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Zwei Bonner mit Unternehmungsgeist

Blauer Himmel über uns, angenehme Temperaturen um 22 Grad, wir stehen zwölf Kilometer vor Swakopmund den neuen Besitzern von "Sophia Dale" gegenüber. Beide sind erst kurze Zeit in Namibia, kommen aus der ehemaligen Bundeshauptstadt Bonn, lieben dieses Land, seine Natur und seine Menschen. In ihrem Reisegepäck haben sie viele Ideen, wie sie diesen idyllischen Platz mit neuen Leben erfüllen können: Michaela und Manfred Lütz.
"Als wir 2008 das erste Mal in dieses Land kamen, herrschte zwischen uns sofortige Übereinstimmung", erzählt uns das junge Ehepaar, "wir wollten nicht aus Deutschland fliehen, finanziell gab es keine Probleme, aber der Stress, der Druck, kein Urlaub, keine Zeit für uns, die Ellenbogenfreiheit, das hat uns fertig gemacht". Die Bonner weiter: "Im Internet fanden wir unser Glück - "Sophia Dale" stand zum Verkauf an, am Rand der Wüste gelegen, nur wenige Kilometer von der Küstenstadt Swakopmund entfernt".

Der gelernte Schlachter verkaufte mit seiner Frau, die in Deutschland beim TÜV Rheinland als Assistentin arbeitete, in seinem Imbiss alles aus eigener Produktion. "Wir hatten ein reichhaltiges Angebot und eine sehr gute Qualität. Über den Umsatz konnten wir uns nicht beklagen. Der Renner war die Eigenproduktion, das war die beste Werbung für uns", so das junge Paar.
"Meine Frau, ich und meine Eltern haben hin und her überlegt, alles abgewogen. was es für Möglichkeiten gibt, sich in Namibia, in unserem Traumland, eine Existenz zu schaffen, von der auch die Einheimischen profitieren können", erzählte uns der 40-jährige Metzger. Und dann platzte es nur so aus ihm heraus: "Wir planen ein Restaurant mit rund 30 Plätzen und einer gutbürgerlichen Küche. Wie schon in Deutschland werden Wildgerichte unsere besondere Spezialität sein, aber auch "Eisbein mit Sauerkraut" sollen auf der Speisekarte nicht fehlen. Außerdem werden wir einen Biergarten einrichten, in dem sich die Gäste, die vor dem Küstennebel fliehen, wohlfühlen sollen. Zu den schon vorhandenen drei Arbeitskräften könnten wir noch drei weitere einstellen. Wir wollen das große Grundstück mit noch mehr mit Leben füllen, weiter modernisieren". Es lassen sich laut Lütz immer mehr Menschen vor der Küstenstadt nieder, die das ruhige Leben hier draußen in der Wüste genießen und zum Essen nicht mehr den längeren Weg in die Stadt fahren möchten. Auch diesen möchte er, so geplant, voraussichtlich ab Mai dieses Jahres seine Dienste anbieten. "Unser besonderer Service", strahlt er, "Autofahrer, die mal ein Gläschen mehr trinken möchten, haben die Möglichkeit bei uns ganz preiswert zu übernachten". Möglichkeiten dazu bestehen in zwei Bungalows und drei Doppelzimmern für insgesamt 16 Personen. Am Rand des neu geschaffenen Partyplatzes, der schon zu Silvester von etlichen Gästen genutzt wurde, bietet eine große Rundhütte auch Gruppen, wie zum Beispiel Kindergärten, Schulen oder den Partygästen eine einfache Übernachtungsmöglichkeit.
Auch im Außenbereich von "Sophia Dale" ändert sich einiges: "Ein Kinderspielplatz wird zu unseren weiteren Attraktionen zählen", schwärmt Lütz, der mit seinen Mitarbeitern hier auf dem 29000 Quadratmeter großen Gelände einiges bewegt hat und noch lange nicht seine gesamten Vorstellungen realisieren konnte: "Wir wollen unser Geld vernünftig anlegen, alles genau durchdenken. Satter grüner Rasen wird hier wachsen, dazwischen schattenspendende Palmen - ein kleines Paradies soll hier entstehen". Besonders erfreut ist er darüber, dass sich seine Eltern, Monika und Willi, auf dieses Abenteuer mit eingelassen haben.

Vier Solareinheiten sorgen für 1100 Liter Warmwasser. Neu geschaffen sind weitere schattenspendende Unterstellplätze für Fahrzeuge. Dazu gekommen ist ein Sundownerplatz. "Unseren Gästen soll es an nichts fehlen", berichteten Michaela und Manfred Lütz, die voller Zuversicht und mit großem Optimismus in die Zukunft blicken.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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