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Der Erste Senat des Bundesverfassungsgerichts, (v.l.n.r.) Miriam Meßling, Heinrich Amadeus Wolff, Josef Christ, Henning Radtke, Stephan Harbarth, Vorsitzender des Senats und Präsident des Gerichts, Yvonne Ott, Ines Härtel und Martin Eifert, verkündet das Urteil in Sachen „Regelungen zur Vaterschaftsanfechtung“. Laut dem Urteil ist die gesetzliche Regelung über Vaterschaftsanfechtung durch leibliche Väter mit dem Elterngrundrecht nicht vereinbar. Foto: Uli Deck, dpa
Der Erste Senat des Bundesverfassungsgerichts, (v.l.n.r.) Miriam Meßling, Heinrich Amadeus Wolff, Josef Christ, Henning Radtke, Stephan Harbarth, Vorsitzender des Senats und Präsident des Gerichts, Yvonne Ott, Ines Härtel und Martin Eifert, verkündet das Urteil in Sachen „Regelungen zur Vaterschaftsanfechtung“. Laut dem Urteil ist die gesetzliche Regelung über Vaterschaftsanfechtung durch leibliche Väter mit dem Elterngrundrecht nicht vereinbar. Foto: Uli Deck, dpa

Teilerfolg mit Klage

Rechte leiblicher Vätergerichtlich gestärkt
dpa
Karlsruhe (dpa) - Das Bundesverfassungsgericht hat die Position von Männern im Kampf um die rechtliche Vaterschaft für ihre leiblichen Kinder gestärkt. Die Verfassungsbeschwerde eines Mannes aus Sachsen-Anhalt hatte gestern in Karlsruhe teilweise Erfolg. Die gesetzlichen Regelungen zur Vaterschaftsanfechtung durch leibliche Väter seien mit dem Elterngrundrecht nicht vereinbar, urteilte der Erste Senat. Bis zu einer Neuregelung, längstens jedoch bis zum 30. Juni 2025 bleibe das Gesetz in Kraft. Eingeleitete Verfahren seien auf Antrag aber auszusetzen, sagte Präsident Stephan Harbarth. (Az. 1 BvR 2017/21)

Der Gesetzgeber müsse beim Elterngrundrecht die rechtliche Elternschaft des leiblichen Vaters neben der Mutter und dem rechtlichen Vater berücksichtigen, hieß es. „Hält er dagegen an einer Beschränkung der rechtlichen Elternschaft auf zwei Elternteile fest, muss zugunsten des leiblichen Vaters ein hinreichend effektives Verfahren zur Verfügung stehen, das ihm ermöglicht, anstelle des bisherigen rechtlichen Vaters selbst rechtlicher Vater seines Kindes zu werden.“ Dem genüge das bisherige Recht nicht.

Der biologische Vater eines heute dreijährigen Sohnes hatte sich durch die Instanzen bis vor das höchste deutsche Gericht geklagt, um auch rechtlich in der Rolle anerkannt zu werden. Als rechtlichen Vater hatte die Mutter des Kindes jedoch einige Monate nach der Geburt ihren neuen Lebensgefährten eintragen lassen - allerdings erst, nachdem der Kläger einen Antrag auf Feststellung seiner Vaterschaft gestellt hatte. Mit seiner Klage war der Mann beim Oberlandesgericht Naumburg abgeblitzt.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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