Zwangsenteignung macht Weiße in Südafrika nervös
Weiße Landbesitzer und ausländische Immobilienbesitzer in Südafrika werden zunehmend nervös. Mit Sorge verfolgen sie, dass nach Namibia nun auch die südafrikanische Regierung bei der Landreform einen Präzedenzfall geschaffen und die Zwangsevakuierung der 500 Hektar großen Farm Leeuwspruit angekündigt hat. Erst Anfang des Monats war im Nachbarland Namibia die Farm Ongombo West der deutschstämmigen Eigentümerin Hilde Wiese zwangsweise verkauft worden.
Obwohl Südafrika angesichts seiner stabilen Verfassung weit von den chaotischen Szenen des anderen Nachbarlands Simbabwe entfernt ist, wo neue Gesetze es möglich machen, bisher noch durch Investitionsabkommen geschützte Ausländer ebenfalls zu enteignen, wächst die Sorge am Kap. Im Visier der Landkommission befinden sich nicht nur alteingesessene Familien, deren Vorfahren einst nach mehr oder weniger blutigen Auseinandersetzungen günstig zu Land kamen. Auch vor kurzem erst erworbene Anwesen sind gefährdet, wenn rechtskräftige Titel einst benachteiligter oder vertriebener Eigentümer vorliegen. Schon wurden erste Fälle von Ausländern bekannt, die deswegen verschreckt ihre Kaufgespräche platzen ließen.
Denn im Juli war auf einem "Landgipfel" in Johannesburg klar geworden, dass das bisher angewandte Prinzip von Angebot und Nachfrage für den Kauf von Farmland zur Disposition steht. Der Staat will angesichts der steigenden Marktpreise künftig selbst festlegen, was er für die zur Übernahme ins Auge gefassten Farmen zahlen wird. Der Grund: Die Landreform im Kap-Staat verlief bisher schleppend und damit wächst die Ungeduld der Bevölkerung. Zudem stehen Farmer im Verdacht, überhöhte Preise geltend zu machen.
Bei der nach dem Fall der Apartheid versprochenen Reform geht es um die Korrektur von historischem Unrecht durch Vertreibungen und Enteignungen. Dies hatte dazu geführt, dass 1994 noch 87 Prozent des Farmlands in dem Kap-Staat in weißem Besitz waren. Bis 2014 sollen 30 Prozent davon in schwarze Hände übergehen. Doch bisher liegt die Regierung mit mageren drei Prozent rück-übereigneten Landes noch weit zurück.
Bei dem schwierigen Reformprozess werden Ausländer zunehmend als preistreibende Störfaktoren wahrgenommen. In der armen Limpopo-Provinz etwa sind die Preise für Farmen in die Höhe geschnellt, seit europäische Käufer sie erfolgreich als touristische Anlagen für Jäger oder naturbegeisterte Besucher betreiben. Auf dem Landgipfel zeichnete sich ab, dass Ausländern daher Beschränkungen beim Grunderwerb drohen könnten. Die Überlegungen reichen von Extrempositionen wie Verstaatlichung allen Landes bis hin zu Erbpacht-Verträgen, die Ausländer für einige Jahre auf der afrikanischen Scholle dulden würden.
Nicht gerade förderlich beim Werben der Regierung um Vertrauen ist das Schulterklopfen aus dem kriselnden Nachbarstaat Simbabwe. Justizminister Patrick Chinamasa erklärte, auch Südafrikas Regierung zeige nun Wertschätzung für das simbabwische Modell, Unrecht bei der Landverteilung durch Beschlagnahme effektiv zu lösen.
Obwohl Südafrika angesichts seiner stabilen Verfassung weit von den chaotischen Szenen des anderen Nachbarlands Simbabwe entfernt ist, wo neue Gesetze es möglich machen, bisher noch durch Investitionsabkommen geschützte Ausländer ebenfalls zu enteignen, wächst die Sorge am Kap. Im Visier der Landkommission befinden sich nicht nur alteingesessene Familien, deren Vorfahren einst nach mehr oder weniger blutigen Auseinandersetzungen günstig zu Land kamen. Auch vor kurzem erst erworbene Anwesen sind gefährdet, wenn rechtskräftige Titel einst benachteiligter oder vertriebener Eigentümer vorliegen. Schon wurden erste Fälle von Ausländern bekannt, die deswegen verschreckt ihre Kaufgespräche platzen ließen.
Denn im Juli war auf einem "Landgipfel" in Johannesburg klar geworden, dass das bisher angewandte Prinzip von Angebot und Nachfrage für den Kauf von Farmland zur Disposition steht. Der Staat will angesichts der steigenden Marktpreise künftig selbst festlegen, was er für die zur Übernahme ins Auge gefassten Farmen zahlen wird. Der Grund: Die Landreform im Kap-Staat verlief bisher schleppend und damit wächst die Ungeduld der Bevölkerung. Zudem stehen Farmer im Verdacht, überhöhte Preise geltend zu machen.
Bei der nach dem Fall der Apartheid versprochenen Reform geht es um die Korrektur von historischem Unrecht durch Vertreibungen und Enteignungen. Dies hatte dazu geführt, dass 1994 noch 87 Prozent des Farmlands in dem Kap-Staat in weißem Besitz waren. Bis 2014 sollen 30 Prozent davon in schwarze Hände übergehen. Doch bisher liegt die Regierung mit mageren drei Prozent rück-übereigneten Landes noch weit zurück.
Bei dem schwierigen Reformprozess werden Ausländer zunehmend als preistreibende Störfaktoren wahrgenommen. In der armen Limpopo-Provinz etwa sind die Preise für Farmen in die Höhe geschnellt, seit europäische Käufer sie erfolgreich als touristische Anlagen für Jäger oder naturbegeisterte Besucher betreiben. Auf dem Landgipfel zeichnete sich ab, dass Ausländern daher Beschränkungen beim Grunderwerb drohen könnten. Die Überlegungen reichen von Extrempositionen wie Verstaatlichung allen Landes bis hin zu Erbpacht-Verträgen, die Ausländer für einige Jahre auf der afrikanischen Scholle dulden würden.
Nicht gerade förderlich beim Werben der Regierung um Vertrauen ist das Schulterklopfen aus dem kriselnden Nachbarstaat Simbabwe. Justizminister Patrick Chinamasa erklärte, auch Südafrikas Regierung zeige nun Wertschätzung für das simbabwische Modell, Unrecht bei der Landverteilung durch Beschlagnahme effektiv zu lösen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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