Erste Reaktion
Sorge vor Flächenbrand nach Irans Großangriff
Von Deutsche Presse-Agentur, dpa
Tel Aviv/Teheran
Der Iran hat seine Drohung wahr gemacht und den Erzfeind Israel erstmals direkt angegriffen. 99 Prozent der in der Nacht zum Sonntag abgefeuerten Geschosse seien abgefangen worden, sagte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari. Er sprach am Morgen von einem „sehr bedeutsamen strategischen Erfolg“ gegen mehr als 300 „Bedrohungen verschiedener Art“. Der iranische Vergeltungsschlag für einen - von Israel geführten - Luftangriff auf das iranische Botschaftsgelände in Syriens Hauptstadt Damaskus vor zwei Wochen war seit Tagen erwartet worden. Hagari wies die Idee, der Angriff des Irans auf Israel könnte eine Art geplanter Show ohne echte Schadensabsicht gewesen sein, vehement zurück. „Ich glaube, der Iran wollte Ergebnisse erzielen und dies ist ihm nicht gelungen“, sagte der Armeesprecher am Sonntag im Gespräch mit Journalisten.
Der Einsatz ballistischer Raketen durch den Iran sei eine klare Eskalation gewesen, sagte Hagari. Mit Blick auf eine mögliche Reaktion Israels sagte er: „Wir prüfen die Situation und zeigen dem Kabinett die Pläne, wir sind bereit, zu unternehmen, was für die Verteidigung Israels notwendig ist.“ Man sei auch auf weitere Bedrohungen durch den Iran vorbereitet. US-Präsident Joe Biden kündigte ein Treffen der G7-Gruppe wirtschaftsstarker Demokratien an. Er werde die Staats- und Regierungschefs der G7 zusammenrufen, „um eine gemeinsame diplomatische Reaktion auf den Angriff des Iran zu koordinieren“.
„Von mehr als 120 ballistischen Raketen sind nur wenige nach Israel vorgedrungen und der Rest wurde abgefangen“, sagte Israels Armeesprecher Hagari. „Sie schlugen im Bereich der Flugbasis Nevatim ein und verursachten nur leichten Schaden an der Infrastruktur.“ Von 170 unbemannten Flugkörpern, die der Iran losgeschickt habe, seien „null auf das israelische Gebiet vorgedrungen“, sagte Hagari. Dutzende seien von israelischen Kampfjets von der israelischen Luftabwehr abgeschossen worden. Auch von mehr als 30 Marschflugkörpern sei keiner nach Israel eingedrungen. Israels Luftraum wurde unterdessen am Sonntagmorgen wieder geöffnet.
Der internationale Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv funktioniere inzwischen wieder normal, berichteten israelische Medien am Sonntagmorgen. In der Nacht waren wegen des Angriffs verschiedene Flüge gestoppt worden. Der Luftraum war sieben Stunden lang geschlossen. Der Flughafen Ramon im Süden Israels solle vorerst weiter geschlossen bleiben, hieß es weiter.
Biden telefoniert mit Netanjahu
US-Präsident Biden telefonierte noch in der Nacht mit Israels Ministerpräsident Netanjahu. Wie die israelische Regierung am frühen Sonntagmorgen mitteilte, führten die beiden ihr Gespräch nach Beratungen des israelischen Sicherheitskabinetts und des Kriegskabinetts. Das Weiße Haus teilte anschließend mit, Biden habe den iranischen Angriff „auf das Schärfste“ verurteilt und das „eiserne Bekenntnis“ der USA zu Israels Sicherheit bekräftigt. Man werde weiterhin wachsam gegenüber sämtlichen Bedrohungen sein, so Biden. Der Sender CNN berichtete unter Berufung auf einen ranghohen Regierungsvertreter, Biden habe Netanjahu im Telefonat gesagt, die USA würden sich ungeachtet ihres militärischen Beitrags zu Israels Selbstverteidigung nicht an „offensiven Operationen gegen den Iran beteiligen“.
Iran warnt die USA
„Die Angelegenheit kann als abgeschlossen betrachtet werden. Sollte das israelische Regime jedoch einen weiteren Fehler begehen, wird die Reaktion Irans deutlich härter ausfallen“, teilte die iranische Vertretung bei den Vereinten Nationen mit. Irans Revolutionsgarden warnten die USA scharf: „Jede Unterstützung und Beteiligung an der Beeinträchtigung der Interessen Irans“ werde eine „entschiedene Reaktion der Streitkräfte der Islamischen Republik Iran nach sich ziehen“, hieß es in einer Erklärung, die in der Nacht zum Sonntag im Staatsfernsehen verlesen wurde.
Ob Israel auf den massiven iranischen Vergeltungsschlag mit einem Gegenangriff reagieren wird, war zunächst offen. „Ein direkter iranischer Angriff wird eine angemessene israelische Antwort gegen den Iran erfordern“, hatte Israels Verteidigungsminister Joav Galant gewarnt. US-Verteidigungsminister Lloyd J. Austin sicherte Galant in der Nacht zum Sonntag erneut die unerschütterliche Unterstützung der USA zu, wie das Pentagon mitteilte.
