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Zuspruch und viele Sorgen
Zuspruch und viele Sorgen

Zuspruch und viele Sorgen

Swakopmund - "Eine Veränderung wird es geben. Daran gibt es keine Zweifel", sagte Peter Tarr von der Umweltorganisation SAIEA (Southern African Institute for Environment Assessment) bei dem Treffen am Dienstagabend in Swakopmund. Er fügte hinzu: "Der Uran-Rausch wird das Aussehen hier verändern."

Mit den knapp 400 Personen, die beim Informationsabend erschienen sind, haben selbst die Organisatoren nicht gerechnet. Tarr sagte sogar, dass er "noch nie solch ein großes Interesse an einer Entwicklung gesehen" habe. Obwohl Kobus Smit, Geschäftsführer von Gecko in Südafrika, das Treffen als "höchst erfolgreich" beschrieb, zeigten sich viele Bewohner über die neue überdimensionale Entwicklung besorgt.

Die Firma Gecko Namibia plant, an der Küste eine Chemieanlage und einen Hafen zu errichten, um so die Uranminen zu versorgen (AZ berichtete). Die Investition wird mit zwölf Mrd. N$ angegeben. Gecko hat vier verschiedene Standorte ausgesucht (zwischen Swakopmund und Wlotzkasbaken sowie hinter Düne 7).

Das Fazit des jüngsten Treffens: Es muss zwischen Bergbau und Tourismus eine Synergie gefunden werden. "Wir haben das Dilemma, dass die Regierung Tourismus in dem gleichen Ort zulässt, wo die Minen sind", so Tarr. Er stellte die Frage: "Wie kommt man damit klar?" In dem Zusammenhang verwies er auf eine Konferenz am morgigen Freitag, wo Vertreter aus dem Tourismus- und Bergbausektor dieses Thema besprechen werden.

Einige anwesenden Personen waren gegen die Entwicklung und begründeten dies mit dem Tourismus in der Erongo-Region: "Laut einer Studie aus dem Jahr 2009 sind in Namibia 33000 Personen im Tourismussektor angestellt. Wie kann man diese Ziffer mit den knapp 2500 Personen aufwiegen, die beim Chemiewerk arbeiten werden?", fragte eine besorgte Bürgerin und fügte hinzu: "Diese Entwicklung schiebt den Tourismus zur Seite. 60 Prozent aller Touristen kommen nach Namibia zurück, weil das Land in deren Augen von solchen Industrien unberührt ist." Tarr antwortete, dass man den "gesamten Korb aller Industrien" benötige (Tourismus und Bergbau), um Namibia zu entwickeln. Er betonte dennoch, dass es eine Alternative gebe. Das Projekt könne auch verworfen werden. "Die Bewohner müssen dann aber in Kauf nehmen, dass die Säure und alle anderen Chemikalien weiter von Walvis Bay importiert und durch Swakopmund zu den Minen gefahren werden", sagte Tarr. Er ergänzte, dass der Uran-Rausch einen großen Einfluss auf die Region haben werde, da weitere Minen hinzukämen. "Obwohl Kernenergie nicht umweltfreundlich ist, sind viele Länder der Welt auf Atomkraftwerke angewiesen. Deshalb wird Uran künftig noch in Massen benötigt", sagte der Projektleiter Pine van Wyk in diesem Zusammenhang. Tarr fügte hinzu: "Unsere Regierung buttert das Brot auf beiden Seiten. Sie wollen die Natur erhalten, aber auch die Industrie haben."

Mit Verweis auf asiatischen Einfluss zeigten sich die Bewohner ebenfalls besorgt. Van Wyk beruhigte die Bürger und sagte, dass der Großteil der Arbeitskräfte aus Namibiern bestehen werde. In der Umweltstudie (EIA) solle zudem eine Grundregel festgelegt werden, dass Namibier die Jobs bekämen, so Tarr. Andere anwesende Personen waren über Swakopmunds Entwicklung und Infrastruktur besorgt, da die Menschen dort wohnen würden. "Swakopmund hat nicht die ausreichende Infrastruktur, um eine solche Anzahl Personen aufzunehmen. Es müssen noch hunderte Häuser, neue Schulen und Krankenhäuser errichtet werden", sagte ein Bürger. Projektleiter van Wyk reagierte darauf, dass es schon Treffen mit der Stadtverwaltung gegeben habe und "enge Zusammenarbeit erforderlich" sei.

Von der Angelvereinigung gab es ebenfalls Einwände: Ein Angler war gegen den Standort zwischen Meile 6 und 10, da das Haiangeln dort sehr gut sei. Der Ort sei sogar international sehr begehrt. Tarr sagte dazu, dass die Anlage eventuell 100 Meter vom Strand entfernt gebaut werden könne, so dass der Strand noch immer zugänglich sei. Er ergänzte aber: "Würden Sie noch immer dort angeln wollen, wenn hinter Ihnen diese gigantische Fabrik steht?"

Obwohl viele Bürger über das neue Chemiewerk besorgt sind, haben Andere die Daumen hoch gezeigt. "Diese Entwicklung ist sehr positiv für Namibias Zukunft", sagte ein Mann. Er zeigte sich aber über das von NamPower geplante 500-MW-Kohlekraftwerk dort besorgt. Das würde eine Katastrophe bedeuten, sagte er. Van Wyk konnte sich im Namen von NamPower nicht äußern.

Das Treffen dauerte drei Stunden, die Fragen mancher Personen wurden danach in Einzelgesprächen beantwortet. Tarr versprach allerdings, dass es noch viele Treffen im kleineren Rahmen geben werde, bei denen besorgte Bürger mehr Zeit hätten, ihre Kommentare vorzulegen.

"Ich habe keine Angst, in Namibia Geld zu investieren, weil ich das Land liebe", sagte Gecko-Geschäftsführer Kobus Smit nach dem Treffen. Er war Inkognito dabei und hat den Argumenten zugehört. Smit beschrieb das Treffen als "sehr, sehr, sehr erfolgreich". "Ich bin sicher, dass die Entwicklung verwirklicht wird. Es kann aber auch gut sein, dass ich zum Narren der Stadt werde", sagte er.

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Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-26

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