Sankt Nimmerleinstage auf St. Nowhere
Wer sich hierher verirrt, is schwieriger zu erreichen als der Mann im Mond. Außerdem musst Du den Mond hier mit der Stange weiterschieben, wenn Du wieder in den sortierten Tagesablauf des angeblich zivilisierten Alltags einsteigen willst, denn Ziffernblatt der Uhr und Termine verlieren vor Ort in St. Nowhere jegliche Bedeutung. Eben! Weil wir uns in Sankt Nirgendwo befinden. Der Flecken, durch ein buntes Straßenschild angedeutet, erscheint auf den herkömmlichen Straßenkarten noch nich – existiert aber dennoch so ca sechs Kilometer nördlich von Meile 108, wo Namibia Wildlife Resorts (NWR) das Sagen hat. Und wo´s heutzutage leidlichen SMS-Empfang gibt, der bei St. Nowhere schon wieder ins Nirwana einzutauchen droht.
Wen verschlägt´s nach St. Nowhere, nach Meile 108 oder ans Kreuzkap, wo die Robben stinken? Also, auch Angler, die unbedingt weiter in den Skelettküstenpark bis nach Terrace Bay eindringen wollen, rasen am St. Nimmerleinstag am St. Nowhere-Schild vorbei. Das sind vor allem Leut aus der Kaprepublik, die iesie 3 000 km bis an „ihren“ Angelstützpunkt fahren, mit ihren – heutzutage – komfortablen, mit stief Schikanen ausgestatteten Wohnwagen parken, um in den folgenden Tagen an legendären Angelstellen wie Predikants Gat, Adri se Gat oder Ronde Bos den Senker mit Pilchard- und Weißmuschelköder in die Brandung hineinzuwerfen. Neben den Südafrikanern, die sich in der Weite verlieren, gibt´s einzelne Namibier, die mit weniger Ausrüstung auch dem afrikanischen Adlerfisch, dem Katfisch und dem Schwarzfisch usw nachstellen.
Nieselnebel und SandgebläseMitten im namibischen Winter zum Angelausflug an die Skelettküste zu fahren is nochall ´n Wagnis, wenn es haupsächlich um frischen Fang geht, denn der Fisch beißt bekanntlich im Sommer besser als im Winter. Und zur Jahresmitte musste an dem verlassenen Strand mit höchst launischem Wetter rechnen. Der antarktische Benguela-Strom taucht hier stark auf, schickt Kälte, steife Zitterbrise und Nieselnebel, der am Zelt runtertrieft und die Innenwand ebenso mit Feuchtigkeit beschlägt. Auf St. Nowhere, wo ein paar Fettpflanzen gedeihen und drei, vier Bäume - ! - gepflanzt sind, hält sich die Belegschaft sogar paar Pferde, Hühner und Hundeviecher. Vergangene Woche hatten die Pferde am klamm-kalten Tag Wärmedecken auf dem Rücken. Das Lagerfeuer – unentbehrlich! - will hier gut geplant sein. Grobe, angenebelte Holzscheite wollen nich sommer so zünden. Kleinerer Zunder, dann mittlere Scheite müssen gut vorheizen, dass es das gute Braaiholz zur glühenden Kohle schafft. Wenn das klappt und der Windschutz vorhanden is, kann die steif-kalte Brise ruhig am Campingplatz ruhig um die Ecken blasen, derweil der Fisch in der Folie köchelt.
Die Brandung bei St. Nowhere is ´ne Erfahrung für sich. Außer dass das aufgewühlte Meer den Leinenwurf der Angel unmöglich macht, herrscht die Brandung hier mit brausender Lautstärke. Im Sturzkampf brechen die Wellen tosend und tobend auf den Strand hin. Gebannt lauscht der Inländer im Zelt, derweil das Lagerfeuer langsam in der Asche verglimmt. Und am nächsten Abend is die Lautstärke noch gesteigert! Warum? Die klamm-kalte Brise hat sich gelegt. Das Wetter verharrt in Windstille und hält den Atem an, denn hier kommt Umschwung, weil der Ostwind, teils mit Sandgebläse, aus der Namib zum Strand durchbrechen will. In die mittlerweile trockene Luft bricht die Brandung nun mit wirbelnder Klangstärke zum Crescendo auf, das die vorige Schallstärke der Nebeltage und -Nächte noch einmal überbietet.
