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Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren

1974-01-31
ÜBERSCHWEMMUNGEN IN WINDHOEK – ZEHN TOTE

Windhoek – Im Auffanggebiet des Klein-Windhoek-Riviers, südlich von Farm Hoffnung und südöstlich von Windhoek, hat es gestern Nacht in zwei Stunden 200 mm geregnet. Leichter Regen fiel danach während der ganzen Nacht. Die Folge war, dass ohne Warnung um 23 Uhr das Klein-Windhoek-Rivier in voller Breite und etwa drei Meter hoch abkam. Hauser, Wohnblocks und Geschäfte zu beiden Seiten des Riviers wurden überschwemmt, einige bis ans Dach. Bis jetzt sind zehn Menschenleben zu beklagen. Auf den Wohnblocks an der Ecke Klein-Windhoek-Weg/Schanzenweg verbrachten die Einwohner die ganze Nacht auf dem Dach. Unzählige Personen sind verletzt worden oder leiden an Schock. Etwa 100 Häuser sind überschwemmt worden. Den einzigen Zugang zu dem Gebiet auf der anderen Seite des Rivieres bietet die Brücke in der Geverstraße. Unter Fürsicht verschiedener Familienoberhäupter und anderer versammelten sich unzählige Obdachlose bei der alten Kirche in der Reuningstraße, bei der NG-Kirche am Omurambaweg und bei der Dagbreek-Schule in der John-Ludwig-Straße. Das Wohnviertel Avis ist völlig von der Umwelt abgeschnitten. Die Straße zum Strijdom-Flugplatz und der Gobabisweg sind unbefahrbar, da sie völlig unter Wasser stehen. An der Ostseite des Rivieres sind die Strom- und Wasserversorgung und die Telefonverbindung zusammengebrochen. An größeren Straßen nach Klein-Windhoek und bei der Brücke in der Geverstraße kam es zu großen Menschenauflaufen und Verkehrsstauungen. Die meisten wollten ihre Neugier befriedigen, andere kamen, um zu helfen, einige mit dem Gedanken, zu plündern! Die Möglichkeit, dass der Avisdamm überlauft und so die Überschwemmungen verschlimmern kann, darf nicht außer Acht gelassen werden.

ERDBEBEN VERWÜSTET INNENSTADT

Windhoek – Ein gewaltiges Erdbeben erschütterte heute Morgen Windhoeks Innenstadt. Das Gebiet zwischen Kaiserstraße und Kalkstraße und zwischen John-Meinert-Straße und Leutweinstraße gleicht einem Schlachtfeld, einem Bombenabwurfs-Übungsplatz, einem einzigen grolgen Trümmerhaufen! Chaos herrscht in diesem Teil der Hauptstadt. Gebäude sind zusammen- und auf die Straßen gestürzt, andere brennen lichterloh, unzählige Autounglücke finden statt, Wasserleitungen ergießen ihren Inhalt auf die Straßen, Abwasser verdrecken die gesamte Innenstadt, und die Waren verschiedener Geschäfte und Banken liegen auf den Straßen herum. Das Barlow- und das Continentalgebäude sind schwer beschädigt worden. Schwere Brände wüten dort und drohen, auf angrenzende, noch stehende Gebäude überzugreifen. Der Mikrowellenturm der Post stürzte um 9 Uhr in einer riesigen Staubwolke zusammen. Die Deutsche Schule Windhoek ist fast völlig „auseinandergebebt" worden. Keiner der Schüler wurde jedoch ernsthaft verletzt. Verschiedene wurden verletzt, viele leiden an Schock. Bei dem Bahnübergang bei dem Hotel Fürstenhof entgleiste ein Personenzug.

DREI TOTE, 22 VERWUNDETE BEI FLUGZEUGABSTURZT.

Windhoek – Besorgte Windhoeker überhäuften Polizei und Feuerwehr gestern Abend mit Telefonanrufen, nachdem Ambulanzen mit Sirenen und Rotlicht durch Windhoek rasten, unterwegs nach dem Strijdom-Flughafen, wo angeblich ein Militärflugzeug des Typs DC 3 mit 25 Personen an Bord kurz vor der Landung abgestürzt sein sollte. Doch konnten die Einwohner der Hauptstadt beruhigt werden, denn es handelte sich im Rahmen des Zivilschutzprogrammes um einen simulierten Flugzeugabsturz. Es war die Übung mit dem Kodenamen „Suum Cinque", jedoch keine Demonstration für die Teilnehmer an dem von der Wehrmacht angebotenen Zivilschutzkursus, sondern eine regelrechte Übung, anhand welcher die Schnelligkeit, die Zusammenarbeit und die Zielstrebigkeit der Organisationen, die von einem Flugzeugunglück betroffen werden, exerziert werden sollten.

SOLL WINDHOEKS ÄLTESTES MUSEUM DEM ERDBODEN GLEICHGEMACHT WERDEN?

Windhoek – Zu einer lebhaften Debatte kam es gestern Abend während der Sitzung des Windhoeker Stadtrates, als die Frage des Abbruchs des alten Museums, des ältesten Hauses in Windhoeks Kaiserstraße, erörtert wurde. Die Städtische Exekutive hatte dem Rat den Antrag vorgelegt, dass das alte Museumsgebäude die Stadt abgebrochen werden soll, nachdem das Dach vor kurzem im Zuge eines Wolkenbruchs weggeweht worden ist. Das Bauwerk ist beschädigt und bedeutet in seinem jetzigen Zustand eine Gefahr für die Öffentlichkeit. Ratsherr Jack Levinson widersetzte sich diesem Antrag und wurde dabei durch den Ratsherrn Pix von Prittwitz unterstützt. Offenbar hatten mehrere Ratsherren im Laufe der letzten Tage Anrufe erhalten, sieh für die Erhaltung des alten Museums einzusetzen.

Levinson schlug vor, das Gebäude, das auf dem ersten Grundstück steht, das in Windhoek verkauft wurde, wenigstens provisorisch wiederherzustellen. Dies Winne durch Inanspruchnahme der fälligen Versicherungssumme getan werden. Anschließend könne man die Frage in Ruhe ventilieren, ob das Bauwerk, das nach 1893 von August Schmerenbeck errichtet worden ist, erhalten werden soll oder nicht.

NIXON WILL NICHT ZURÜCKTRETEN

Washington – Er sei entschlossen, nicht zurückzutreten und seine ihm 1972 aufgetragene Mission bis zum Schlug durchzuführen, sagte Präsident Nixon in seiner Jahresbotschaft an den Kongress. Bei seinem Eintritt ins Repräsentantenhaus, wo auch der Senat versammelt war, wurde er während zwei Minuten mit Beifall beträgt. während seiner Rede spendete ihm der Kongress, der aufmerksam zuhörte, öfters Beifall. Seine Ankündigung, dass er nicht zurücktreten werde, erfolgte erst in den letzten Minuten seiner Rede, wobei er auch an den Kongress und die Nation appellierte, die Watergate-Affäre hinter sich zu leasen, um die inneren und äußeren Probleme zu lösen, die sich heute stellen. Er trat für die Beendigung der Watergate-Untersuchung gegenüber der Präsidentschaft ein, versprach aber, die Untersuchung über eine mögliche Anklage zu unterstützen. Er betonte, dass er den Sonderanwalt schon freiwillig mit viel Material versorgt habe. Er erwähnte die Lücke von 18 Minuten Dauer in einem Tonband jedoch nicht. Ein Jahr Watergate sei genug und es sei nun an der Zeit, dass Präsident, Kongress und Nation zusammenstünden, um alle Energien den großen Problemen zu widmen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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