Mehr Afrika in der Weltordnung
Premierministerin Nandi-Ndaitwah betont Bedeutung der Afrikanischen Union
Die Afrikanische Union soll auf globaler Ebene mehr Mitbestimmungsrecht und mehr Macht erlangen. Namibias Premierministerin nimmt dabei an der Erstellung eines Arbeitspapiers der „Amani Africa Media and Reserach Services" teil, einer nach eigenen Angaben unabhängigen pan-afrikanische „Denkfabrik".
Von Brigitte Weidlich
Windhoek
Afrika will auf der internationalen Bühne mehr präsent werden und sich mehr einbringen. Dazu findet in diese Woche eine Konferenz in Namibia statt.
„Neben der Reform der internationalen Friedens- und Sicherheitsarchitektur ist es auch wichtig, dass wir das (internationale) Entwicklungssystem als Ganzes zu betrachten, insbesondere die Reform internationaler Finanz- und Wirtschaftsordnungen“, sagte Namibias Außenministerin, Netumbo Nandi-Ndaitwah, am Montag.
„Ich beziehe mich dabei auf multilaterale Gremien wie die Weltbank, den Internationalen Währungsfonds (IWF) und die Welthandelsorganisation (WTO). Die Ressourcen Afrikas tragen enorm zur globalen Entwicklung bei. Es gibt jedoch eine negative Wahrnehmung gegenüber Afrika, der Kontinent, der immer als Problem betrachtet wird, da er nur als Lieferant von Rohstoffen gesehen wird und nicht in der Lage sei, Wert aus den Rohstoffen zu schaffen, so die Ministerin.
Die Afrikanische Union (AU) und ihre 54 Mitgliedsstaaten drängen auf einen ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat und eine damit einhergehende Reform der „UN-Systeme“ mit mehr Beteiligung Afrikas an internationaler Friedensstiftung und an der Weltwirtschaft, sagte sie.
Namibia beteiligt sich an einem Projekt von Amani Africa im Auftrag der AU, durch das ein Arbeitspapier erstellt wird. Es soll demnächst der AU-Kommission in Addis Abeba vorgelegt werden. Die AU hat zusätzlich ein hochrangiges Gremium von Experten zusammengestellt.
Denkfrabrik für Multilateralismus
„Amani Africa Media and Reserach Services“ ist nach eigenen Angaben eine unabhängige pan-afrikanische „Denkfabrik“, die eng mit der Afrikanischen Union kooperiert und u.a. auch für die AU und deren Politik Arbeitspapiere erstellt.
Namibias Aussenmninisterin erklärte die angestrebte „Reform des Multilateralismus“ so: Namibia wisse was Multilateralismus sei, denn durch die Mobilisierung der einfachen Freiheitskämpfer, materiell und moralisch unterstützt von der internationalen Gemeinschaft, sei Namibia „von der Apartheid und der kolonialen Knechtschaft“ befreit worden.
Die Bewältigung internationaler Streitigkeiten durch Dialog sei ein wesentlicher Bestandteil des multilateralen (UN)Systems, wie in der UN-Charta verankert.
„Wir müssen gründlich nachdenken und fragen, was für ein multilaterales System das sein könne. Wir haben die Organisation Afrikanischer Einheit (OAU) in die AU umgewandelt und die Afrikanische Friedens- und Sicherheitsarchitektur (APSA) zur Ergänzung und Stärkung durch regionale kollektive Maßnahmen geschaffen, die auf den UN-Bestimmungen basiert.“
Die UN-Charta müsse geändert werden, damit Afrika einen ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat erhält.
„Die UN-Reform scheint lange zu dauern und Afrikas Denkfabrik soll zum Thema Multilateralismus eine eingehende Reflexion anregen, um das AU-Verhandlungsteam zu stärken. Das Afrika zugefügte historische Unrecht geht unvermindert weiter.“ Es sei äußerst wichtig, die Bedürfnisse des afrikanischen Kontinents für die kommenden Jahre zu ermitteln. Mit den richtigen Ressourcen und Werkzeugen sei Afrika in der Lage, seine natürlichen Ressourcen zu entwickeln.
Als Teil des globalen Dorfes müsse der Austausch von Technologie, Wissen und Fachwissen akzeptiert werden. „Das ist etwas, bei dem die meisten (Länder) der nördlichen Hemisphäre offenbar zurückhaltend sind. Wir brauchen praktikable Vorschläge, um dieses unfaire Verhältnis anzupacken. Während Afrika über reichliche Ressourcen verfügt, hat Afrika kein Mitspracherecht oder nur wenig Kontrolle darüber sowie bei globalen Finanzsystemen und internationalen Handelsregeln,“ sagte die Außenministerin. Es sei notwendig, die globalen Wirtschafts-, Handels- und Finanzsysteme zu reformieren, um das Spielfeld zu nivellieren. Ein gerechteres und widerstandsfähigeres multilaterales Handelssystem müsse offen sein, regelbasiert, transparent und diskriminierungsfrei.