Und dann stürmt der Ostwind gegen die Brandung an und peitscht den Schweif jeder Welle als weißen Schleier nach Westen zurück ...
Das alles auf St. Nirgendwo, wo Du den Vollmond mit der Stange weiterschiebst.
Wen verschlägt´s nach St. Nowhere, nach Meile 108 oder ans Kreuzkap, wo die Robben stinken? Also, auch Angler, die unbedingt weiter in den Skelettküstenpark bis nach Terrace Bay eindringen wollen, rasen am St. Nimmerleinstag am St. Nowhere-Schild vorbei. Das sind vor allem Leut aus der Kaprepublik, die iesie 3 000 km bis an „ihren“ Angelstützpunkt fahren, mit ihren – heutzutage – komfortablen, mit stief Schikanen ausgestatteten Wohnwagen parken, um in den folgenden Tagen an legendären Angelstellen wie Predikants Gat, Adri se Gat oder Ronde Bos den Senker mit Pilchard- und Weißmuschelköder in die Brandung hineinzuwerfen. Neben den Südafrikanern, die sich in der Weite verlieren, gibt´s einzelne Namibier, die mit weniger Ausrüstung auch dem afrikanischen Adlerfisch, dem Katfisch und dem Schwarzfisch usw nachstellen.
Nieselnebel und SandgebläseMitten im namibischen Winter zum Angelausflug an die Skelettküste zu fahren is nochall ´n Wagnis, wenn es haupsächlich um frischen Fang geht, denn der Fisch beißt bekanntlich im Sommer besser als im Winter. Und zur Jahresmitte musste an dem verlassenen Strand mit höchst launischem Wetter rechnen. Der antarktische Benguela-Strom taucht hier stark auf, schickt Kälte, steife Zitterbrise und Nieselnebel, der am Zelt runtertrieft und die Innenwand ebenso mit Feuchtigkeit beschlägt. Auf St. Nowhere, wo ein paar Fettpflanzen gedeihen und drei, vier Bäume - ! - gepflanzt sind, hält sich die Belegschaft sogar paar Pferde, Hühner und Hundeviecher. Vergangene Woche hatten die Pferde am klamm-kalten Tag Wärmedecken auf dem Rücken. Das Lagerfeuer – unentbehrlich! - will hier gut geplant sein. Grobe, angenebelte Holzscheite wollen nich sommer so zünden. Kleinerer Zunder, dann mittlere Scheite müssen gut vorheizen, dass es das gute Braaiholz zur glühenden Kohle schafft. Wenn das klappt und der Windschutz vorhanden is, kann die steif-kalte Brise ruhig am Campingplatz ruhig um die Ecken blasen, derweil der Fisch in der Folie köchelt.
Die Brandung bei St. Nowhere is ´ne Erfahrung für sich. Außer dass das aufgewühlte Meer den Leinenwurf der Angel unmöglich macht, herrscht die Brandung hier mit brausender Lautstärke. Im Sturzkampf brechen die Wellen tosend und tobend auf den Strand hin. Gebannt lauscht der Inländer im Zelt, derweil das Lagerfeuer langsam in der Asche verglimmt. Und am nächsten Abend is die Lautstärke noch gesteigert! Warum? Die klamm-kalte Brise hat sich gelegt. Das Wetter verharrt in Windstille und hält den Atem an, denn hier kommt Umschwung, weil der Ostwind, teils mit Sandgebläse, aus der Namib zum Strand durchbrechen will. In die mittlerweile trockene Luft bricht die Brandung nun mit wirbelnder Klangstärke zum Crescendo auf, das die vorige Schallstärke der Nebeltage und -Nächte noch einmal überbietet.
Und dann stürmt der Ostwind gegen die Brandung an und peitscht den Schweif jeder Welle als weißen Schleier nach Westen zurück ...
Das alles auf St. Nirgendwo, wo Du den Vollmond mit der Stange weiterschiebst.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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