Zwischen Emanzipation und Taktik
Die Ovambanderu haben in dieser Woche unter den Ovaherero Geschichte gemacht, indem sie eine Frau, Aletha Karikundua Nguvauva, zur Stammeschefin gekürt und öffentlich ernannt haben. Vor der Kulisse des bitteren Nachfolgestreits bis vor kurzem zwischen einem ehelichen und einem außerehelichen Sohn des am 16. Januar 2008 verstorbenen Chefs Munjuku Nguvauva scheint die Ernennung von Aletha Nguvauva im Rahmen der traditionellen Ratsgremien dem Nachfolgedisput vorerst ein Ende gesetzt zu haben. Die Unterstützer von Aletha Karikundua, von denen viele auch ihrem Sohn, Chef Keharanjo, der Selbstmord begangen hat, nahe standen, haben sich mit der Ernennung seiner Mutter und gleichzeitig Witwe des bis zu seinem Tode unangefochtenen und im Status unumstrittenen Chef Munjuku Nguvauva jetzt strategisch gut positioniert. Sie berufen sich auch auf die namibische Verfassung, die Geschlechtergleichheit garantiert, die es in der Stammesführung der Ovaherero bisher nicht gegeben hat.
So wurde mit der Berufung Aletha Nguvauvas zur "Königin" der Ovambanderu ein Präzedenzfall geschaffen, der nicht so sehr aus Verfassungstreue oder dem Verlangen nach Geschlechtergleichheit entstanden ist, sondern eher die taktische Überlegung reflektiert, dem Führungsanspruch der rivalisierenden Ovambanderu-Fraktion des Halbsohnes Kilus Nguvauva abermals zuvorzukommen.
So wurde mit der Berufung Aletha Nguvauvas zur "Königin" der Ovambanderu ein Präzedenzfall geschaffen, der nicht so sehr aus Verfassungstreue oder dem Verlangen nach Geschlechtergleichheit entstanden ist, sondern eher die taktische Überlegung reflektiert, dem Führungsanspruch der rivalisierenden Ovambanderu-Fraktion des Halbsohnes Kilus Nguvauva abermals zuvorzukommen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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