UN genehmigt Polizeimission in Haiti
Ein internationaler Polizeieinsatz mit Unterstützung der Vereinten Nationen soll das von Bandengewalt zerrüttete Krisenland Haiti stabilisieren. Der UN-Sicherheitsrat genehmigte die Entsendung von deutlich mehr als 1 000 Polizisten unter der Führung Kenias in den Karibikstaat für zwölf Monate. Das sonst so häufig gespaltene mächtigste Gremium der Vereinten Nationen votierte mit 13 Stimmen für den Einsatz, nur Russland und China enthielten sich. Die Regierung in Port-au-Prince hatte angesichts der eskalierenden Gewalt in dem Karibikstaat selbst um internationale Unterstützung gebeten. Bei der Mission handelt es sich nicht um einen Einsatz der Vereinten Nationen selbst, sondern um eine Entsendung unter kenianischem Kommando, die vom Sicherheitsrat offiziell unterstützt wird. Haiti hat ein ambivalentes Verhältnis zu den UN: Zwar ist das bitterarme Land auf internationale Entwicklungshilfe angewiesen. Andererseits schleppten Blauhelmsoldaten nach Einschätzung von Experten nach dem verheerenden Erdbeben 2010 auch die Cholera ein. Zudem sollen Blauhelme während ihres 13 Jahre langen Einsatzes immer wieder Haitianer vergewaltigt, missbraucht oder sexuell ausgebeutet haben. Foto: dpa
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Allgemeine Zeitung
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