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Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren

1975-01-09
Ronja Lyhs
EINE WARNUNG AN SWAPO

Windhoek – Am Montag, 13. Januar, werden um 8.00 Uhr die Wahllokale in ganz Südwestafrika für die Wahl zum Gesetzgebenden Rat von Owambo geöffnet. Die AZ hat am Dienstag eine Liste der Wahllokale veröffentlicht. Die Wahl-Lokale sind vom 13. bis 17. Januar Jeweils von 8.00 bis 19.00 Uhr geöffnet. Chefminister Filemon Elifas von Owambo hat in einem Wahlappell versichert, dass die Ovambo-Wähler bei der ungehinderten Stimmabgabe geschützt würden. Der Chef der südafrikanischen Polizei in Südwestafrika, Brigadier W. Louw, hat in einer Erklärung, die heute früh herausgegeben wurde, den Schutz von Ovambo-Wählern, die von ihrem Stimmrecht Gebrauch machen wollen, unterstrichen.

Der Polizeichef erklärt, dass die südafrikanische Polizei alles in ihrer Macht Stehende tun werde, um darüber zu wachen, dass kein Wähler belästigt oder daran gehindert wird, seine Stimme frei abzugeben.

OLYMPISCHE SPIELE 1976 WIEDER IN MÜNCHEN?

Montreal – Die Olympischen Sommerspiele 1976 werden in Montreal abgesetzt, wenn die streikenden Stahlarbeiter ihren Protest nicht innerhalb einer Woche beenden, Iieß Arbeitsminister Jean Cournoyer in Quebec verlauten. Die Konstruktionsarbeiten für die großen Spiele östlich von Montreal sind bereits derart im Verzug, dass eine Fertigstellung aus heutiger Sicht fast unmöglich erscheint. Die 1 200 streikenden Arbeiter legten am 27. November ihre Arbeit nieder, um eine Lohnerhöhung von 50 Cent pro Stunde zu erhalten. Die Stahlarbeiter brachten mit ihrem Streik fast den ganzen Komplex zum Stillstand, denn Konstruktionsarbeiten ohne Installationsarbeiten von Stahl, Rohren, usw. sind einfach nicht möglich.

Gestern trat das Kabinett in Quebec City zusammen, um die Situation zu diskutieren. Soweit bekannt, wurden bereits 70 Prozent der Stahlarbeiter die gewünschte Lohnerhöhung von 50 Cent pro Stunde von den Arbeitgeberfirmen zugesichert;

SCHWERER DRUCK AUF RHODESIEN

Daressalam – Die Eröffnungssitzung des sogenannten Befreiungskomitees der Organisation für Afrikanische Einheit in Daressalam zeigte, woher der scharfe Wind gegen das südliche Afrika weht und von wem er angefacht werden soll. Die Sitzung des Komitees wurde von dem Präsidenten Tansanias, Julius Nyerere, eröffnet. An der Sitzung nehmen außer den Mitgliedern des Komitees die sogenannten Befreiungsbewegungen sowie verschiedene UNO-Komitees teil, nämlich das Komitee zur Entkolonisierung, das Komitee gegen die Apartheid und der UNO-Rat für Südwestafrika. Präsident Nyerere forderte das Komitee auf, mehr Kraft in die Frage der Befreiung Südafrikas, Südwestafrikas und Rhodesiens zu legen, nachdem die portugiesischen Gebiete die Unabhängigkeit erhalten haben. 1974, so meinte Nyerere, sei ein gutes Jahr für den Kampf des Volkes von Afrika gewesen.

DER GENERALANGRIFF DER LUTHERANER AUF SÜDWEST

Genf – Die Lutheraner der Welt, vertreten durch den Pressedienst des Lutherischen-Weltbundes, blasen zum Generalangriff auf Südwestafrika. Es vergeht kaum eine Veröffentlichung, in der nicht mit der üblichen Klitterung von Geschichte und Geschichten gegen Südafrika und Südwestafrika gehetzt wird. Vor kurzem brachte der Pressedienst einen Artikel aus der Feder von Paul M. Schumacher, Pretoria, über Südwestafrika. Hier einige Auszüge aus dem Artikel, der ursprünglich im „Tagesanzeiger" in Zürich erschienen ist:

,,Durch die sonntäglich einsame Hauptstraße von Windhoek, die Kaiserstraße, brummen schwere Lastwagen. In der Fahrerkabine sitzen bis an die Zähne bewaffnete schwarze und weiße Polizisten mit steinernen Gesichtern. Aus dem Inneren des vergitterten Ungeheuers dringen dumpf Befreiungslieder, vereinzelt flattern die grün-blau-roten Fähnchen der. South West Africa People's Organisation (SWAPO), von schwarzen Kinderhänden durch das enge Gitter geschoben."

DREI „WATERGATE“-GEFANGENE FREIGELASSEN

Washington – Richter John Sirica hat drei frühere Mitarbeiter Nixons, die im letzten Jahr wegen Beteiligung an der „Watergate"-Affäre zu Gefängnisstrafen verurteilt worden waren, aus der Haft entlassen und den Rest der Strafen aufgehoben. Er gab dazu keine Begründung, sondern sagte nun, es seien verschiedene Faktoren für seinen Entschluss entscheidend gewesen. Die Freigelassenen sind:

John Dean, früherer Berater im Weißen Haus, der als erster darauf hinwies, dass Nixon mitschuldig sei, Jeb Stuart Magruder, Gehilfe während der Präsidenschaftskampagne, Herbert Kalmbach, Rechtsberater Nixons.

AMIN WARNT GESCHÄFTSLEUTE

Kampala – Infolge zahlreicher Klagen von Soldaten, dass sie von Geschäftsleuten übervorteilt würden, hat Präsident Amin eine Warnung an die Geschäftsbesitzer erlassen, zu hohe Preise zu verlangen und Waren zu hamstern, die im täglichen Gebrauch notwendig sind. Die Geschäftsleute sollten nicht überrascht sein, wenn sie eines Tages aufwachten and ihr Geschäft in der Hand von Soldaten fänden. Dies sei seine letzte Warnung. Er droht auch Ministers and Regierungsbeamten mit Entlassungen, die die Geschäftsleute deckten. Er werde nicht zögern, diese Minister und Beamten durch junge revolutionäre Soldaten zu ersetzen. Im Zuge einer Neuorganisation der Verwaltung hat Präsident Amin den Team-Manager der Nationalen Fußballvereinigung zum neuen Gouverneur der Zentralprovinz ernannt. Der neue Gouverneur leistete bisher Dienst als Hauptmann. Der bisherige Gouverneur wurde als unfähig entlassen; er wird wieder in seinen alten Beruf als Polizeifotograf zurückkehren.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2025-01-09

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