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Minderjährige missbraucht

Teenage-Mutter von zwei Pastoren vergewaltigt
In der Omusati Region wird eine Minderjährige über einen längeren Zeitraum von ihrem Stiefvater missbraucht. Bereits zuvor war die Jugendliche Opfer einer Vergewaltigung.
Kenya Kambowe,Tuyeimo Haidula,Olaf Mueller
K. Kambowe und T. Haidula

Ombogo

Nachdem im Polizeibericht vom Wochenende von einem Tatbestand einer Vergewaltigung einer Minderjährigen (15 Jahre) berichtet wurde, konnte durch weitere Recherchen der AZ-Schwesterzeitung das Ausmaß des Verbrechens detaillierter beleuchtet werden. Die Kollegen der Namibian Sun suchten vor Ort in der Region Omusati im Dorf Ombogo die Mutter des betroffenen Opfers auf, die sich dazu bereit erklärte, einen tieferen Einblick des Geschehens zu geben.

Dabei stellte sich heraus, dass die Vergewaltigung wohl nur die Spitze des Eisbergs gewesen sei. Aus den Schilderungen der Mutter Selma und auch der Tochter Maria (Namen geändert) geht hervor, dass der Stiefvater, ein 40-jähriger selbsternannter Pastor, die Achtklässlerin mehrfach missbraucht hatte. Hinzu kommt, dass das Opfer schon 2022 von einem „Freund der Familie“, ebenfalls selbsternannter Pastor, vergewaltigt wurde. Die Schülerin ist mittlerweile Mutter eines zwei Monate alten Sohnes, der aus der Vergewaltigung resultiert.

Der Missbrauch hatte bereits im letzten Jahr begonnen. Hierzu nutzte der Stiefvater die Abwesenheit der Mutter, die wegen einer Beerdigung außer Haus war. Unter dem Vorwand, Sexualkunde unterrichten zu wollen, hatte der mutmaßliche Täter sie und ihre 9-jährige Cousine zu einer anderen Hütte mitgenommen und begonnen, sie über die sexuellen Fortpflanzungsorgane zu belehren. „Er brachte uns zu einer Hütte und zeichnete die Fortpflanzungsorgane auf den Boden und erklärte uns, wie man Kondome benutzt und so weiter", so das Opfer. Danach lockte der mutmaßliche Täter die Minderjährige unter einem Vorwand in sein Zimmer, verschloss die Türe und verging sich an ihr, so die Schilderung der Schülerin.

Unter Tränen erzählte Maria weiter, wie der mutmaßliche Täter sie mehr als eine Woche lang in seinem Zimmer einsperrte und ihr die Möglichkeit verweigerte, zur Schule zu gehen und sie immer wieder vergewaltigte. Um keinen Verdacht zu erwecken, soll er sogar die Schule informiert haben, dass das Mädchen krank sei. Diese Situation ging so lange von statten, bis die Mutter wieder zurück nach Hause kehrte.

Damit die Jugendliche nichts von Geschehnissen erzählte, soll der Stiefvater ihr sogar Prügel angedroht haben. Als die Mutter im September letzten Jahres wegen einer stationären Behandlung ins Krankenhaus musste, verging sich der mutmaßliche Täter erneut an der 15-Jährigen. Auch weitere Gelegenheiten nutzte der Stiefvater, um sich an dem Opfer zu vergehen.

Mit der Schwangerschaft der Minderjährigen gab der Stiefvater zu, dass das Kind von ihm sei. Die Mutter ging allerdings damals nicht zur Polizei, angeblich auch aus gesundheitlichen Gründen. Auch nach dem Bekenntnis des mutmaßlichen Täters ließ er nicht von der Jugendlichen ab. Als die 15-Jährige sich ihm verweigerte, wurde er handgreiflich, misshandelte sie und schlug sie zusammen. Mittlerweile ist der Verdächtige laut Polzei auf der Flucht. Der Polizeikommandant von Omusati, Kommissar Ismael Basson, bestätigte dies. Weiterhin bittet die Polizei um Mithilfe um den mutmaßlichen Täter ergreifen zu können.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-12-22

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