Freeth erreicht Windhoek
Simbabwischer Aktivist überreicht Petition am SADC-Tribunal
Viele Namibier haben über die letzten Wochen den Ritt des simbabwischen Farmers und Aktivisten Ben Freeth von Simbabwe nach Windhoek verfolgt. Gestern hat er nach 2 000 Kilometern zu Pferd seine Petition am SADC-Tribunal überreicht, um seine Wiedereinsetzung zu bewirken.
Von Katharina Moser, Windhoek
Der simbabwische Farmer und Menschenrechtsaktivist Ben Freeth hat am gestrigen Montag Windhoek erreicht, um eine Petition für die Wiedereinsetzung des SADC-Tribunals vorzulegen. Das SADC-Tribunal war das Ziel seines „Ride for Justice“, auf dem Freeth seit November 2 000 Kilometer von Simbabwe zu Pferd zurücklegte. Das SADC-Tribunal war für Streitigkeiten zwischen SADC-Mitgliedstaaten sowie zwischen Einzelpersonen oder Unternehmen und Mitgliedstaaten und auch für die Anhörung von Individualbeschwerden über mögliche Menschenrechtsverletzungen zuständig.
Freeth erlangte gemeinsam mit seinem Schwiegervater Mike Campbell 2007 internationale Berühmtheit, als sie den simbabwischen Diktator Robert Mugabe vor dem SADC-Tribunal verklagten. In einer Welle von Landaneignungen zur Unterdrückung weißer Farmer und der Opposition hatte Mugabe zuvor die Farmen zahlreicher weißer Farmer, darunter Campbells bekannte Mango-Farm Mount Carmel, enteignet. Hintergrund war unter anderem die Unterstützung weißer Farmer für die Oppositionsbewegung Movement for Democratic Change (MDC). Im Wahljahr 2008, das von Einschüchterungen, Entführungen, Folter und Ermordungen Oppositioneller durch das Mugabe-Regime geprägt war, entführten die berüchtigten „War Vets“, Handlanger Mugabes, Ben Freeth sowie seine Schwiegereltern Mike und Angela Campbell, quälten und verletzten sie schwer. Freeth überlebte den Angriff mit Mühe und konnte 2009 dem Gerichtsurteil des SADC-Tribunals in Windhoek im Rollstuhl beiwohnen, der in einem Meilenstein-Urteil anordnete, dass Simbabwe die Farmen, die es im Zuge seiner Landnahme seit 2000 enteignet hatte, an die Farmer zurückgeben muss. Die simbabwische Regierung unter Robert Mugabe ignorierte diese Anordnung jedoch. Im Jahr 2011 wurde das SADC-Tribunal infolge einer Kampagne Mugabes ausgesetzt. Seit 2012 beschränkt sich der Gerichtshof auf die Behandlung von Streitigkeiten zwischen den Mitgliedsstaaten. Die Farm Mount Carmel wurde 2009 von Mugabe-Handlangern abgebrannt. Trotz allem kehrte Freeth nach Simbabwe zurück, um sich für Gerechtigkeit und Entschädigung der Opfer des Mugabe-Regimes einzusetzen.
Nun fordert er die Wiedereinsetzung des SADC-Tribunals, um „Gerechtigkeit für alle Simbabwer und alle Menschen der SADC-Region zu erreichen“. Am Sonntagabend sprach er im Rolé Equestrian Centre vor seinen Unterstützern und erzählte von der Angst und Gewalt, die er und seine Familie sowie zahlreiche weitere Farmer unter Mugabe erlitten. Als bekennender Christ betonte er in religiös geprägter Rhetorik, dass es ihm darum gehe, Gerechtigkeit und Rechtschaffenheit für alle Menschen zu erreichen. Anwesend waren auch zwei Vertreter der Ndebele, einer simbabwischen Volksgruppe, die unter dem Mugabe-Regime schwer gelitten hatten. In den sogenannten Gukurahundi-Massakern von 1983 bis 1987 hatten Regierungstruppen rund 20 000 Menschen in überwiegend Ndebele-geprägten Gebieten getötet, und die Operation Murambatsvina („Wiederherstellung der Ordnung") im Jahr 2005 hatte zur Zwangsvertreibung von mehr als 700 000 Menschen geführt.
Freeth erhielt über die vergangenen Wochen auf seinem Weg durch Namibia Hilfe von zahlreichen Unterstützern, die ihn mit Essen, Wasser für das Pferd und Unterkünften versorgten. „Ich habe großartige Gastfreundschaft von so vielen wunderbaren Menschen entlang meiner Reise erlebt“, sagte Freeth. Zwischenzeitlich war zu beobachten, dass Unterstützer in den sozialen Medien die Bewegung um Freeth ungehindert für rassistische Bemerkungen missbrauchten. Freeth selbst betonte in seiner Rede allerdings mehrmals, dass es ihm um Gerechtigkeit für Menschen aus der gesamten SADC-Region, jeder Nationalität und jeder Hautfarbe gehe.