Diese Herausforderungen seien in einer Zeit großer globaler Machtverschiebungen und Besorgnis-erregender geopolitischer Rivalitäten spürbar, nicht nur entlang alter ideologischer Gräben, sondern auch als Rivalitäten zwischen alten und neuen Mächten sowie bei Großmächten gegen „Mittelmächte“, sagte die Außenministerin.
Windhoek
Afrika will auf der internationalen Bühne mehr präsent werden und sich mehr einbringen. Dazu findet in diese Woche eine Konferenz in Namibia statt.
„Neben der Reform der internationalen Friedens- und Sicherheitsarchitektur ist es auch wichtig, dass wir das (internationale) Entwicklungssystem als Ganzes zu betrachten, insbesondere die Reform internationaler Finanz- und Wirtschaftsordnungen“, sagte Namibias Außenministerin, Netumbo Nandi-Ndaitwah, am Montag.
„Ich beziehe mich dabei auf multilaterale Gremien wie die Weltbank, den Internationalen Währungsfonds (IWF) und die Welthandelsorganisation (WTO). Die Ressourcen Afrikas tragen enorm zur globalen Entwicklung bei. Es gibt jedoch eine negative Wahrnehmung gegenüber Afrika, der Kontinent, der immer als Problem betrachtet wird, da er nur als Lieferant von Rohstoffen gesehen wird und nicht in der Lage sei, Wert aus den Rohstoffen zu schaffen, so die Ministerin.
Die Afrikanische Union (AU) und ihre 54 Mitgliedsstaaten drängen auf einen ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat und eine damit einhergehende Reform der „UN-Systeme“ mit mehr Beteiligung Afrikas an internationaler Friedensstiftung und an der Weltwirtschaft, sagte sie.
Namibia beteiligt sich an einem Projekt von Amani Africa im Auftrag der AU, durch das ein Arbeitspapier erstellt wird. Es soll demnächst der AU-Kommission in Addis Abeba vorgelegt werden. Die AU hat zusätzlich ein hochrangiges Gremium von Experten zusammengestellt.
Denkfrabrik für Multilateralismus
„Amani Africa Media and Reserach Services“ ist nach eigenen Angaben eine unabhängige pan-afrikanische „Denkfabrik“, die eng mit der Afrikanischen Union kooperiert und u.a. auch für die AU und deren Politik Arbeitspapiere erstellt.
Namibias Aussenmninisterin erklärte die angestrebte „Reform des Multilateralismus“ so: Namibia wisse was Multilateralismus sei, denn durch die Mobilisierung der einfachen Freiheitskämpfer, materiell und moralisch unterstützt von der internationalen Gemeinschaft, sei Namibia „von der Apartheid und der kolonialen Knechtschaft“ befreit worden.
Die Bewältigung internationaler Streitigkeiten durch Dialog sei ein wesentlicher Bestandteil des multilateralen (UN)Systems, wie in der UN-Charta verankert.
„Wir müssen gründlich nachdenken und fragen, was für ein multilaterales System das sein könne. Wir haben die Organisation Afrikanischer Einheit (OAU) in die AU umgewandelt und die Afrikanische Friedens- und Sicherheitsarchitektur (APSA) zur Ergänzung und Stärkung durch regionale kollektive Maßnahmen geschaffen, die auf den UN-Bestimmungen basiert.“
Die UN-Charta müsse geändert werden, damit Afrika einen ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat erhält.
„Die UN-Reform scheint lange zu dauern und Afrikas Denkfabrik soll zum Thema Multilateralismus eine eingehende Reflexion anregen, um das AU-Verhandlungsteam zu stärken. Das Afrika zugefügte historische Unrecht geht unvermindert weiter.“ Es sei äußerst wichtig, die Bedürfnisse des afrikanischen Kontinents für die kommenden Jahre zu ermitteln. Mit den richtigen Ressourcen und Werkzeugen sei Afrika in der Lage, seine natürlichen Ressourcen zu entwickeln.
Als Teil des globalen Dorfes müsse der Austausch von Technologie, Wissen und Fachwissen akzeptiert werden. „Das ist etwas, bei dem die meisten (Länder) der nördlichen Hemisphäre offenbar zurückhaltend sind. Wir brauchen praktikable Vorschläge, um dieses unfaire Verhältnis anzupacken. Während Afrika über reichliche Ressourcen verfügt, hat Afrika kein Mitspracherecht oder nur wenig Kontrolle darüber sowie bei globalen Finanzsystemen und internationalen Handelsregeln,“ sagte die Außenministerin. Es sei notwendig, die globalen Wirtschafts-, Handels- und Finanzsysteme zu reformieren, um das Spielfeld zu nivellieren. Ein gerechteres und widerstandsfähigeres multilaterales Handelssystem müsse offen sein, regelbasiert, transparent und diskriminierungsfrei.
Diese Herausforderungen seien in einer Zeit großer globaler Machtverschiebungen und Besorgnis-erregender geopolitischer Rivalitäten spürbar, nicht nur entlang alter ideologischer Gräben, sondern auch als Rivalitäten zwischen alten und neuen Mächten sowie bei Großmächten gegen „Mittelmächte“, sagte die Außenministerin.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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