Zwischen Rückfall und Erfolg
Die nach langer Verzögerung großartig angelaufene Sonderinitiative zur Förderung von Menschen und Kommunen, die eine kolonial-historische Verbindung zu Deutschland aufweisen, birgt die Verheißung des Erfolgs ebenso wie des Rückfalls in die Abhängigkeit von Almosen. Es handelt sich um die klassische Problematik bei Entwicklungsvorhaben, wenn nach einem Programm Gelder ausgeschüttet werden. Die Betreiber der Sonderinitiative scheinen Erfahrungen aus früheren Fehlschlägen allerdings zu beherzigen, so dass die Mittel streng zweckgebunden tatsächlich für bedürftige Gemeinschaften angewandt werden, deren Lebensqualität angehoben werden muss.
Indirekt scheint die Initiative zudem zur Stärkung demokratischer Selbstbestimmung beizutragen, wie Botschafter Egon Kochanke es sich erhofft. Bei der Vorstellung der ersten Leistung auf der Farm Skoonheid in der Omaheke - Rinder für die San-Gemeinschaft - sprach er von Mitbestimmung, die die Gemeinschaften bei der Wahl geeigneter Projekte ausüben. Der Ju/'hoansi-San-Chef Frederik Langman aus dem Landkreis Steinhausen, der als Vertreter der marginalisierten Gemeinschaft der Buschleute in dem Raum die Rinder in Empfang genommen hat, wurde im EU-Bericht über die San im Jahre 2001 noch wie folgt zitiert: "Wir kennen keine Antwort auf die Frage, warum traditionelle Führer der San in Namibia nicht wie diejenigen anderer Sprachgruppen anerkannt werden." Am Freitag hielt er nunmehr seine staatliche Anerkennung in der Hand, die ihm wie schon rund 50 anderen traditionellen Führern und noch mehr Ratsleuten ein kleines Salär beschert und ihn in den Landesrat traditioneller Führer integriert.
Die politisch zurückhaltenden San wurden im verfassungsmäßigen Vorgang der Erfassung traditioneller Führer einfach übergangen, es sei denn, dass man sie vor den Wahlen als Stimmvieh "zusammengescheucht", aber dann wieder ignoriert hat. Nachdem Vizepremier Dr. Libertine Amathila 2005 von Präsident Pohamba unter anderem im Rahmen der deutschen Sonderinitiative beauftragt wurde, marginalisierte Gemeinschaften zu besuchen, wie sie am Freitag beim konkreten Anstoß der Initiative sagte, hat sie die amtliche Aufmerksamkeit endlich auch auf die San gelenkt. Sie selbst zeigt seither mehr als amtliches Interesse an der Gruppe, deren Lebensqualität von der UNO nach wie vor unter allen Sprachgemeinschaften Namibias als am erbärmlichsten eingestuft wird. Allerdings müssen die San mit motivierten Kräften sowie mit Fachkräften der Ministerien beweisen, dass sie imstande sind, zunächst durch Viehhaltung zu einer neuen Existenz zu gelangen. Naturbelassene Freiräume allein zum herkömmlichen Sammeln und Jagen gibt es schon lange nicht mehr.
Bei der aktuellen Lancierung der Sonderinitiative war die SWAPO-Wahlpropaganda und die Huldigung des Parteipräsidenten Pohamba durch die Gouverneurin der Omaheke, Laura McLeod, übrigens völlig fehl am Platz.
Indirekt scheint die Initiative zudem zur Stärkung demokratischer Selbstbestimmung beizutragen, wie Botschafter Egon Kochanke es sich erhofft. Bei der Vorstellung der ersten Leistung auf der Farm Skoonheid in der Omaheke - Rinder für die San-Gemeinschaft - sprach er von Mitbestimmung, die die Gemeinschaften bei der Wahl geeigneter Projekte ausüben. Der Ju/'hoansi-San-Chef Frederik Langman aus dem Landkreis Steinhausen, der als Vertreter der marginalisierten Gemeinschaft der Buschleute in dem Raum die Rinder in Empfang genommen hat, wurde im EU-Bericht über die San im Jahre 2001 noch wie folgt zitiert: "Wir kennen keine Antwort auf die Frage, warum traditionelle Führer der San in Namibia nicht wie diejenigen anderer Sprachgruppen anerkannt werden." Am Freitag hielt er nunmehr seine staatliche Anerkennung in der Hand, die ihm wie schon rund 50 anderen traditionellen Führern und noch mehr Ratsleuten ein kleines Salär beschert und ihn in den Landesrat traditioneller Führer integriert.
Die politisch zurückhaltenden San wurden im verfassungsmäßigen Vorgang der Erfassung traditioneller Führer einfach übergangen, es sei denn, dass man sie vor den Wahlen als Stimmvieh "zusammengescheucht", aber dann wieder ignoriert hat. Nachdem Vizepremier Dr. Libertine Amathila 2005 von Präsident Pohamba unter anderem im Rahmen der deutschen Sonderinitiative beauftragt wurde, marginalisierte Gemeinschaften zu besuchen, wie sie am Freitag beim konkreten Anstoß der Initiative sagte, hat sie die amtliche Aufmerksamkeit endlich auch auf die San gelenkt. Sie selbst zeigt seither mehr als amtliches Interesse an der Gruppe, deren Lebensqualität von der UNO nach wie vor unter allen Sprachgemeinschaften Namibias als am erbärmlichsten eingestuft wird. Allerdings müssen die San mit motivierten Kräften sowie mit Fachkräften der Ministerien beweisen, dass sie imstande sind, zunächst durch Viehhaltung zu einer neuen Existenz zu gelangen. Naturbelassene Freiräume allein zum herkömmlichen Sammeln und Jagen gibt es schon lange nicht mehr.
Bei der aktuellen Lancierung der Sonderinitiative war die SWAPO-Wahlpropaganda und die Huldigung des Parteipräsidenten Pohamba durch die Gouverneurin der Omaheke, Laura McLeod, übrigens völlig fehl am Platz.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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