Tel Aviv/Teheran
Der Iran hat seine Drohung wahr gemacht und den Erzfeind Israel erstmals direkt angegriffen. 99 Prozent der in der Nacht zum Sonntag abgefeuerten Geschosse seien abgefangen worden, sagte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari. Er sprach am Morgen von einem „sehr bedeutsamen strategischen Erfolg“ gegen mehr als 300 „Bedrohungen verschiedener Art“. Der iranische Vergeltungsschlag für einen - von Israel geführten - Luftangriff auf das iranische Botschaftsgelände in Syriens Hauptstadt Damaskus vor zwei Wochen war seit Tagen erwartet worden. Hagari wies die Idee, der Angriff des Irans auf Israel könnte eine Art geplanter Show ohne echte Schadensabsicht gewesen sein, vehement zurück. „Ich glaube, der Iran wollte Ergebnisse erzielen und dies ist ihm nicht gelungen“, sagte der Armeesprecher am Sonntag im Gespräch mit Journalisten.
Der Einsatz ballistischer Raketen durch den Iran sei eine klare Eskalation gewesen, sagte Hagari. Mit Blick auf eine mögliche Reaktion Israels sagte er: „Wir prüfen die Situation und zeigen dem Kabinett die Pläne, wir sind bereit, zu unternehmen, was für die Verteidigung Israels notwendig ist.“ Man sei auch auf weitere Bedrohungen durch den Iran vorbereitet. US-Präsident Joe Biden kündigte ein Treffen der G7-Gruppe wirtschaftsstarker Demokratien an. Er werde die Staats- und Regierungschefs der G7 zusammenrufen, „um eine gemeinsame diplomatische Reaktion auf den Angriff des Iran zu koordinieren“.
„Von mehr als 120 ballistischen Raketen sind nur wenige nach Israel vorgedrungen und der Rest wurde abgefangen“, sagte Israels Armeesprecher Hagari. „Sie schlugen im Bereich der Flugbasis Nevatim ein und verursachten nur leichten Schaden an der Infrastruktur.“ Von 170 unbemannten Flugkörpern, die der Iran losgeschickt habe, seien „null auf das israelische Gebiet vorgedrungen“, sagte Hagari. Dutzende seien von israelischen Kampfjets von der israelischen Luftabwehr abgeschossen worden. Auch von mehr als 30 Marschflugkörpern sei keiner nach Israel eingedrungen. Israels Luftraum wurde unterdessen am Sonntagmorgen wieder geöffnet.
Der internationale Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv funktioniere inzwischen wieder normal, berichteten israelische Medien am Sonntagmorgen. In der Nacht waren wegen des Angriffs verschiedene Flüge gestoppt worden. Der Luftraum war sieben Stunden lang geschlossen. Der Flughafen Ramon im Süden Israels solle vorerst weiter geschlossen bleiben, hieß es weiter.
Biden telefoniert mit Netanjahu
US-Präsident Biden telefonierte noch in der Nacht mit Israels Ministerpräsident Netanjahu. Wie die israelische Regierung am frühen Sonntagmorgen mitteilte, führten die beiden ihr Gespräch nach Beratungen des israelischen Sicherheitskabinetts und des Kriegskabinetts. Das Weiße Haus teilte anschließend mit, Biden habe den iranischen Angriff „auf das Schärfste“ verurteilt und das „eiserne Bekenntnis“ der USA zu Israels Sicherheit bekräftigt. Man werde weiterhin wachsam gegenüber sämtlichen Bedrohungen sein, so Biden. Der Sender CNN berichtete unter Berufung auf einen ranghohen Regierungsvertreter, Biden habe Netanjahu im Telefonat gesagt, die USA würden sich ungeachtet ihres militärischen Beitrags zu Israels Selbstverteidigung nicht an „offensiven Operationen gegen den Iran beteiligen“.
Iran warnt die USA
„Die Angelegenheit kann als abgeschlossen betrachtet werden. Sollte das israelische Regime jedoch einen weiteren Fehler begehen, wird die Reaktion Irans deutlich härter ausfallen“, teilte die iranische Vertretung bei den Vereinten Nationen mit. Irans Revolutionsgarden warnten die USA scharf: „Jede Unterstützung und Beteiligung an der Beeinträchtigung der Interessen Irans“ werde eine „entschiedene Reaktion der Streitkräfte der Islamischen Republik Iran nach sich ziehen“, hieß es in einer Erklärung, die in der Nacht zum Sonntag im Staatsfernsehen verlesen wurde.
Ob Israel auf den massiven iranischen Vergeltungsschlag mit einem Gegenangriff reagieren wird, war zunächst offen. „Ein direkter iranischer Angriff wird eine angemessene israelische Antwort gegen den Iran erfordern“, hatte Israels Verteidigungsminister Joav Galant gewarnt. US-Verteidigungsminister Lloyd J. Austin sicherte Galant in der Nacht zum Sonntag erneut die unerschütterliche Unterstützung der USA zu, wie das Pentagon mitteilte.
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Allgemeine Zeitung
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