Proteste halten an
Tausende fordern: Lasst Geiseln nicht im Stich
Wieder protestieren in Israel Tausende für einen Geisel-Deal, der die Rückkehr der noch 101 von der Hamas in den Gazastreifen verschleppten Menschen ermöglicht. Nach 344 Tagen drängt die Zeit.
Von Deutsche Presse-Agentur, dpa
Tel Aviv
Angesichts mangelnder Fortschritte bei den indirekten Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und eine Freilassung der Geiseln aus der Gewalt der radikalislamischen Hamas sind in Israel erneut Tausende Menschen auf die Straße gegangen. In mehreren Städten gab es Demonstrationen.
In Tel Aviv wurde am Abend eine etwa halbminütige Tonaufnahme eines israelischen Soldaten abgespielt, die vor Kurzem im Gazastreifen gefunden worden und für die Familie das erste Lebenszeichen war. In der Aufnahme bat der Soldat Regierungschef Benjamin Netanjahu um einen Austausch von Hamas-Häftlingen in israelischen Gefängnissen im Gegenzug für israelische Geiseln im Gazastreifen.
Noch 101 Geiseln
Die Demonstration in Tel Aviv stand unter dem Motto: „Wir lassen sie nicht im Stich - wir geben nicht auf“. Auf Plakaten forderten Demonstranten etwa „Bringt sie zurück nach Hause“, auf einem anderen Plakat stand: „Holt sie aus der Hölle“. Im Gazastreifen befinden sich noch 101 der bei dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 verschleppten Geiseln. Unbekannt ist, wie viele von ihnen bald ein Jahr nach ihrer Entführung noch leben.
Michal Lobanov, die Witwe einer der vor zwei Wochen getöteten Geiseln, sprach von dem Schock nach der Veröffentlichung eines Militärvideos über die Lebensbedingungen in dem Tunnel bei Rafah, in dem die Leichen der sechs getöteten Geiseln gefunden worden waren. „Es war möglich, sie durch ein Abkommen zu retten“, betonte sie. Sie wolle kein Mitleid, sondern verlange, „dass ihr alles tut, damit das Ende für andere Frauen, für die Geiseln anders ist.“
Derzeit keine Bewegung
Die indirekten Verhandlungen über eine Waffenruhe und eine Freilassung der Geiseln - in denen Ägypten, die USA und der Golfstaat Katar die wichtigsten Vermittler sind - treten derzeit auf der Stelle.
Bei einem Israel zugeschriebenen Luftangriff wurden in der Stadt Gaza nach palästinensischen Angaben unterdessen mindestens elf Menschen getötet. Unter den Opfern seien vier Minderjährige und drei Frauen, erklärten Krankenhausärzte in Gaza. Das Geschoss hatte demnach das Haus einer Familie im Stadtteil Tuffah getroffen. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht zu dem Vorfall.
Waffenlager angegriffen
Die israelische Luftwaffe griff zudem am Abend nach Angaben eines Armeesprechers mehrere Waffenlager der Hisbollah-Miliz im Landesinneren des Libanon an. Die Angriffe seien in den Gebieten der Bekaa-Ebene und der Stadt Baalbek etwa 140 Kilometer von der Grenze entfernt geflogen worden, hieß es. Die Gegend gilt als Hisbollah-Hochburg. Außerdem seien Waffenlager der Hisbollah an sieben verschiedenen Orten im Südlibanon attackiert worden.
Seit Beginn des Kriegs im Gazastreifen zwischen Israel und der islamistischen Hamas vor fast einem Jahr kommt es im Grenzgebiet der beiden Länder nahezu täglich zu militärischen Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah. Auf beiden Seiten gab es Tote - die meisten von ihnen waren Mitglieder der Hisbollah. Die Hisbollah handelt nach eigenen Angaben aus Solidarität mit der Hamas.
Tel Aviv
Angesichts mangelnder Fortschritte bei den indirekten Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und eine Freilassung der Geiseln aus der Gewalt der radikalislamischen Hamas sind in Israel erneut Tausende Menschen auf die Straße gegangen. In mehreren Städten gab es Demonstrationen.
In Tel Aviv wurde am Abend eine etwa halbminütige Tonaufnahme eines israelischen Soldaten abgespielt, die vor Kurzem im Gazastreifen gefunden worden und für die Familie das erste Lebenszeichen war. In der Aufnahme bat der Soldat Regierungschef Benjamin Netanjahu um einen Austausch von Hamas-Häftlingen in israelischen Gefängnissen im Gegenzug für israelische Geiseln im Gazastreifen.
Noch 101 Geiseln
Die Demonstration in Tel Aviv stand unter dem Motto: „Wir lassen sie nicht im Stich - wir geben nicht auf“. Auf Plakaten forderten Demonstranten etwa „Bringt sie zurück nach Hause“, auf einem anderen Plakat stand: „Holt sie aus der Hölle“. Im Gazastreifen befinden sich noch 101 der bei dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 verschleppten Geiseln. Unbekannt ist, wie viele von ihnen bald ein Jahr nach ihrer Entführung noch leben.
Michal Lobanov, die Witwe einer der vor zwei Wochen getöteten Geiseln, sprach von dem Schock nach der Veröffentlichung eines Militärvideos über die Lebensbedingungen in dem Tunnel bei Rafah, in dem die Leichen der sechs getöteten Geiseln gefunden worden waren. „Es war möglich, sie durch ein Abkommen zu retten“, betonte sie. Sie wolle kein Mitleid, sondern verlange, „dass ihr alles tut, damit das Ende für andere Frauen, für die Geiseln anders ist.“
Derzeit keine Bewegung
Die indirekten Verhandlungen über eine Waffenruhe und eine Freilassung der Geiseln - in denen Ägypten, die USA und der Golfstaat Katar die wichtigsten Vermittler sind - treten derzeit auf der Stelle.
Bei einem Israel zugeschriebenen Luftangriff wurden in der Stadt Gaza nach palästinensischen Angaben unterdessen mindestens elf Menschen getötet. Unter den Opfern seien vier Minderjährige und drei Frauen, erklärten Krankenhausärzte in Gaza. Das Geschoss hatte demnach das Haus einer Familie im Stadtteil Tuffah getroffen. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht zu dem Vorfall.
Waffenlager angegriffen
Die israelische Luftwaffe griff zudem am Abend nach Angaben eines Armeesprechers mehrere Waffenlager der Hisbollah-Miliz im Landesinneren des Libanon an. Die Angriffe seien in den Gebieten der Bekaa-Ebene und der Stadt Baalbek etwa 140 Kilometer von der Grenze entfernt geflogen worden, hieß es. Die Gegend gilt als Hisbollah-Hochburg. Außerdem seien Waffenlager der Hisbollah an sieben verschiedenen Orten im Südlibanon attackiert worden.
Seit Beginn des Kriegs im Gazastreifen zwischen Israel und der islamistischen Hamas vor fast einem Jahr kommt es im Grenzgebiet der beiden Länder nahezu täglich zu militärischen Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah. Auf beiden Seiten gab es Tote - die meisten von ihnen waren Mitglieder der Hisbollah. Die Hisbollah handelt nach eigenen Angaben aus Solidarität mit der Hamas.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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