Genozid-Konferenz in Berlin
Herero und Nama beharren weiterhin auf neue Verhandlungen mit Berlin
Einige Namibier nahmen letztes Wochenende an einer Konferenz teil, um erneut auf den Genozid vzu betrachtenon 1904 bis 1908 aufmerksam zu machen, derweil Berlin vorgeworfen wird, sie angeblich weiterhin als Untermenschen anzusehen .
Von Brigitte Weidlich
Windhoek-Berlin
Die Bundesrepublik Deutschland schwankt zwischen einer Geschichte rassischer Vorherrschaft und Rassendiskriminierung auf der einen Seite, und Forderungen der moralischen Hochburgen und universeller Gerechtigkeit der Kulturvölker andererseits.
Das stellte Prof. Mutjinde Katjiua in seinem Vortrag auf einer Genozid-Konferenz in Berlin fest. Katjiua, der auch einer Herero-Gruppe vor kurzem zum Nachfolger des 2021 verstorbenen Chefs Vekuii Reinhard Rukoro gewählt wurde, hat in seinem Referat den Entwurf einer gemeinsamen Erklärung von Windhoek und Berlin kritisiert, die 2021 bekannt wurde,
Sie entspreche nicht dem 2006 von der Nationalversammlung angenommenen Antrag von Chef Kuaima Riruako, der direkte Beteiligung der betroffenen Nama- und Herero-Sprachgruppen beinhalte. „Nichts geschieht mit uns ohne uns“, zitierte Katjiua den Slogan der Nachfahren der Opfergruppen. Die Genozid-Verhandlungen seien in den letzten sechs Jahren nur auf Regierungsebene geführt worden.
Berlin habe offiziell den Genozid von 1904 bis 1908 nicht anerkannt und laut Katjiua sei der Grund, dass die deutschen Kolonialherren die Herero und Nama als Naturvolk, Wesen ohne Kultur, eingestuft hätten, die eine niedrigere Stellung in der Hierarchie der menschlichen Rassen einnahmen, sagte Katjiua.
Dieser Standpunkt gelte heute noch, denn inzwischen habe sich das heutige Deutschland bei den Juden entschuldigt und Reparationen gezahlt und 2016 die Verbrechen an den Armeniern öffentlich als Genozid deklariert, aber nicht die Verbrechen in Namibia.
Die Herero und Nama würden scheinbar heute noch von Berlin als Untermenschen und als Wilde betrachtet, so Katjiua. In seinem Vortrag, den er als Vertreter der traditionellen Ovaherero-Stammesbehörde und der Vereinigung der traditionellen Nama-Stammesführer hielt, forderte Katjiua Neuverhandlungen mit Berlin und direkte Beteiligung der Opfergruppen.
Die Konferenz zu dem Thema „Kolonialer Genozid in Namibia“ fand letzten Samstag in Berlin statt und wurde von dem ECCHR (European Centre for Constitutional and Human Rights) und der Vereinigung „Forensic Architecture“ organisiert. Das von dem Anwalt Wolfgang Kaleck gegründete ECCHR beleuchtet nach eigenen Angaben „rechtliche Rahmenbedingungen von Reparationen“.
Vor wenigen Wochen hatte der Präsident der LPM-Partei, Bernadus Swartbooi angekündigt, dass die LPM mit anderen gleich gesinnten Instanzen Schritte unternehmen werde, um im Gericht den Entwurf der gemeinsamen Erklärung anzufechten.
Windhoek-Berlin
Die Bundesrepublik Deutschland schwankt zwischen einer Geschichte rassischer Vorherrschaft und Rassendiskriminierung auf der einen Seite, und Forderungen der moralischen Hochburgen und universeller Gerechtigkeit der Kulturvölker andererseits.
Das stellte Prof. Mutjinde Katjiua in seinem Vortrag auf einer Genozid-Konferenz in Berlin fest. Katjiua, der auch einer Herero-Gruppe vor kurzem zum Nachfolger des 2021 verstorbenen Chefs Vekuii Reinhard Rukoro gewählt wurde, hat in seinem Referat den Entwurf einer gemeinsamen Erklärung von Windhoek und Berlin kritisiert, die 2021 bekannt wurde,
Sie entspreche nicht dem 2006 von der Nationalversammlung angenommenen Antrag von Chef Kuaima Riruako, der direkte Beteiligung der betroffenen Nama- und Herero-Sprachgruppen beinhalte. „Nichts geschieht mit uns ohne uns“, zitierte Katjiua den Slogan der Nachfahren der Opfergruppen. Die Genozid-Verhandlungen seien in den letzten sechs Jahren nur auf Regierungsebene geführt worden.
Berlin habe offiziell den Genozid von 1904 bis 1908 nicht anerkannt und laut Katjiua sei der Grund, dass die deutschen Kolonialherren die Herero und Nama als Naturvolk, Wesen ohne Kultur, eingestuft hätten, die eine niedrigere Stellung in der Hierarchie der menschlichen Rassen einnahmen, sagte Katjiua.
Dieser Standpunkt gelte heute noch, denn inzwischen habe sich das heutige Deutschland bei den Juden entschuldigt und Reparationen gezahlt und 2016 die Verbrechen an den Armeniern öffentlich als Genozid deklariert, aber nicht die Verbrechen in Namibia.
Die Herero und Nama würden scheinbar heute noch von Berlin als Untermenschen und als Wilde betrachtet, so Katjiua. In seinem Vortrag, den er als Vertreter der traditionellen Ovaherero-Stammesbehörde und der Vereinigung der traditionellen Nama-Stammesführer hielt, forderte Katjiua Neuverhandlungen mit Berlin und direkte Beteiligung der Opfergruppen.
Die Konferenz zu dem Thema „Kolonialer Genozid in Namibia“ fand letzten Samstag in Berlin statt und wurde von dem ECCHR (European Centre for Constitutional and Human Rights) und der Vereinigung „Forensic Architecture“ organisiert. Das von dem Anwalt Wolfgang Kaleck gegründete ECCHR beleuchtet nach eigenen Angaben „rechtliche Rahmenbedingungen von Reparationen“.
Vor wenigen Wochen hatte der Präsident der LPM-Partei, Bernadus Swartbooi angekündigt, dass die LPM mit anderen gleich gesinnten Instanzen Schritte unternehmen werde, um im Gericht den Entwurf der gemeinsamen Erklärung anzufechten.
Kommentar
Rolf Siemon
Also, dass ist ja schon lange her und auch Namibia bekommt sog. "Entwicklungshilfe". Dann lieber ein Austausch von Schülern und Studenten!!!