Trotz Abkommen
Russland beschießt Hafen von Odessa
Ukraine: Russland beschießt Hafen von Odessa trotz Getreide-Abkommen
Rund fünf Monate nach Kriegsbeginn gab die Vereinbarung zur Ausfuhr von Getreide Anlass zur Hoffnung. Doch Kiew sieht das Abkommen nach einem russischen Angriff bereits wieder in Gefahr. Die USA schicken der Ukraine unterdessen weitere schlagkräftige Waffen.
Von Deutsche Presse-Agentur, dpa
Kiew/Moskau/Washington
Einen Tag nach der Vereinbarung über die Ausfuhr von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer hat Russland nach Angaben aus Kiew den wichtigen Hafen der Stadt Odessa mit Raketen beschossen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warf Russland daraufhin Vertragsbruch vor. „Was Russland auch verspricht, es findet immer einen Weg, es nicht zu erfüllen“. Der Chef des ukrainischen Präsidentenbüros, Andrij Jermak, forderte als Reaktion „effektive Sanktionen gegen Rusland“.
Russland hat nach Angaben des türkischen Verteidigungsministers Hulusi Akar erklärt, es habe nichts mit diesem Angriff zu tun und wolle den Vorfall untersuchen, hat aber inzwischen einen Angriff eingeräumt. Für die Ukraine war es der 150. Tag des russischen Angriffskriegs.
Russland hatte am Freitag in einem Abkommen zugesichert, Schiffe für den Export über einen Seekorridor fahren zu lassen und nicht zu beschießen. Auch die drei beteiligten Häfen dürfen demnach nicht angegriffen werden. Es geht dabei unter anderem um die Ausfuhr von Millionen Tonnen Getreide. Die unter der Vermittlung der Vereinten Nationen und der Türkei unterzeichnete Einigung sieht vor, die Exporte von einem Kontrollzentrum in Istanbul überwachen zu lassen.
Auch aus Sicht des afrikanischen Kontinents sind diese Lieferungen essentiell, da wegen des sowieso schon bestehenden Hungersnotstands das Ausbleiben von Getreidelieferungen die Situation drastisch verschlimmern würde. Getreideprodukte sind für den Großteil des afrikanischen Kontinents Nahrungsmittel Nummer eins. Dies unterstrich der Präsident der Union afrikanischer Staaten Moussa Faki Mahamat am Freitag. Weiterhin würdigte er den Vorstoß des Präsidenten des Senegals, Macky Sall, der bei einem Treffen mit Putin in Sotschi am 3. Juni dieses Jahres betonte, dass Getreidelieferung für die afrikanischen Staaten unabdinglich sei, um auch Stabilität und Frieden auf dem afrikanischen Kontinent zu gewährleisten.
Die Vereinten Nationen und die Europäische Union verurteilten den Beschuss umgehend. UN-Generalsekretär António Guterres, der am Freitag der Unterzeichnung beigewohnt hatte, betonte, alle Parteien hätten sich klar verpflichtet, den sicheren Export ukrainischen Getreides zu gewährleisten. „Die vollständige Umsetzung durch die Russische Föderation, die Ukraine und die Türkei ist zwingend erforderlich“, erklärte er.
Bei dem Beschuss von Odessa wurden nach ukrainischen Angaben zwei russische Raketen von der Luftabwehr abgefangen, zwei weitere sollen im Hafen eingeschlagen sein. Das Außenministerium in Kiew erklärte, der Beschuss wecke Zweifel an dem Abkommen. Sollte es nicht umgesetzt werden, trage Russland die Verantwortung für die globale Lebensmittelkrise.
Bei einem weiteren russischen Raketenangriff wurden ukrainischen Behörden zufolge im zentralen Gebiet Kirowohrad mindestens drei Menschen getötet und neun weitere verletzt. Auch aus anderen Landesteilen, vor allem dem Osten und dem Süden, meldete die Ukraine Explosionen.
Rund fünf Monate nach Kriegsbeginn gab die Vereinbarung zur Ausfuhr von Getreide Anlass zur Hoffnung. Doch Kiew sieht das Abkommen nach einem russischen Angriff bereits wieder in Gefahr. Die USA schicken der Ukraine unterdessen weitere schlagkräftige Waffen.
Von Deutsche Presse-Agentur, dpa
Kiew/Moskau/Washington
Einen Tag nach der Vereinbarung über die Ausfuhr von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer hat Russland nach Angaben aus Kiew den wichtigen Hafen der Stadt Odessa mit Raketen beschossen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warf Russland daraufhin Vertragsbruch vor. „Was Russland auch verspricht, es findet immer einen Weg, es nicht zu erfüllen“. Der Chef des ukrainischen Präsidentenbüros, Andrij Jermak, forderte als Reaktion „effektive Sanktionen gegen Rusland“.
Russland hat nach Angaben des türkischen Verteidigungsministers Hulusi Akar erklärt, es habe nichts mit diesem Angriff zu tun und wolle den Vorfall untersuchen, hat aber inzwischen einen Angriff eingeräumt. Für die Ukraine war es der 150. Tag des russischen Angriffskriegs.
Russland hatte am Freitag in einem Abkommen zugesichert, Schiffe für den Export über einen Seekorridor fahren zu lassen und nicht zu beschießen. Auch die drei beteiligten Häfen dürfen demnach nicht angegriffen werden. Es geht dabei unter anderem um die Ausfuhr von Millionen Tonnen Getreide. Die unter der Vermittlung der Vereinten Nationen und der Türkei unterzeichnete Einigung sieht vor, die Exporte von einem Kontrollzentrum in Istanbul überwachen zu lassen.
Auch aus Sicht des afrikanischen Kontinents sind diese Lieferungen essentiell, da wegen des sowieso schon bestehenden Hungersnotstands das Ausbleiben von Getreidelieferungen die Situation drastisch verschlimmern würde. Getreideprodukte sind für den Großteil des afrikanischen Kontinents Nahrungsmittel Nummer eins. Dies unterstrich der Präsident der Union afrikanischer Staaten Moussa Faki Mahamat am Freitag. Weiterhin würdigte er den Vorstoß des Präsidenten des Senegals, Macky Sall, der bei einem Treffen mit Putin in Sotschi am 3. Juni dieses Jahres betonte, dass Getreidelieferung für die afrikanischen Staaten unabdinglich sei, um auch Stabilität und Frieden auf dem afrikanischen Kontinent zu gewährleisten.
Die Vereinten Nationen und die Europäische Union verurteilten den Beschuss umgehend. UN-Generalsekretär António Guterres, der am Freitag der Unterzeichnung beigewohnt hatte, betonte, alle Parteien hätten sich klar verpflichtet, den sicheren Export ukrainischen Getreides zu gewährleisten. „Die vollständige Umsetzung durch die Russische Föderation, die Ukraine und die Türkei ist zwingend erforderlich“, erklärte er.
Bei dem Beschuss von Odessa wurden nach ukrainischen Angaben zwei russische Raketen von der Luftabwehr abgefangen, zwei weitere sollen im Hafen eingeschlagen sein. Das Außenministerium in Kiew erklärte, der Beschuss wecke Zweifel an dem Abkommen. Sollte es nicht umgesetzt werden, trage Russland die Verantwortung für die globale Lebensmittelkrise.
Bei einem weiteren russischen Raketenangriff wurden ukrainischen Behörden zufolge im zentralen Gebiet Kirowohrad mindestens drei Menschen getötet und neun weitere verletzt. Auch aus anderen Landesteilen, vor allem dem Osten und dem Süden, meldete die Ukraine Explosionen.
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Allgemeine Zeitung
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