Jubiläum: Die Afrikanische Union ist 60 Jahre alt
Windhoek (bw) - Vor sechzig Jahren, am 25. Mai 1963, wurde die Organisation für afrikanische Einheit (OAU) in Addis Abeba, Äthiopien, gegründet mit dem Hauptziel, alle Länder Afrikas von den Kolonialmächten zu befreien.
Nach sechs Dekaden und der Umbenennung in die Afrikanische Union (AU) ist das Ziel fast erreicht, bis auf die Sahel-Zone, die noch immer von Marokko unabhängig werden will.
Mit inzwischen 55 Mitgliedsstaaten hat die AU solche Ziele wie offene Grenzen, einen AU-Reisepass und eine einheitliche Währung (noch) nicht erreicht. Auch die vor Kurzem in Kraft getretene afrikanische, kontinentale Freihandelszone soll als große Schubkraft Afrikas die Wirtschaft ankurbeln.
Bis zum Fall der Berliner Mauer im November 1989 war Afrika der Spielball westlicher und kommunistischer Interessen gewesen. Die USA unterstützten beispielsweise jahrelang die nicht-kommunistische angolanische UNITA-Bewegung unter Jonas Savimbi, während Russland, Kuba und die ehemalige DDR die in Luanda regierende MPLA unterstützt hatte.
Auch China spielte dabei mit. So wurde der Freiheitskampf zur Erlangung der Unabhängigkeit afrikanischer Staaten sehr oft zum Spielball eines Stellvertreterkrieges zwischen dem Westen und den kommunistischen Ländern.
Heute zeigen sich die Mitgliedsstaaten der AU selbstbewusst und bemühen sich um die wirtschaftliche Unabhängigkeit, da der an Rohstoffen so reiche Kontinent kaum Wertschöpfung erlebt. Die Firmen der ehemaligen Kolonialmächte verarbeiten jedoch die Mineralien und Erze woanders auf dem Globus weiter.
„Wir haben die Rohstoffe, die Industriestaaten brauchen, daher wollen wir bessere Konditionen aushandeln“, ist der Kernsatz in Gesprächen mit dem „Westen“.
Inzwischen hat China seine Afrikapolitik ausgeweitet und baut die Infrastruktur des Kontinents stetig aus, wie am Beispiel von Angola und Kenia zu sehen ist. Im Gegenzug wird chinesische Billigware in Chinashops in ganz Afrika verkauft.
Peking sichert sich Rohstoffe weltweit, besitzt Uranminen wie in Namibia und reitet gerade auf der Lithium-Welle, ein kritischer Rohstoff für Lithium-Batterien, siehe Xinfeng bei Uis (AZ berichtete).
Inzwischen hat Russland Afrika ebenfalls wiederentdeckt. Dass die russische Söldnertruppe Wagner in Westafrika mitmischt, wird als westliche Propaganda abgetan.
Deutschland und Europa haben nun auch erkannt, dass Afrika ein wichtiger Handelspartner ist, dem man auf „Augenhöhe begegnen sollte“, so der Bundeskanzler Olaf Scholz. Er war dieses Jahr schon zweimal in Afrika.
Auch Washington ist plötzlich wieder präsent. Die Großmächte buhlen um Afrika.
Nach sechs Dekaden und der Umbenennung in die Afrikanische Union (AU) ist das Ziel fast erreicht, bis auf die Sahel-Zone, die noch immer von Marokko unabhängig werden will.
Mit inzwischen 55 Mitgliedsstaaten hat die AU solche Ziele wie offene Grenzen, einen AU-Reisepass und eine einheitliche Währung (noch) nicht erreicht. Auch die vor Kurzem in Kraft getretene afrikanische, kontinentale Freihandelszone soll als große Schubkraft Afrikas die Wirtschaft ankurbeln.
Bis zum Fall der Berliner Mauer im November 1989 war Afrika der Spielball westlicher und kommunistischer Interessen gewesen. Die USA unterstützten beispielsweise jahrelang die nicht-kommunistische angolanische UNITA-Bewegung unter Jonas Savimbi, während Russland, Kuba und die ehemalige DDR die in Luanda regierende MPLA unterstützt hatte.
Auch China spielte dabei mit. So wurde der Freiheitskampf zur Erlangung der Unabhängigkeit afrikanischer Staaten sehr oft zum Spielball eines Stellvertreterkrieges zwischen dem Westen und den kommunistischen Ländern.
Heute zeigen sich die Mitgliedsstaaten der AU selbstbewusst und bemühen sich um die wirtschaftliche Unabhängigkeit, da der an Rohstoffen so reiche Kontinent kaum Wertschöpfung erlebt. Die Firmen der ehemaligen Kolonialmächte verarbeiten jedoch die Mineralien und Erze woanders auf dem Globus weiter.
„Wir haben die Rohstoffe, die Industriestaaten brauchen, daher wollen wir bessere Konditionen aushandeln“, ist der Kernsatz in Gesprächen mit dem „Westen“.
Inzwischen hat China seine Afrikapolitik ausgeweitet und baut die Infrastruktur des Kontinents stetig aus, wie am Beispiel von Angola und Kenia zu sehen ist. Im Gegenzug wird chinesische Billigware in Chinashops in ganz Afrika verkauft.
Peking sichert sich Rohstoffe weltweit, besitzt Uranminen wie in Namibia und reitet gerade auf der Lithium-Welle, ein kritischer Rohstoff für Lithium-Batterien, siehe Xinfeng bei Uis (AZ berichtete).
Inzwischen hat Russland Afrika ebenfalls wiederentdeckt. Dass die russische Söldnertruppe Wagner in Westafrika mitmischt, wird als westliche Propaganda abgetan.
Deutschland und Europa haben nun auch erkannt, dass Afrika ein wichtiger Handelspartner ist, dem man auf „Augenhöhe begegnen sollte“, so der Bundeskanzler Olaf Scholz. Er war dieses Jahr schon zweimal in Afrika.
Auch Washington ist plötzlich wieder präsent. Die Großmächte buhlen um Afrika.
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Allgemeine Zeitung
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