Wo ist Dr. de Sá?
Polizei schweigt über Aufenthaltsort eines Unfall-Fahrers
Die Polizei weigert sich den Medien (NMH-Verlag) zu bestätigen, ob der brasilianische Arzt, der im Zusammenhang mit einem Unfall, mit neun Toten im Juni dieses Jahres, angeklagt ist, sich noch im Land befindet. Auch sein Rechtsanwalt beruft sich auf das Vertrauensvotum zwischen Anwalt und Mandant. Die Umstände ähneln den im Dippenaar-Fall.
Von Rita Kakelo
(Bearbeitet von S. Noechel)
Windhoek
Die Polizei weigerte sich zu bestätigen, ob ein brasilianischer Arzt, der im Zusammenhang mit einem Verkehrsunfall angeklagt wurde, bei dem im Juni in der Nähe von Otavi neun Menschen ums Leben kamen, sich noch im Land aufhält. Ihm war eine Kaution in Höhe von 150 000 N$ bewilligt. Ferner war die Herausgabe seines Reisepasses an den Ermittlungsbeamten angeordnet. Dr. Luis Charles Araujo de Sá (59) war der einzige Überlebende des Unfalls, bei dem seine Frau Dr. Natale Gontijo-de-Amorim sowie acht Namibier ums Leben kamen. Die hinterbliebenen Familien vermuten, dass der Chirurg das Land möglicherweise verlassen haben könnte.
Dr. Araujo de Sá wurde wegen fahrlässiger Tötung und rücksichtsloser, fahrlässiger oder unvorsichtiger Fahrweise angeklagt, nachdem er angeblich versucht hatte, ein anderes Fahrzeug zu überholen und dabei mit einem Siebensitzer das Unglück verursacht hatte, in dem die acht Insassen ums Leben kamen.
Richter Ounjandere Ndjiharine gewährte De Sá schlussendlich dann doch eine Kaution von 150 000 N$ und ordnete an, dass er bis zum Abschluss seines Verfahrens in Namibia bleiben muss. Als Teil der Kautionsbedingungen teilte der Richter De Sá jedoch mit, dass es ihm freistehe, aus medizinischen Gründen ins Ausland zu gehen, solange er der namibischen Polizei Einzelheiten zu seinem Termin mitteile. Diese Bedingung wurde von den Familien der namibischen Opfer kritisiert, die behaupteten, dass De Sá leicht aus dem Land fliehen könne, um einer Strafverfolgung zu entgehen.
Schweigen im Haus
Der wortkarge Regionalkommissar der Polizei von Otjozondjupa, Kommissar Phillip Hidengwa, sagte, er habe erst vor kurzem seinen Dienst in der Region angetreten und verfüge über keine Information in dieser Angelegenheit. Er verwies die NMH-Journalisten an seine Unteroffiziere, die sich weigerten Auskunft darüber zu geben, ob De Sá noch im Lande sei. Auch die Versuche, von der brasilianischen Botschaft eine Bestätigung zu erhalten, blieben erfolglos. De Sá's Anwalt Florian Beukes sagte auf Nachfrage, dass es ihm nicht erlaubt sei, den Aufenthaltsort seines Klienten bekanntzugeben. „Ich kann diese Information nicht preisgeben“, sagte er und fügte hinzu, dass er explizit Anweisungen von seinem Mandanten zu den Fragen benötige. Es bleibt abzuwarten, ob De Sá seinen nächsten geplanten Gerichtstermin am 4. Dezember wahrnehmen wird. Beukes versicherte, dass sein Mandant an diesem Tag im Gericht anwesend sein werde.
Ein Traum wird zum Albtraum
De Sá und seine Frau waren mit einem Toyota Fortuner unterwegs, als er angeblich versucht haben soll, ein anderes Fahrzeug zu überholen, und dabei mit einem Siebensitzer zusammenstieß. Nach dem Unfall, bei dem er sich Rückenverletzungen zuzog, wurde er unter Polizeibewachung im Privatkrankenhaus Medi-Clinic in Otjiwarongo unter Aufsicht gehalten. Gontijo-de-Amorim war eine in Verona, Italien, ansässige plastische Chirurgin, die ihren Mann auf einer Reise durch Afrika begleitet hatte. Kurz nach der Ankunft des Paares in Namibia wurde De Sá von brasilianischen Medien mit den Worten zitiert: „Wir werden Afrika in einem Allrad-Geländewagen (4x4) durchqueren. Nur wir beide. Ohne einen Fremdenführer. Wir werden verschiedene Parks und Reservate durchqueren und dabei die primitive Natur und ihre Regeln betrachten... Ich bin sehr glücklich, diesen alten Traum (von mir) verwirklicht zu haben“.
Der Dippenaar-Präzedenzfall
Im August dieses Jahres wurde der namibische Staatsangehörige Jandre Dippenaar wegen sechsfachen Mordes im Zusammenhang mit einem tödlichen Verkehrsunfall, an dem er im Dezember 2014 beteiligt war, zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt. Er wurde für schuldig befunden, auf einer unübersichtlichen Steigung in der Nähe von Henties Bay mit hoher Geschwindigkeit Fahrzeuge überholt zu haben, wobei es zu einem Frontalzusammenstoß mit einem anderen Fahrzeug kam. Bei dem Zusammenstoß kamen drei Insassen von Dippenaars Auto und drei Mitglieder einer deutschen Familie die in Namibia auf Urlaub war, ums Leben. Dippenaars Fall ist der erste in der namibischen Rechtsgeschichte, in dem ein Verkehrsunfall zu einer Verurteilung wegen Mordes und nicht wegen fahrlässiger Tötung geführt hat.
