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Swakopmunds Bürgermeisterin Louisa Kativa (IPC, l.) hat einen Antrag, der die Wohnungsknappheit in Swakopmund deutlich lindern könnte, zurückgewiesen und den anderen Stadtratsmitgliedern nicht die Gelegenheit gegeben, darüber abzustimmen. Foto: Erwin Leuschner
Swakopmunds Bürgermeisterin Louisa Kativa (IPC, l.) hat einen Antrag, der die Wohnungsknappheit in Swakopmund deutlich lindern könnte, zurückgewiesen und den anderen Stadtratsmitgliedern nicht die Gelegenheit gegeben, darüber abzustimmen. Foto: Erwin Leuschner

Hausbauprojekt abgelehnt

Privatentwickler wollte Häuserknappheit deutlich lindern
Eine einmalige Gelegenheit, die akute Häuserknappheit in Swakopmund binnen kürzester Zeit deutlich zu lindern, ist bei mehreren örtlichen Stadtratsmitgliedern auf großen Widerstand gestoßen. Ein Antrag, tausende Häuser auf zehn Hektar zu bauen, wurde daher zurückgewiesen.
Erwin Leuschner
Von Erwin Leuschner, Swakopmund

Es ist ein neues für Namibia einmaliges Konzept. „Und wenn es erfolgreich ist, wird es dem Stadtrat helfen, in sehr kurzer Zeit sehr vielen Haushalten mit niedrigem und extrem niedrigem Einkommen zu helfen“, so heißt es in der Beschlussvorlage. Das Projekt wurde aber während der Stadtratssitzung am vergangenen Donnerstag zurückgewiesen.

Im Mittelpunkt des Vorhabens steht die Firma Howard Holdings, dessen Inhaber Desmond Howard ein einmaliges Konzept entwickelt hat. Er wolle ein gigantisches Areal von der Stadt günstig erwerben und sich dabei nach dem Gesetz Sectional Titles Act (STA) statt dem üblichen Flexible Land Tenure Act (FLTA) richten. Denn: Somit könnten etliche Verfahren beschleunigt werden. Auf dem gut 37,6 Hektar großen Areal – das dann Ombili Village heißen soll – könnten binnen kürzester Zeit 3 100 Häuser, 56 kleine Läden, 250 Garagen, 250 leichte Industrieanlagen und zwei Schuldgelände entstehen. Das Projekt bekommt zugleich große Unterstützung von rund ein Dutzend Firmen, Bauunternehmen und Banken, die günstige Preise für die Entwicklung versprechen. Laut der Beschlussvorlage wollte die städtische Exekutive vorläufig zehn Hektar zur Verfügung stellen. Während der jüngsten Stadtratssitzung haben alle drei SWAPO-Mitglieder Einwände gegen die Entwicklung erhoben. „Haben wir alle erforderlichen Verfahren eingehalten?“, frage Suamma Kautondokwa, derweil Heinrich Hafeni hinzufügte: „Verfügen alle Unterstützer der Entwicklung über eine gültige Affirmative-Action-Politik?“

LPM-Mitglied Blasius Goraseb zeigte sich über den Widerstand „schockiert“. „Wir alle haben vor den Wahlen Häuser für unsere Wähler versprochen (...) und jetzt lehnt ihr diese einmalige Idee ab?“, fragte er. „Dieses Projekt wird nicht nur die Häuserknappheit lindern, sondern auch die Wirtschaft ankurbeln.“ Goraseb stellte die Frage in den Raum, ob der plötzliche Widerstand einen Zusammenhang mit den „sauren Trauben“ über Howards Frau, Ciske Howard-Smith, hat.

Die IPC-Regionalpolitikern und Vorsitzende des Erongo-Regionalrats Ciske Howard-Smith wurde im Oktober 2021 von der eigenen Partei suspendiert. Die Angelegenheit beschäftigt inzwischen das Obergericht (AZ berichtete).

Obwohl bei der Ratssitzung Unstimmigkeit über die Zukunft dieser Entwicklung herrschte, gab Bürgermeisterin Louisa Kativa (IPC) den Ratsmitgliedern – kurioserweise – nicht die Gelegenheit, darüber abzustimmen. Sie verwies den Antrag zurück.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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