Loading svg Please wait while we translate the article
Polizeichef Joseph Shikongo will sich nicht von der Öffentlichkeit vorverurteilen lassen, sondern vertraut auf die Ermittlungen – anders als seine Kritiker. Foto: Facebook
Polizeichef Joseph Shikongo will sich nicht von der Öffentlichkeit vorverurteilen lassen, sondern vertraut auf die Ermittlungen – anders als seine Kritiker. Foto: Facebook

Polizei verteidigt Verfahren

Unfallermittlung gegen Shikongo „unbeeinflusst“ – Amushelelo spricht von Mord
In der Bevölkerung werden Stimmen laut, die die polizeilichen Ermittlungen im tödlichen Unfall unter Beteiligung des Polizeichefs Shikongo anzweifeln. Während Michael Amushelelo der NEFF von Vertuschungsaktionen spricht, versichert die Polizei die Gesetzesmäßigkeit der Abläufe.
Katharina Moser
Von Katharina Moser, Windhoek

Nachdem die Entwicklungen im tödlichen Verkehrsunfall, in den der Polizeichef Joseph Shikongo involviert war, weiter Wellen geschlagen haben, hat sich die namibische Polizei nun öffentlich zu den Ermittlungen geäußert und verfassungsgetreue Ermittlungen versprochen. Shikongo war am 30. Dezember 2022 in der Oshana-Region an einem Autounfall beteiligt gewesen, der drei Insassen das Leben kostete. Regierungskritiker, darunter NEFF-Kommissar Michael Amushelelo, hatten der Polizei in den letzten Tagen vorgeworfen, die Rolle Shikongos zu vertuschen und Ermittlungen zu verschleiern.

Die namibische Polizei teilte am Dienstagabend auf Nachfrage der Medien hin mit, dass noch am Tage des Unfalls ein Fall von fahrlässiger Tötung sowie nachlässiger und grob fahrlässiger Fahrweise eingeleitet worden sei. Shikongo selbst sei seitdem suspendiert und in der Zwischenzeit übernehme Vizechef Elias Mutota als amtierender Polizeichef seine Aufgaben. „In der Abwesenheit des Polizeichefs ist der Amtierende Polizeichef gleichsam kompetent, um das Mandat der namibischen Polizei auszuführen“, so Mutota. Er habe ein Ermittlungsteam einberufen, das von dem „kompetenten Ermittler“ Nikolaas Kupembona angeführt werde, der regionale Polizeichef der Erongo-Region. „Die Ermittlungen in dem Fall dauern an und es wurden bereits einige Zeugenaussagen aufgezeichnet. Das beteiligte Auto bleibt Gegenstand der Ermittlungen, bis die Ermittler zufrieden mit der Beweisaufnahme sind“, so Mutota. Wenn die Ermittlungen abgeschlossen seien, würden die Ergebnisse an den Generalstaatsanwalt weitergeleitet.

„Die namibische Polizei möchte der Öffentlichkeit versichern, dass die Polizei eine durch die Verfassung etablierte und beauftragte Institution ist; daher wird der Ermittlungsprozess niemals von Individuen beeinflusst sein“, teilte Mutota in Reaktion auf die Vertuschungsvorwürfe mit. Er rief die Öffentlichkeit auf, geduldig und ruhig zu bleiben und sich nicht „von den sozialen Medien beeinflussen zu lassen“.

Michael Amushelelo von der Partei Namibia Economic Freedom Fighters (NEFF) hatte in den letzten Tagen behauptet, die Ermittlungen würden gefälscht und verschleiert und man werde eine Jagd nach Shikongo einleiten, wenn er nicht sofort verhaftet werde. Er gab zudem an, von Verwandten der Unfallopfer angerufen worden zu sein. Ihnen zufolge sei Shikongo „entweder betrunken oder schlafend gewesen“, da „das Auto auf der falschen Straßenseite fuhr“. Das Unfallauto sei „vom Tatort entfernt worden“, was „eine Straftat“ sei. Er teilte in den sozialen Medien private, von öffentlicher Stelle unverifizierte Fotos, auf denen zu sehen ist, wie das Unfallauto von der Polizei selbst, nicht von einer Drittfirma, abgeschleppt wird. Zudem zeigt ein Foto die Sterbeurkunde eines der Unfallopfer, auf dem die Todesursache „unbekannt" angegeben ist. Amushelelo forderte daher die Polizei auf, Shikongo sofort zu verhaften und wegen Mordes und Behinderung der Justiz zu ermitteln.

Unterdessen sagte Shikongo selbst in einem Interview mit dem Namibian, dass das Gesetz bestimmen solle, ob er verhaftet werden müsse, nicht Amushelelo. Er sei nicht immun gegen eine Verhaftung, aber „niemand in Namibia wird durch die öffentliche Meinung verurteilt“. The Namibian wies auch darauf hin, dass noch am 3. Januar der Leiter für strafrechtliche Ermittlungen der Oshana-Region, Theophilus Kamati, angedeutet hätte, dass die Polizei keinen Ermittler in dem Fall Shikongo einberufen habe. In einer Mitteilung sagte Kamati demnach, dass keine Warnung herausgegeben und kein Ermittler ernannt worden sei. Auf Nachfrage des Namibian verweigerte Kamati nun einen erneuten Kommentar und verwies an die verantwortlichen Stellen in der Polizei.

Unterdessen kochen in der Bevölkerung die Gerüchte über mögliche Vertuschung und Korruption hoch. Während die Polizei gesetzestreue Ermittlungsarbeit verspricht, bleibt ihre Öffentlichkeitsarbeit in diesem Fall jedoch weiterhin zäh.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu hinterlassen

Katima Mulilo: 23° | 38° Rundu: 24° | 35° Eenhana: 23° | 35° Oshakati: 25° | 34° Ruacana: 24° | 35° Tsumeb: 22° | 33° Otjiwarongo: 20° | 32° Omaruru: 22° | 36° Windhoek: 21° | 33° Gobabis: 23° | 34° Henties Bay: 15° | 19° Swakopmund: 15° | 16° Walvis Bay: 14° | 23° Rehoboth: 21° | 34° Mariental: 21° | 36° Keetmanshoop: 18° | 36° Aranos: 22° | 36° Lüderitz: 15° | 26° Ariamsvlei: 18° | 36° Oranjemund: 14° | 22° Luanda: 24° | 25° Gaborone: 22° | 36° Lubumbashi: 17° | 34° Mbabane: 18° | 32° Maseru: 15° | 32° Antananarivo: 17° | 29° Lilongwe: 22° | 35° Maputo: 22° | 36° Windhoek: 21° | 33° Cape Town: 16° | 23° Durban: 20° | 26° Johannesburg: 18° | 33° Dar es Salaam: 26° | 32° Lusaka: 22° | 36° Harare: 20° | 31° #REF! #REF!