Bei seinem Ritt in die namibische Hauptstadt am gestrigen Montag versammelten sich schließlich zahlreiche Namibier zu Pferd, um ihn auf den letzten Kilometern von Brakwater aus zu begleiten. Man zählte über 30 Reiter jeden Alters, die damit ihre Unterstützung für Freeth bekundeten. Die letzten Kilometer von Namib Mills bis zum SADC-Tribunal in der Innenstadt legte Freeth allein zu Pferd zurück, gefolgt von Unterstützern zu Fuß, die mit SADC-Fahnen ausgestattet waren. Am Tribunal überreichte er das Memorandum zur Wiedereinsetzung. Gegenüber der AZ sagte Freeth: „Einerseits freue ich mich, mein Ziel erreicht zu haben. Anderseits bin ich fast ein wenig wehmütig – ich würde am liebsten weiterreiten.“
Der simbabwische Farmer und Menschenrechtsaktivist Ben Freeth hat am gestrigen Montag Windhoek erreicht, um eine Petition für die Wiedereinsetzung des SADC-Tribunals vorzulegen. Das SADC-Tribunal war das Ziel seines „Ride for Justice“, auf dem Freeth seit November 2 000 Kilometer von Simbabwe zu Pferd zurücklegte. Das SADC-Tribunal war für Streitigkeiten zwischen SADC-Mitgliedstaaten sowie zwischen Einzelpersonen oder Unternehmen und Mitgliedstaaten und auch für die Anhörung von Individualbeschwerden über mögliche Menschenrechtsverletzungen zuständig.
Freeth erlangte gemeinsam mit seinem Schwiegervater Mike Campbell 2007 internationale Berühmtheit, als sie den simbabwischen Diktator Robert Mugabe vor dem SADC-Tribunal verklagten. In einer Welle von Landaneignungen zur Unterdrückung weißer Farmer und der Opposition hatte Mugabe zuvor die Farmen zahlreicher weißer Farmer, darunter Campbells bekannte Mango-Farm Mount Carmel, enteignet. Hintergrund war unter anderem die Unterstützung weißer Farmer für die Oppositionsbewegung Movement for Democratic Change (MDC). Im Wahljahr 2008, das von Einschüchterungen, Entführungen, Folter und Ermordungen Oppositioneller durch das Mugabe-Regime geprägt war, entführten die berüchtigten „War Vets“, Handlanger Mugabes, Ben Freeth sowie seine Schwiegereltern Mike und Angela Campbell, quälten und verletzten sie schwer. Freeth überlebte den Angriff mit Mühe und konnte 2009 dem Gerichtsurteil des SADC-Tribunals in Windhoek im Rollstuhl beiwohnen, der in einem Meilenstein-Urteil anordnete, dass Simbabwe die Farmen, die es im Zuge seiner Landnahme seit 2000 enteignet hatte, an die Farmer zurückgeben muss. Die simbabwische Regierung unter Robert Mugabe ignorierte diese Anordnung jedoch. Im Jahr 2011 wurde das SADC-Tribunal infolge einer Kampagne Mugabes ausgesetzt. Seit 2012 beschränkt sich der Gerichtshof auf die Behandlung von Streitigkeiten zwischen den Mitgliedsstaaten. Die Farm Mount Carmel wurde 2009 von Mugabe-Handlangern abgebrannt. Trotz allem kehrte Freeth nach Simbabwe zurück, um sich für Gerechtigkeit und Entschädigung der Opfer des Mugabe-Regimes einzusetzen.
Nun fordert er die Wiedereinsetzung des SADC-Tribunals, um „Gerechtigkeit für alle Simbabwer und alle Menschen der SADC-Region zu erreichen“. Am Sonntagabend sprach er im Rolé Equestrian Centre vor seinen Unterstützern und erzählte von der Angst und Gewalt, die er und seine Familie sowie zahlreiche weitere Farmer unter Mugabe erlitten. Als bekennender Christ betonte er in religiös geprägter Rhetorik, dass es ihm darum gehe, Gerechtigkeit und Rechtschaffenheit für alle Menschen zu erreichen. Anwesend waren auch zwei Vertreter der Ndebele, einer simbabwischen Volksgruppe, die unter dem Mugabe-Regime schwer gelitten hatten. In den sogenannten Gukurahundi-Massakern von 1983 bis 1987 hatten Regierungstruppen rund 20 000 Menschen in überwiegend Ndebele-geprägten Gebieten getötet, und die Operation Murambatsvina („Wiederherstellung der Ordnung") im Jahr 2005 hatte zur Zwangsvertreibung von mehr als 700 000 Menschen geführt.
Freeth erhielt über die vergangenen Wochen auf seinem Weg durch Namibia Hilfe von zahlreichen Unterstützern, die ihn mit Essen, Wasser für das Pferd und Unterkünften versorgten. „Ich habe großartige Gastfreundschaft von so vielen wunderbaren Menschen entlang meiner Reise erlebt“, sagte Freeth. Zwischenzeitlich war zu beobachten, dass Unterstützer in den sozialen Medien die Bewegung um Freeth ungehindert für rassistische Bemerkungen missbrauchten. Freeth selbst betonte in seiner Rede allerdings mehrmals, dass es ihm um Gerechtigkeit für Menschen aus der gesamten SADC-Region, jeder Nationalität und jeder Hautfarbe gehe.
Bei seinem Ritt in die namibische Hauptstadt am gestrigen Montag versammelten sich schließlich zahlreiche Namibier zu Pferd, um ihn auf den letzten Kilometern von Brakwater aus zu begleiten. Man zählte über 30 Reiter jeden Alters, die damit ihre Unterstützung für Freeth bekundeten. Die letzten Kilometer von Namib Mills bis zum SADC-Tribunal in der Innenstadt legte Freeth allein zu Pferd zurück, gefolgt von Unterstützern zu Fuß, die mit SADC-Fahnen ausgestattet waren. Am Tribunal überreichte er das Memorandum zur Wiedereinsetzung. Gegenüber der AZ sagte Freeth: „Einerseits freue ich mich, mein Ziel erreicht zu haben. Anderseits bin ich fast ein wenig wehmütig – ich würde am liebsten weiterreiten.“
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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