Digitale Strategie im Rampenlicht

Gestern veranstaltete das Ministerium für Informations- und Kommunikationstechnologie einen Workshop in der Hauptstadt, um die nationale Digitalisierungsstrategie für 2024-28 zu validieren. Der Plan berücksichtigt die digitale Landschaft und den Stand der Digitalisierung in Namibia und skizziert eine Vision für die digitale Zukunft des Landes. Außerdem werden Maßnahmen mit großer Wirkung identifiziert und ein Fahrplan für die Umsetzung und öffentliche Sensibilisierungskampagnen erstellt. Die Strategie wurde in Zusammenarbeit mit der namibischen und schweizer Partnerschaft Impact Tank, der Organisation United Nations Accelerator Labs, der deutschen Regierung und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) entwickelt. Laut dem Strategiedokument liegt Namibia auf Platz 103 von 107 Ländern, was die digitale Lebensqualität angeht. Obwohl es bis 2023 bis zu 2,81 Millionen registrierte SIM-Karten im Land geben wird, bleibt das Internet für viele unerreichbar, da nur etwa 51 % der Bevölkerung Zugang zum Internet haben.

Ein großes Hindernis sind die hohen Datenkosten, die im Jahr 2022 bei 10,52 US-Dollar (190 N$) für 1 GB liegen, verglichen mit 1,53 US-Dollar in Nordafrika und 2,47 US-Dollar in Westeuropa. Die Strategie zielt auch darauf ab, die für wichtige Geräte geltenden Steuern und Tarife zu überprüfen.

Der Strategie zufolge müssen die Namibier in die Lage versetzt werden, Technologie am Arbeitsplatz und in ihrem Leben zu integrieren, um digitale Fähigkeiten zu fördern. Digitale Fertigkeiten müssen auch während der Arbeitszeit erlernt werden können. Alle drei Jahre muss eine nationale Erhebung über digitale Fähigkeiten durchgeführt werden, um bis 2030 eine 100-prozentige Alphabetisierung der namibischen Bevölkerung zu erreichen. Darüber hinaus müssen bis 2028 70 % der namibischen Schüler in Informationstechnologie unterrichtet werden, wobei 70 % der 1 722 öffentlichen Schulen Namibias über die entsprechende Infrastruktur, einschließlich der erforderlichen Lehrer, verfügen müssen. Die Regierung strebt an, eine Million Stunden Online-Schulungen anzubieten, wie es in der Strategie heißt. Darüber hinaus sieht die Strategie vor, zwischen 2025 und 2026 ein System der künstlichen Intelligenz (KI) zu Testzwecken einzusetzen und Mitte dieses bis Ende nächsten Jahres ein KI-integriertes Serviceportal für Behördendienste einzurichten.