut funktionierende Sprachschule des Goethe-Zentrums, die sich selbst finanziert und auf keine Zuwendung vom Goethe-Institut oder vom Auswärtigen Amt angewiesen ist, konnte sich aus eigener Kraft über die Krise hinwegretten. Im Hinblick auf die übrige kulturelle Projektarbeit musste der NaDS-Vorstand noch bis vor einem halben Jahr annehmen, dass es dem Auswärtigen Amt in Berlin sowie dem Goethe-Institut in München wenig am Erhalt der Kulturarbeit in Windhoek gelegen sei. Diesen Eindruck hatte auch der Präsident der Deutsch-Namibischen Gesellschaft, Klaus Hess, beim Abschied der vorigen Direktorin des GZ öffentlich ausgesprochen.
Mittlerweile ist nicht zuletzt durch die schriftliche Antwort von Staatsministerin Dr. Pieper sowie durch die Zusicherung von Dr. Münchow-Pohl eine Verständigungsgrundlage hergestellt worden, die dem Vorstand der NaDS mehr Planungssicherheit bietet. So dürfte das Goethe-Zentrum jetzt auch mit dem neuen Direktor, Francois Hartz, an eine glaubwürdige Fortsetzung der Kulturarbeit der vergangenen 13 Jahre gehen.
Von Allgemeine Zeitung
Windhoek
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Interessenträger und Vorstand des Goethe-Zentrums in Windhoek und der Namibisch Deutschen Stiftung für Kulturelle Zusammenarbeit (NaDS) konnten sich am vergangenen Freitag mit dem Referatsleiter für Goethe-Institute vom deutschen Auswärtigen Amt, Dr. Bernd von Münchow-Pohl, vorn rechts, und dem deutschen Botschafter Onno Hückmann, vorn links, austauschen. Gleichzeitig wurde der neue Geschäftsführer des Goethe-Zentrums, Francois Hartz, zweiter von links, im Zentrum begrüßt. Von NaDS-Vorstand waren anwesend: Barbara Pirron, vorn Mitte, und Andreas Herrle, dritter von links, sowie Eberhard Hofmann, NaDS-Vorsitzender. Foto: Michael Haufiku
BU
Francois Hartz, neuer Geschäftsführer im Goethe-Zentrum, Windhoek. Foto: AZ
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