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Einzigartige Unabhängigkeitsfeier zeigt Differenzen auf

Frank Steffen
Windhoek (ste) • Gestern feierte Namibia den 33. Unabhängigkeitstag, doch zeigte gerade dieser Tag die gewaltigen Unterschiede auf, die sich über viele Jahre hin entwickelt haben. Erneut wurde der Vorwurf an die namibische und Swapo-angeführte Regierung gerichtet, dass sie eine reiche Elite geschaffen habe, während ein maßgeblicher Anteil der Bevölkerung in Armut lebt.

Mit viel Pomp erschienen die vielen Swapo-VIPs in Outapi, dem Verwaltungssitz der Omusati-Region – auch der Gründungspräsident Namibias, Sam Nujoma, und sein Nachfolger, Hifikepunye Pohamba, nahmen an der Unabhängigkeitsfeier teil, die diesmal im Norden des Landes stattfand.

Präsident Hage Geingob verbrachte viel Zeit in seiner Rede damit, Mitkämpfern und Unterstützern des Unabhängigkeitskampfes zu danken, erkannte aber auch die Tatsache an, dass die Unabhängigkeit allein auf Dauer niemanden etwas bringe, die Unabhängigkeit müsse ihren Wert durch wirtschaftliche Entwicklungen erhalten. Er sprach von den vielen Neuentwicklungen, die „wir in Blitzesschnelle in die Tat umsetzen werden“.

Die Feier entartete nicht nur in Outapi, wo die angesetzte Verpflegung der VIPs dazu führte, dass die Besuchermasse unruhig wurde und Geingob letztendlich seinen Gästen das Essen vorenthielt. In Vermeidung einer Wiederholung der Regierungsblamage des Vorjahres an der Küste, überließen die Politiker der Menschenmasse das Essen.

In Windhoek wurde indessen ein Protestmarsch von hauptsächlich jungen Arbeitslosen kurzerhand durch einen Gerichtsbefehl untersagt. Die daraus entstehenden Unruhen (nicht gewalttätiger Art), führten am Ende dazu, dass die Aktivisten Michael Amushelelo und Dimbulukeni Nauyoma von der namibischen EFF-Partei sowie die junge PDM-Parlamentarierin Inna Hengari verhaftet und auf die Otjomuise-Polizeiwache geschafft wurden.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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