Vernachlässigte Infrastruktur

Von Ellanie Smit

(Bearbeitet von S. Noechel)

Windhoek

In den vergangenen Jahren sind scheinbar etliche Videos und Audioclips über vernachlässigte oder verlassene Regierungsgebäude in Namibia viral gegangen. Der Sekretär des Kabinetts, George Simataa, sagte dies auf der Eröffnungssitzung der Klausurtagung der Staatssekretäre von Ämtern, Ministern und Agenturen sowie der Leiter von Regionalräten. Die Tagung fand in Swakopmund statt.

Ihm zufolge verfügt Namibia im Vergleich zu anderen Ländern über eine gute Infrastruktur, die jedoch nach und nach verfällt und verloren geht.

„Wenn Untersuchungen angestellt werden, kommt es zu Schuldzuweisungen. Wir fangen an, uns gegenseitig zu beschuldigen, anstatt miteinander zu reden, um die Fehler zu korrigieren. Ich möchte Ihnen, liebe Kolleginnen und Kollegen, versichern, dass es den Namibiern da draußen egal ist, welches Ministerium oder welche Region für ein solch unverantwortliches Verhalten verantwortlich ist." Er erklärte den Anwesenden, dass die Namibier, wenn so etwas passiert, niemandem die Schuld geben können, außer der Regierung, für die sie alle arbeiten, sei es die Zentral- oder die Regionalregierung. „Die Infrastrukturen müssen instandgehalten und gepflegt werden. Das ist unser Vermächtnis (That is your legacy), so Simataa."

Simataa sagte, dass sie als Staatssekretäre und regionale Leiter einer Behörde, eines Ministeriums oder einer Agentur die Aufgabe haben, den Beitrag ihrer Institution zu dieser Teamleistung zu maximieren. „Ganz gleich, ob Sie unsere Wirtschaft leiten, unsere Gesundheitsdienste verbessern, Lebensmittel für unser Land produzieren oder unsere Umwelt schützen, Ihnen wird eine enorme Verantwortung übertragen, und die Qualität Ihrer täglichen Führungsarbeit ist für den Erfolg unseres Teams von entscheidender Bedeutung."

Er sagte weiter, dass die zunehmende Ungleichheit zwischen sozialen Gruppen bedeute, dass die Regierung mehr Programme zur Verbesserung der Lebensqualität durchführen müsse, um das Leben der weniger bevorrechtigten Menschen zu verbessern. Laut Simataa hat die Regierung zu diesem Zweck mehrere Sozialprogramme genehmigt.

„Wir haben jedoch Berichte über Todesfälle von Namibiern infolge von Unterernährung in Omaheke bestätigt", Simataa sagte. Er gestand, dass zwar Strategien zur Überwindung dieser Situation entwickelt worden seien, er sich aber der Tatsache bewusst sei, dass die Umsetzung dieser Strategien aufgrund mangelnder Zusammenarbeit und fehlender Teamarbeit zwischen den Betroffenen Instanzen in den sozialen Sektor, diese zum Scheitern verurteilt hat. Dies wiederum führte zum Verlust von Menschenleben.

„Es ist in der Tat so, dass politische Maßnahmen in den meisten Fällen nicht von denjenigen umgesetzt werden, die sie konzipieren. Manchmal werden sie von Akteuren oder Interessengruppen außerhalb der öffentlichen Verwaltung verfolgt". Aus diesem Grund solle der öffentliche Dienst Namibias den Staat für seine Bürger sichtbar machen und das wichtigste greifbare Bindeglied zwischen der Regierung und den Menschen bilden.