Zwischen Ignoranz und Realität
Zu früh gefreut: Vergangene Woche wurde die biometrische Erfassung am Hosea-Kutako-Flughafen bei Windhoek vereinfacht, was die Abfertigung der Passagiere beschleunigt hat. Doch es dauerte nur ein paar Tage, dann herrschte wieder Chaos. Die Unbedarftheit und Ignoranz beim verantwortlichen Innenministerium sind kaum zu überbieten.
Der Verzicht auf das Scannen der Fingerkuppen und der Hände hat zur Entlastung geführt. Doch der Erfolg hielt nicht lange an: Nun sind zu wenig Beamte an den Schaltern oder sie starten zu spät in den Dienst, so dass sich die Warteschlangen erneut durchs gesamte Flughafengebäude ziehen. Was nützt die Aufstockung der Mitarbeiter, wie vom Innenministerium angekündigt, wenn der Dienstplan nicht dem Bedarf entspricht!?
Symptomatisch auch die Reaktion von Behördensprecher Kadhikwa auf den AZ-Fragenkatalog. Es hat fast drei Wochen gedauert, bis er geantwortet, aber leider fast nichts gesagt hat. So seien die Kosten des biometrischen Sytems „vertraulich“ und könnten nicht genannt werden, obwohl es sich um (Haushalts-)Geld des Steuerzahlers handelt. Wie lange die Daten gespeichert werden, sei überdies eine „Sicherheitsangelegenheit“ und deshalb auch geheim. Und zur Notwendigkeit der Datenerfassung bzw. zum Handlungsbedarf beim Kampf gegen Terrorismus und Menschenhandel kamen nur Allgemeinplätze. Unvergessen in diesem Kontext bleibt der Klopper, den Kadhikwas Kollegin Kambala unlängst rausgelassen hat, nämlich dass man unterbinden müsse, dass afrikanische Kinder nach Europa geschmuggelt werden, wo sie „als Haustiere und Sklaven gehalten“ würden.
Die Realitätsferne des Innenministeriums macht manchmal richtig Angst.
Stefan Fischer
Der Verzicht auf das Scannen der Fingerkuppen und der Hände hat zur Entlastung geführt. Doch der Erfolg hielt nicht lange an: Nun sind zu wenig Beamte an den Schaltern oder sie starten zu spät in den Dienst, so dass sich die Warteschlangen erneut durchs gesamte Flughafengebäude ziehen. Was nützt die Aufstockung der Mitarbeiter, wie vom Innenministerium angekündigt, wenn der Dienstplan nicht dem Bedarf entspricht!?
Symptomatisch auch die Reaktion von Behördensprecher Kadhikwa auf den AZ-Fragenkatalog. Es hat fast drei Wochen gedauert, bis er geantwortet, aber leider fast nichts gesagt hat. So seien die Kosten des biometrischen Sytems „vertraulich“ und könnten nicht genannt werden, obwohl es sich um (Haushalts-)Geld des Steuerzahlers handelt. Wie lange die Daten gespeichert werden, sei überdies eine „Sicherheitsangelegenheit“ und deshalb auch geheim. Und zur Notwendigkeit der Datenerfassung bzw. zum Handlungsbedarf beim Kampf gegen Terrorismus und Menschenhandel kamen nur Allgemeinplätze. Unvergessen in diesem Kontext bleibt der Klopper, den Kadhikwas Kollegin Kambala unlängst rausgelassen hat, nämlich dass man unterbinden müsse, dass afrikanische Kinder nach Europa geschmuggelt werden, wo sie „als Haustiere und Sklaven gehalten“ würden.
Die Realitätsferne des Innenministeriums macht manchmal richtig Angst.
Stefan Fischer
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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