Vor 50 Jahren
1974-02-08
DAAN-VILJOEN-PARK ÜBERFLUTET
Windhoek – Der Staudamm im Daan-Viljoen-Park hatte trotz der starken Niederschläge der vergangenen Wochen kein Wasser erhalten. Gestern füllte ein gewaltiger Wolkenbruch nicht nur den Damm, sondern ließ ihn rauschend überlaufen. Das Wasser lief von 16 bis 22 Uhr außerordentlich stark über die Staumauer. Auch heute Vormittag lief das Wasser noch über, allerdings nur einige Zentimeter hoch. Gestern wurden die Campingplätze zwischen Schwimmbad und Bürogebäude überflutet. Es entstand jedoch kein wesentlicher Schaden. Lediglich einige Mülleimer wurden vom Wasser weggespült. Dagegen sind Straßenschäden zu verzeichnen.
In Ai-Ais sackt das Wasser wieder. Weiterer Regen könne jedoch von neuem eine Gefahrensituation für Ai-Ais heraufbeschwören, vor allem nachdem die Schutzmauer weggespült worden ist. Der Direktor der Abteilung Naturschutz und Tourismus, B. de la Bat, wird sich in den kommenden Tagen nach Ai-Ais begeben, um sich die Lage an Ort und Stelle anzusehen. Das Bett des Fischflusses hat sich in der Gegend von Ai-Ais teilweise verändert und beträchtliche Seen gebildet.
Aus der Republik werden weiter starke Regenfälle gemeldet. Besonders die Nordküste von Natal wurde von Wolkenbrüchen heimgesucht. Nach einem halbstündigen Wolkenbruch wurden 198 mm Regen gemessen. Der Nonoti-Fluß stieg innerhalb 15 Minuten um 10 Meter an und überschwemmte 15 Häuser. Im Gebiet um Stanger und Melville sind nach bisherigen Meldungen 20 Menschen ums Leben gekommen. Zahlreiche Menschen mussten auf den Dächern ihrer überfluteten Häuser Zuflucht suchen und wurden von den Fluten eingeschlossen.
SÜDAFRIKA ALS VERTEIDIGUNGSPARTNER
Kapstadt – Angesichts der strategischen Lage Südafrikas und der Tatsache, dass die Republik eine Bastion gegen den Kommunismus sei, die in Krisenzeiten Südafrika Freunde zuführen werde, könne Südafrika in der freien Welt eine wichtige Rolle spielen. Dies erklärte Verteidigungsminister P. W. Botha im Volksrat. Die Republik sei in Afrika südlich der Sahara der stärkste Staat, wirtschaftlich und monetär gesehen. Zweitens besitze die Republik strategische Positionen im Indischen Ozean und verfüge über gut ausgestattete Flottenstützpunkte. Drittens produziere Südafrika mehr als 70 Prozent des Goldes in der freien Welt und viertens habe Südafrika in zwei Weltkriegen und in Korea wertvolle Dienste geleistet. Fünftens sei Südafrika immer seinen Verpflichtungen gegenüber der freien Welt im Kampf gegen die kommunistische Bedrohung nachgekommen.
100 000 DM FÜR WALTER SCHEELS PLATTENHIT
Bonn – Den ersten Scheck über 100 00 Mark erhielt Bundesaußenminister Walter Scheel, „Senkrechtstarter“ der deutschen Pop-Szenerie, in Bonn aus dem bisherigen Verkaufserlös seines Plattenhits „Hoch auf dem gelben Wagen". Überbringer dieses „kleinformatigen, aber inhaltsschweren Papiers" wie Scheel formulierte, waren die beiden international bekannten, polnischen Pianisten Marek und Vacek. Die gesamte Summe stellte der Minister fünf gemeinnützigen Einrichtungen zur Verfügung, unter anderem auch der Aktion Sorgenkind e.V. in Mainz und dem Kinderhilfswerk e.V. in München.
lgnarz Paderewski, ehemaliger polnischer Außenminister und Ministerpräsident, war übrigens der letzte Politiker, der vor rund 50 Jahren als „Meister des Klaviers“ einen ähnlichen musikalischen Erfolg verbuchen konnte wie heute Walter Scheel.
BANNSTRAHL GEGEN CHRISTLICHE NOTGEMEINSCHAFT?
Frankfurt – Die Nachrichtenagentur Reuter berichtet aus Frankfurt, dass die EKD gestern eine Erklärung über die Pfarrersituation in Südwestafrika herausgegeben hat. Darin heißt es wörtlich: „Der Rat der Evangelischen Kirche wird jetzt nur wieder Pfarrer nach Südwestafrika unter bestimmten Bedingungen senden." Die EKD, so wird weiter bekanntgegeben, habe fünf ihrer Pfarrer aus Südwestafrika vorzeitig „abgezogen". Die Kirche werde lediglich dann Pfarrer nach Südwestafrika senden, wenn eingesehen werde, dass es ihre Pflicht ist, für die Vereinigung (Union) der schwarzen und weißen Kirchen einzutreten. Ferner werden Pfarrer nur entsandt, wenn die Mitglieder der SOS-Notgemeinschaft aus ihren Gemeinden ausgeschlossen werden.
Wörtlich heißt es in der Reuter-Meldung: „Abgesehen von der Vereinigung der beiden Kirchen werden Pastoren nur dann dort arbeiten, wenn Mitglieder der SOS-Notgemeinschaft, einer nationalistischen Organisation, gebildet von Siedlern deutscher Abstammung, aus ihren Gemeinden ausgeschlossen werden."
