Namibia ist Partner auf Augenhöhe
Europa braucht bis 2030 rund 20 Mio. Tonnen grünen Wasserstoff, auch aus Namibia
Auf dem ersten EU-Namibia Gipfel in Brüssel hat sich Namibia gestern als bereitwilliger Partner auf Augenhöhe der EU präsentiert, der helfen will, die Energiekrise der Europäer als Lieferant von grünem Ammoniak zu meistern. Die europäischen Staaten wollen bis 2050 CO2-neutral sein.
Von Brigitte Weidlich
Brüssel/Windhoek
In seiner Rede zu Beginn des EU-Namibia Gipfels sprach Präsident Hage Geingob von einer „bemerkenswerten Partnerschaft zwischen Namibia und der Europäischen Union durch gemeinsame Interessen an der Schaffung einer gerechteren und nachhaltigen Welt. Wir haben beide den Aufbau nachhaltiger Industriecluster für saubere Energie in unseren jeweiligen Zuständigkeitsbereichen vor“, sagte Geingob.
Die grüne Energiewende erfordere mehr (kritische) Mineralien (Rare Earth) als eine Wirtschaft mit fossilen Brennstoffen. Das Ziel sei es, die steigende globale Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Dies würde die erforderlichen Investitionen bis 2030 zu einem Anstieg der Nachfrage der kritischen Mineralien um 400 Prozent anheben, so Geingob.
„Wir erkennen die Bedeutung der Sicherstellung einer nachhaltigen Versorgung mit kritischen Rohstoffen wie Lithium, Kobalt und seltenen Erden, über die Namibia im Überfluss verfügt, an. Namibia ist bereit, mit der EU zusammenzuarbeiten, damit sie ihr CO2-Ziel, die Klima-Neutralität bis 2050, erreicht“, sagte er.
Er teilte den anwesenden Vertretern der EU-Kommission und den mehr als einhundert europäischen und namibischen Teilnehmern aus Wirtschaft und Industrie mit, dass die Firma Andrada Mining etwa 138 Millionen Tonnen Lithium und die damit verbundenen Mineralien in Namibia entdeckt haben will. Ein weiterer Konzern, Broadmind Mining, will rund 570 Millionen Tonnen seltener Erden entdeckt haben.
Exporte„Wir werden keine Rohmineralien mehr exportieren“, teilte Geingob mit. „In Partnerschaft mit unseren EU-Kollegen sind wir bereit, ihnen einen Mehrwert in Namibia zu verleihen, sei es in Form der Herstellung von Batterien oder Permanentmagneten.“ Namibia suche daher transparente Partnerschaften mit der Geschäftswelt für die Entwicklung einer nachhaltigen Rohstoffindustrie und der lokalen Verarbeitung sowie Raffinierungs-, Rückgewinnungs- und auch eine Recyclingkapazität in Namibia. Es liege nun an der Geschäftswelt, praktische Maßnahmen „für unseren gemeinsamen Wohlstand“ umzusetzen.
„Nun ist es Zeit, die Ärmel hochzukrempeln und sich an die Arbeit zu machen”, meinte Geingob und erntete großen Applaus.
Die Chefin des Namibia Investment Promotion and Development Board (NIPDB), Nangula Uaandja, lieferte in ihrem Vortrag einen Überblick über Namibias Wirtschaft und die geplanten Projekte für grünen Wasserstoff.
Der grüne Wasserstoff-Kommissar und Wirtschaftsberater von Präsident Geingob, James Mnyupe, stellte in seiner Präsentation klar, dass Namibia die mit 90 Mio. Euro veranschlagte Investition in das gigantische grüne Wasserstoff-Projekt bei Lüderitzbucht nicht nur für den EU-Export aufziehe, sondern um seine Wirtschaft zu entwickeln und Arbeitsplätze zu schaffen. Er sagte, dass die Regierung in den kommenden Tagen Gesetzesentwürfe für diesen neuen Industriezweig bekannt machen und darüber mit dem Privatsektor beraten werde.
Die namibische Geschäftsfrau Hilda Namundjebo-Basson moderierte die Morgensitzung des ersten Gipfeltages souverän. Ebenfalls in Brüssel sind Bergbau- und Energieminister Tom Alweendo, Planungskommissions-Chef Obed Kandjoze und Außenministerin Netumbo Nandi-Ndaitwah. Der Gipfel sowie ein Investmentforum werden noch bis Freitag andauern und können per Livestream verfolgt werden.
