Zwischen Wunsch und Wirklichkeit
Im Bereich des Schulwesens verläuft chronisch ein tiefer Graben zwischen den Planungszielen, ministeriellen Vorgaben und dem politischen Ehrgeiz einerseits, dass wiederholt angeprangerte Mängel behoben werden sollen. Auf der anderen Seite, auf der Ebene des Schulalltags, in der Praxis, geht der Lehr- und Erziehungsbetrieb auf vorhersehbarer Grundlage weiter. Staatsschulen, die vor 20 Jahren gute Leistung geliefert haben, tun das unter erschwerenden Umständen heute genauso oder sie haben die Ergebnisse sogar verbessert. Schulen, die vor zwei Jahrzehnten um die Unabhängigkeit niedrige Leistung erbracht haben, sind auf gleichem Niveau geblieben oder sind weiter abgesackt.
Es ist ein Gemeinplatz, dass es zu einer funktionierenden Schule eine Konstellation, das Zusammenspiel förderlicher Faktoren geben muss. Leider kommt es immer wieder vor, dass pädagogische Berater und Politiker mit einem Einzelkonzept kommen und meinen, daran könnten sieche Schulen gesunden. Das aktuelle Beispiel ist die Wahnvorstellung, dass durch Abschaffung der - ohnehin nur halb verpflichtenden - Schulfondsbeiträge bessere Schulen entstünden und dass aus dem kleinen verbliebenen Prozentsatz von Schülern, deren Eltern keine Notwendigkeit im Schulbesuch sehen, alle Kinder den Ranzen packen und sich auf den Schulweg machen würden.
Mit der geplanten Abschaffung des elterlichen Pflichtbeitrags für den Schulfonds fallen die ministeriellen Planer der Schulgemeinschaft gleich zweimal in den Rücken. Einmal fördern sie unter Eltern das Desinteresse an der Schulbildung ihrer Kinder, anstatt sie in die Pflicht zu nehmen und ihnen beizubringen, dass es mit dem Abladen des Kindes am Schultor nicht getan ist, sondern dass Eltern schon durch einen bescheidenen Beitrag zum Schulfonds für die Schulgemeinschaft Mitverantwortung tragen. Nicht zuletzt schwächt das Ministerium mit diesem wahnwitzigen Schritt die Eigenständigkeit der Schulgemeinschaft, wie an dieser Stelle schon erwähnt. Dafür wird das ohnehin schon weit verbreitete, negative Anspruchsdenken weiter gestärkt, dass Staat und Regierung "für alles" zuständig seien. Seit Beginn der neuzeitlichen Schulkultur in Namibia sind Geist und Aussehen der Schulen leicht darin zu unterscheiden, ob Selbsthilfe und Eigeninitiative auf dem Gelände herrschen oder ob erbärmliches Abhängigkeitsdenken dominiert. Schon bei kleinen Indikatoren fängt es an. Sorgt die Schulgemeinschaft selbst für Reparatur und Abhilfe, wenn Fensterscheiben eingeworfen sind und der Sudel wegen verstopfter Kanalisation den Schulhof überströmt? Oder wartet die Schule im Sudel Monate lang schimpfend darauf, dass das Ministerium einen Klempner schicken möge? Vom letzteren Beispiel gibt es viele und die pauschale Freistellung der Eltern vom Schulfondsbeitrag wird diese unbeholfene Anspruchshaltung noch bestärken - zum Nachteil der Schüler und des Schulniveaus.
Es ist ein Gemeinplatz, dass es zu einer funktionierenden Schule eine Konstellation, das Zusammenspiel förderlicher Faktoren geben muss. Leider kommt es immer wieder vor, dass pädagogische Berater und Politiker mit einem Einzelkonzept kommen und meinen, daran könnten sieche Schulen gesunden. Das aktuelle Beispiel ist die Wahnvorstellung, dass durch Abschaffung der - ohnehin nur halb verpflichtenden - Schulfondsbeiträge bessere Schulen entstünden und dass aus dem kleinen verbliebenen Prozentsatz von Schülern, deren Eltern keine Notwendigkeit im Schulbesuch sehen, alle Kinder den Ranzen packen und sich auf den Schulweg machen würden.
Mit der geplanten Abschaffung des elterlichen Pflichtbeitrags für den Schulfonds fallen die ministeriellen Planer der Schulgemeinschaft gleich zweimal in den Rücken. Einmal fördern sie unter Eltern das Desinteresse an der Schulbildung ihrer Kinder, anstatt sie in die Pflicht zu nehmen und ihnen beizubringen, dass es mit dem Abladen des Kindes am Schultor nicht getan ist, sondern dass Eltern schon durch einen bescheidenen Beitrag zum Schulfonds für die Schulgemeinschaft Mitverantwortung tragen. Nicht zuletzt schwächt das Ministerium mit diesem wahnwitzigen Schritt die Eigenständigkeit der Schulgemeinschaft, wie an dieser Stelle schon erwähnt. Dafür wird das ohnehin schon weit verbreitete, negative Anspruchsdenken weiter gestärkt, dass Staat und Regierung "für alles" zuständig seien. Seit Beginn der neuzeitlichen Schulkultur in Namibia sind Geist und Aussehen der Schulen leicht darin zu unterscheiden, ob Selbsthilfe und Eigeninitiative auf dem Gelände herrschen oder ob erbärmliches Abhängigkeitsdenken dominiert. Schon bei kleinen Indikatoren fängt es an. Sorgt die Schulgemeinschaft selbst für Reparatur und Abhilfe, wenn Fensterscheiben eingeworfen sind und der Sudel wegen verstopfter Kanalisation den Schulhof überströmt? Oder wartet die Schule im Sudel Monate lang schimpfend darauf, dass das Ministerium einen Klempner schicken möge? Vom letzteren Beispiel gibt es viele und die pauschale Freistellung der Eltern vom Schulfondsbeitrag wird diese unbeholfene Anspruchshaltung noch bestärken - zum Nachteil der Schüler und des Schulniveaus.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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