Zwei Namibier holen deutsche Meistertitel

Die beiden Geschwister Sandra und Manfred Starke sind im wahrsten Sinne des Wortes "Meister ihres Fachs". Beide Kinder besuchen noch die Schule und hegen dennoch gemeinsam einen ganz besonderen Traum. "Wir wollen Profifußballer werden und sind unseren Eltern für die Möglichkeit sehr dankbar, in Deutschland Fußball spielen zu können ", sagen die ehrgeizigen und bescheidenen Kinder mit namibischen Wurzeln.

Momentan sind sie auch mit ihren jüngsten Erfolgen in Deutschland auf dem besten Weg, ihren Zielen ein Stück näher zu kommen. Beide sind Gewinnertypen und aktuelle Deutsche Meister mit ihren Nachwuchsmannschaften. Zum dritten Mal hintereinander konnte die Torjägerin Sandra Starke (16) bereits die wertvollste Trophäe in der Altersklasse U17 mit dem Mädchen-Nachwuchs des frisch gebackenen Frauen Europa-Cup-Siegers 2010, Turbine Potsdam, erringen . Doch nun steht der großer Bruder der kleinen Schwester in nichts mehr nach: Manfred bezwang mit dem Junioren-Bundesligateam des FC Hansa Rostock im Endspiel die A-Junioren von Bayer 04 Leverkusen mit 1:0 und sicherte sich damit die deutsche Meisterschaft.

Für den 19-jährigen Mittelfeldspieler war dieser beeindruckende Endspielsieg die 18. Partie ohne Niederlage und somit konnte er mit dem erstmaligen Gewinn der deutschen A-Jugendmeisterschaft des FC Hansa Rostock in der Bundesrepublik eine erfolgreiche Saison krönen. Neben dem Deutschen Meistertitel erhielt der namibische U20-Junioren-Nationalspieler ein neues Vertragsangebot von den Hanseaten und wird ein weiteres Jahr die Fußballschuhe für die Ostseestädter schnüren. Der angehende Abiturient hatte zuvor mit der U20-Nationalmannschaft Namibias am Vier-Nationen-Turnier in Angola teilgenommen und durfte sich über einen tollen zweiten Platz in der Endabrechnung freuen.
Ganz besonders stolz dürfen auch die Eltern von diesen beiden Meisterkindern sein. Schon im Alter von 13 Jahren mussten Mutter Carla und Vater Richard ihre Sprösslinge schweren Herzens in die große weite Welt mit einem weinenden Auge ziehen lassen. "Mein Sohn war damals im Rahmen eines Schüleraustausches nach Deutschland und spielte für Union Berlin. Er war begeistert und wollte gerne in Deutschland bleiben. Doch der Verein besaß kein Jugendinternat, wo er das Abitur hätte absolvieren können. So landete er schließlich mit einiger Unterstützung bei Hansa Rostock", sagt Richard Starke und ergänzt: "Unsere Tochter wollte ihrem Bruder nun in nichts nachstehen und auch nach Deutschland, wovon ich erst überhaupt nicht begeistert war. Doch meine Frau beruhigte mich, dass sie eh nach einem Monat aufgrund des Heimwehs wiederkommen würde. Jetzt ist sie schon viele Jahre dort. Alles in allem sind wir enorm stolz auf unsere Kinder."

So wurden etwa vier Jahre später aus Abschiedstränen nun Freudentränen. Schon jetzt kann man behaupten, dass sich all die Anstrengungen der Kinder und die unendliche Unterstützung der Eltern gelohnt haben.