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Einstellung von Roaming-Gebühren

Namibia und Botswana vereinfachen Mobilfunkaustausch
Der namibische Informationsminister trifft sich in Gaborone mit seinem botswanischen Gegenüber. Sie wollen postwendend die Roaming-Gebühren zwischen ihren beiden Ländern einstellen und suchen auch den Austausch von Erfahrungen im Bereich der Datalagerung. Der Informationsminister weist seinen Kollegen auf die Wichtigkeit der Pressefreiheit hin. Von Toivo Ndjebela, Gaborone
Toivo Ndjembela
(Bearbeitet von F. Steffen)

Nachdem Namibia und Botswana unlängst die Reisepässe als Einreisevoraussetzung zwischen den beiden Ländern abgeschafft hatten, haben Namibia und Botswana ihr Augenmerk auf das nächste große Vorhaben gerichtet: die Abschaffung von sogenannten Roaming-Gebühren für mobile Daten für die Einwohner dieser beiden Länder.

Während seines Benchmark-Besuchs in Botswana in dieser Woche betonten Namibias Informationsminister Peya Mushelenga und sein botswanischer Amtskollege Thulagano Segokgo die Notwendigkeit, solch ein neues Roaming-Regime zu beschleunigen. Die beiden Minister hatten gestern in Gaborone ein vertrauliches Treffen, bei dem dieses Thema auf der Tagesordnung gestanden haben soll.

Dies entspricht einem Ziel der Südafrikanischen Entwicklungsgemeinschaft (SADC) und Namibia und Botswana wollen den Weg für die restlichen SADC-Mitgliedsländer ebnen, indem sie die Roaming-Gebühren harmonisieren. Bereits im Juni wurde bekannt, dass Botswana, Malawi, Sambia und Simbabwe bis August dieses Jahres die Roaming-Gebühren für Mobiltelefone untereinander abschaffen würden – und die SADC damit einem einzigen digitalen Markt näherbringen würden.

Die Initiative in den vier Ländern ist Teil eines Plans zur Schaffung eines „One Network Area“ (ONA), berichtet Deutsche Welle. Trotz dieser Ambitionen zur regionalen Integration hinkt die SADC bereits der Ostafrikanischen Gemeinschaft (EAC) im Bereich der einheitlichen digitalen Märkte hinterher. Grenzüberschreitende Reisende sind generell in Afrika hohen Internet- und Roaming-Gebühren ausgesetzt.

Wenn sich jetzt die namibische sowie die botswanische Regierung darum bemühen, das Abschaffen des Roamings zu beschleunigen, entspricht das scheinbar klaren Instruktionen seitens der beiden Staatsoberhäupter. Doch wurde NMH-Vertretern schnell klar, dass sich die Mobilfunk-Betreiber beider Länder gegen solch eine Entwicklung wehren.

Bei einem ihm zu Ehren abgehaltenen Abendessen am Montagabend erklärte der namibische Minister für Information & Kommunikationstechnik (MICT), Peya Mushelenga, dass Namibia „nach Osten“ schaut und Zusammenarbeit sowie Partnerschaften mit Botswana anstrebt. Im Gegenzug sagte Segokgo, sie schauen „nach Westen“, um solche Kooperationen mit Namibia zu erreichen.

Mushelenga besuchte am Montag das „Mass Media Complex“ im Batsadi-Bezirk der Stadt Gaborone, wo alle staatlichen Medien unter einer integrierten Nachrichtenstrategie arbeiten. Er betonte die Notwendigkeit, die Pressefreiheit zu stärken und erwähnte mehrfach, dass Namibia in dieser Hinsicht ein Vorbild sei: „Wir sind hier, um Benchmarking zu betreiben und bewährte Verfahren aus Ihrer Branche zu lernen. Wie Sie wissen, steht Namibia in Afrika an erster Stelle in Bezug auf Pressefreiheit. Daher glauben wir, dass auch andere von uns lernen können.“

Obwohl Botswana allgemein hinsichtlich seines Demokratie-Verständnisses als Vorbild angesehen wird, wurde die unrechtmäßige Festnahme der Mmegi-Journalisten Ryder Gabathuse und Innocent Selatlhwa unlängst stark verurteilt – ihre elektronischen Geräte waren von Geheimdienstmitarbeitern beschlagnahmt worden.

Mushelenga besuchte indessen gemeinsam mit der Geschäftsführerin der namibischen Kommunikations-Kontrollbehörde CRAN (Communications Regulatory Authority of Namibia), Emilia Nghikembua, und dem MICT-Staatssekretär Dr. Audrin Mathe, das Bofinet Digital Delta Data Center und besichtigte auch Ditech, ein Technologie-Innovationsunternehmen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-20

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