Windhoek – Der Staudamm im Daan-Viljoen-Park hatte trotz der starken Niederschläge der vergangenen Wochen kein Wasser erhalten. Gestern füllte ein gewaltiger Wolkenbruch nicht nur den Damm, sondern ließ ihn rauschend überlaufen. Das Wasser lief von 16 bis 22 Uhr außerordentlich stark über die Staumauer. Auch heute Vormittag lief das Wasser noch über, allerdings nur einige Zentimeter hoch. Gestern wurden die Campingplätze zwischen Schwimmbad und Bürogebäude überflutet. Es entstand jedoch kein wesentlicher Schaden. Lediglich einige Mülleimer wurden vom Wasser weggespült. Dagegen sind Straßenschäden zu verzeichnen.
In Ai-Ais sackt das Wasser wieder. Weiterer Regen könne jedoch von neuem eine Gefahrensituation für Ai-Ais heraufbeschwören, vor allem nachdem die Schutzmauer weggespült worden ist. Der Direktor der Abteilung Naturschutz und Tourismus, B. de la Bat, wird sich in den kommenden Tagen nach Ai-Ais begeben, um sich die Lage an Ort und Stelle anzusehen. Das Bett des Fischflusses hat sich in der Gegend von Ai-Ais teilweise verändert und beträchtliche Seen gebildet.
Aus der Republik werden weiter starke Regenfälle gemeldet. Besonders die Nordküste von Natal wurde von Wolkenbrüchen heimgesucht. Nach einem halbstündigen Wolkenbruch wurden 198 mm Regen gemessen. Der Nonoti-Fluß stieg innerhalb 15 Minuten um 10 Meter an und überschwemmte 15 Häuser. Im Gebiet um Stanger und Melville sind nach bisherigen Meldungen 20 Menschen ums Leben gekommen. Zahlreiche Menschen mussten auf den Dächern ihrer überfluteten Häuser Zuflucht suchen und wurden von den Fluten eingeschlossen.
SÜDAFRIKA ALS VERTEIDIGUNGSPARTNER
Kapstadt – Angesichts der strategischen Lage Südafrikas und der Tatsache, dass die Republik eine Bastion gegen den Kommunismus sei, die in Krisenzeiten Südafrika Freunde zuführen werde, könne Südafrika in der freien Welt eine wichtige Rolle spielen. Dies erklärte Verteidigungsminister P. W. Botha im Volksrat. Die Republik sei in Afrika südlich der Sahara der stärkste Staat, wirtschaftlich und monetär gesehen. Zweitens besitze die Republik strategische Positionen im Indischen Ozean und verfüge über gut ausgestattete Flottenstützpunkte. Drittens produziere Südafrika mehr als 70 Prozent des Goldes in der freien Welt und viertens habe Südafrika in zwei Weltkriegen und in Korea wertvolle Dienste geleistet. Fünftens sei Südafrika immer seinen Verpflichtungen gegenüber der freien Welt im Kampf gegen die kommunistische Bedrohung nachgekommen.
100 000 DM FÜR WALTER SCHEELS PLATTENHIT
Bonn – Den ersten Scheck über 100 00 Mark erhielt Bundesaußenminister Walter Scheel, „Senkrechtstarter“ der deutschen Pop-Szenerie, in Bonn aus dem bisherigen Verkaufserlös seines Plattenhits „Hoch auf dem gelben Wagen". Überbringer dieses „kleinformatigen, aber inhaltsschweren Papiers" wie Scheel formulierte, waren die beiden international bekannten, polnischen Pianisten Marek und Vacek. Die gesamte Summe stellte der Minister fünf gemeinnützigen Einrichtungen zur Verfügung, unter anderem auch der Aktion Sorgenkind e.V. in Mainz und dem Kinderhilfswerk e.V. in München.
lgnarz Paderewski, ehemaliger polnischer Außenminister und Ministerpräsident, war übrigens der letzte Politiker, der vor rund 50 Jahren als „Meister des Klaviers“ einen ähnlichen musikalischen Erfolg verbuchen konnte wie heute Walter Scheel.
BANNSTRAHL GEGEN CHRISTLICHE NOTGEMEINSCHAFT?
Frankfurt – Die Nachrichtenagentur Reuter berichtet aus Frankfurt, dass die EKD gestern eine Erklärung über die Pfarrersituation in Südwestafrika herausgegeben hat. Darin heißt es wörtlich: „Der Rat der Evangelischen Kirche wird jetzt nur wieder Pfarrer nach Südwestafrika unter bestimmten Bedingungen senden." Die EKD, so wird weiter bekanntgegeben, habe fünf ihrer Pfarrer aus Südwestafrika vorzeitig „abgezogen". Die Kirche werde lediglich dann Pfarrer nach Südwestafrika senden, wenn eingesehen werde, dass es ihre Pflicht ist, für die Vereinigung (Union) der schwarzen und weißen Kirchen einzutreten. Ferner werden Pfarrer nur entsandt, wenn die Mitglieder der SOS-Notgemeinschaft aus ihren Gemeinden ausgeschlossen werden.
Wörtlich heißt es in der Reuter-Meldung: „Abgesehen von der Vereinigung der beiden Kirchen werden Pastoren nur dann dort arbeiten, wenn Mitglieder der SOS-Notgemeinschaft, einer nationalistischen Organisation, gebildet von Siedlern deutscher Abstammung, aus ihren Gemeinden ausgeschlossen werden."
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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