Achtjährige stirbt nachdem Krankenschwestern sie nicht behandeln wollten

Windhoek/Mariental (led) • Ein achtjähriges Mädchen soll am nationalen Frauentag gestorben sein, nachdem Krankenschwestern das Kind nicht behandeln wollten. Es würden aufgrund des Feiertages nur Notfälle wie blutende Patienten behandelt, begründeten Krankenhausmitarbeiter die Entscheidung. Das berichtete die Schwägerin der Mutter des verstorbenen Mädchens, Debbie Domrogh, gegenüber der Tageszeitung The Namibian. Die Familie sei am Freitagnachmittag, 10. Dezember, zum Gibeon Krankenhaus in der Hardap Region geeilt, da das Mädchen, Sarah Domrogh, an starkem Durchfall, Erbrechen und hohem Fieber litt. Vor Ort weigerte sich der Bereitschaftsdienst angeblich, dem Mädchen zu helfen. Die Familie fuhr daraufhin zurück in das 40 Kilometer entfernte Grundoring nach Hause. Noch in derselben Nacht starb Sarah. Am Abend hatte sich der Zustand des Mädchens verschlechtert, weshalb die Familie beschlossen hatte, erneut zum Krankenhaus zu fahren. Doch als sie dieses erreichten, kam jede Hilfe zu spät. Die Krankenschwester sei verärgert gewesen. Petrina, die Mutter des Kindes, berichtete der Tageszeitung The Namibian: „Ich hörte sie Debbie anschreien: ‚Was soll ich Ihnen sagen? Sie haben mir eine Leiche gebracht!‘“ Der örtliche Gesundheitsbeauftragte, Mupupa Mulolo, wusste laut The Namibian nicht über den Vorfall Bescheid. Der Direktor des Gesundheitsministeriums, Ben Nangombe, erklärte, ein gesetzlicher Feiertag gebe den öffentlichen Gesundheitsdiensten nicht das Recht, Patienten abzulehnen. Der Fall würde nun untersucht, um herauszufinden, was genau geschehen war und Konsequenzen zu ziehen.