(Bearbeitet von S. Noechel)
Windhoek
Die Polizei weigerte sich zu bestätigen, ob ein brasilianischer Arzt, der im Zusammenhang mit einem Verkehrsunfall angeklagt wurde, bei dem im Juni in der Nähe von Otavi neun Menschen ums Leben kamen, sich noch im Land aufhält. Ihm war eine Kaution in Höhe von 150 000 N$ bewilligt. Ferner war die Herausgabe seines Reisepasses an den Ermittlungsbeamten angeordnet. Dr. Luis Charles Araujo de Sá (59) war der einzige Überlebende des Unfalls, bei dem seine Frau Dr. Natale Gontijo-de-Amorim sowie acht Namibier ums Leben kamen. Die hinterbliebenen Familien vermuten, dass der Chirurg das Land möglicherweise verlassen haben könnte.
Dr. Araujo de Sá wurde wegen fahrlässiger Tötung und rücksichtsloser, fahrlässiger oder unvorsichtiger Fahrweise angeklagt, nachdem er angeblich versucht hatte, ein anderes Fahrzeug zu überholen und dabei mit einem Siebensitzer das Unglück verursacht hatte, in dem die acht Insassen ums Leben kamen.
Richter Ounjandere Ndjiharine gewährte De Sá schlussendlich dann doch eine Kaution von 150 000 N$ und ordnete an, dass er bis zum Abschluss seines Verfahrens in Namibia bleiben muss. Als Teil der Kautionsbedingungen teilte der Richter De Sá jedoch mit, dass es ihm freistehe, aus medizinischen Gründen ins Ausland zu gehen, solange er der namibischen Polizei Einzelheiten zu seinem Termin mitteile. Diese Bedingung wurde von den Familien der namibischen Opfer kritisiert, die behaupteten, dass De Sá leicht aus dem Land fliehen könne, um einer Strafverfolgung zu entgehen.
Schweigen im Haus
Der wortkarge Regionalkommissar der Polizei von Otjozondjupa, Kommissar Phillip Hidengwa, sagte, er habe erst vor kurzem seinen Dienst in der Region angetreten und verfüge über keine Information in dieser Angelegenheit. Er verwies die NMH-Journalisten an seine Unteroffiziere, die sich weigerten Auskunft darüber zu geben, ob De Sá noch im Lande sei. Auch die Versuche, von der brasilianischen Botschaft eine Bestätigung zu erhalten, blieben erfolglos. De Sá's Anwalt Florian Beukes sagte auf Nachfrage, dass es ihm nicht erlaubt sei, den Aufenthaltsort seines Klienten bekanntzugeben. „Ich kann diese Information nicht preisgeben“, sagte er und fügte hinzu, dass er explizit Anweisungen von seinem Mandanten zu den Fragen benötige. Es bleibt abzuwarten, ob De Sá seinen nächsten geplanten Gerichtstermin am 4. Dezember wahrnehmen wird. Beukes versicherte, dass sein Mandant an diesem Tag im Gericht anwesend sein werde.
Ein Traum wird zum Albtraum
De Sá und seine Frau waren mit einem Toyota Fortuner unterwegs, als er angeblich versucht haben soll, ein anderes Fahrzeug zu überholen, und dabei mit einem Siebensitzer zusammenstieß. Nach dem Unfall, bei dem er sich Rückenverletzungen zuzog, wurde er unter Polizeibewachung im Privatkrankenhaus Medi-Clinic in Otjiwarongo unter Aufsicht gehalten. Gontijo-de-Amorim war eine in Verona, Italien, ansässige plastische Chirurgin, die ihren Mann auf einer Reise durch Afrika begleitet hatte. Kurz nach der Ankunft des Paares in Namibia wurde De Sá von brasilianischen Medien mit den Worten zitiert: „Wir werden Afrika in einem Allrad-Geländewagen (4x4) durchqueren. Nur wir beide. Ohne einen Fremdenführer. Wir werden verschiedene Parks und Reservate durchqueren und dabei die primitive Natur und ihre Regeln betrachten... Ich bin sehr glücklich, diesen alten Traum (von mir) verwirklicht zu haben“.
Der Dippenaar-Präzedenzfall
Im August dieses Jahres wurde der namibische Staatsangehörige Jandre Dippenaar wegen sechsfachen Mordes im Zusammenhang mit einem tödlichen Verkehrsunfall, an dem er im Dezember 2014 beteiligt war, zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt. Er wurde für schuldig befunden, auf einer unübersichtlichen Steigung in der Nähe von Henties Bay mit hoher Geschwindigkeit Fahrzeuge überholt zu haben, wobei es zu einem Frontalzusammenstoß mit einem anderen Fahrzeug kam. Bei dem Zusammenstoß kamen drei Insassen von Dippenaars Auto und drei Mitglieder einer deutschen Familie die in Namibia auf Urlaub war, ums Leben. Dippenaars Fall ist der erste in der namibischen Rechtsgeschichte, in dem ein Verkehrsunfall zu einer Verurteilung wegen Mordes und nicht wegen fahrlässiger Tötung geführt hat.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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