Brüssel/Windhoek
In seiner Rede zu Beginn des EU-Namibia Gipfels sprach Präsident Hage Geingob von einer „bemerkenswerten Partnerschaft zwischen Namibia und der Europäischen Union durch gemeinsame Interessen an der Schaffung einer gerechteren und nachhaltigen Welt. Wir haben beide den Aufbau nachhaltiger Industriecluster für saubere Energie in unseren jeweiligen Zuständigkeitsbereichen vor“, sagte Geingob.
Die grüne Energiewende erfordere mehr (kritische) Mineralien (Rare Earth) als eine Wirtschaft mit fossilen Brennstoffen. Das Ziel sei es, die steigende globale Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Dies würde die erforderlichen Investitionen bis 2030 zu einem Anstieg der Nachfrage der kritischen Mineralien um 400 Prozent anheben, so Geingob.
„Wir erkennen die Bedeutung der Sicherstellung einer nachhaltigen Versorgung mit kritischen Rohstoffen wie Lithium, Kobalt und seltenen Erden, über die Namibia im Überfluss verfügt, an. Namibia ist bereit, mit der EU zusammenzuarbeiten, damit sie ihr CO2-Ziel, die Klima-Neutralität bis 2050, erreicht“, sagte er.
Er teilte den anwesenden Vertretern der EU-Kommission und den mehr als einhundert europäischen und namibischen Teilnehmern aus Wirtschaft und Industrie mit, dass die Firma Andrada Mining etwa 138 Millionen Tonnen Lithium und die damit verbundenen Mineralien in Namibia entdeckt haben will. Ein weiterer Konzern, Broadmind Mining, will rund 570 Millionen Tonnen seltener Erden entdeckt haben.
Exporte„Wir werden keine Rohmineralien mehr exportieren“, teilte Geingob mit. „In Partnerschaft mit unseren EU-Kollegen sind wir bereit, ihnen einen Mehrwert in Namibia zu verleihen, sei es in Form der Herstellung von Batterien oder Permanentmagneten.“ Namibia suche daher transparente Partnerschaften mit der Geschäftswelt für die Entwicklung einer nachhaltigen Rohstoffindustrie und der lokalen Verarbeitung sowie Raffinierungs-, Rückgewinnungs- und auch eine Recyclingkapazität in Namibia. Es liege nun an der Geschäftswelt, praktische Maßnahmen „für unseren gemeinsamen Wohlstand“ umzusetzen.
„Nun ist es Zeit, die Ärmel hochzukrempeln und sich an die Arbeit zu machen”, meinte Geingob und erntete großen Applaus.
Die Chefin des Namibia Investment Promotion and Development Board (NIPDB), Nangula Uaandja, lieferte in ihrem Vortrag einen Überblick über Namibias Wirtschaft und die geplanten Projekte für grünen Wasserstoff.
Der grüne Wasserstoff-Kommissar und Wirtschaftsberater von Präsident Geingob, James Mnyupe, stellte in seiner Präsentation klar, dass Namibia die mit 90 Mio. Euro veranschlagte Investition in das gigantische grüne Wasserstoff-Projekt bei Lüderitzbucht nicht nur für den EU-Export aufziehe, sondern um seine Wirtschaft zu entwickeln und Arbeitsplätze zu schaffen. Er sagte, dass die Regierung in den kommenden Tagen Gesetzesentwürfe für diesen neuen Industriezweig bekannt machen und darüber mit dem Privatsektor beraten werde.
Die namibische Geschäftsfrau Hilda Namundjebo-Basson moderierte die Morgensitzung des ersten Gipfeltages souverän. Ebenfalls in Brüssel sind Bergbau- und Energieminister Tom Alweendo, Planungskommissions-Chef Obed Kandjoze und Außenministerin Netumbo Nandi-Ndaitwah. Der Gipfel sowie ein Investmentforum werden noch bis Freitag andauern und können per Livestream verfolgt werden.
Kommentar
Hans J. Henckert
Warum sollte Namibia nicht am Klima-Hoax mit verdienen? Immerhin ist Wasserstoff eine sinnvolle Ergänzung des Energieangebotes, wobei unproduktive Wüstengegenden zu produktiven werden.