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Alle reden von Gold und Diamanten – Die Strahlkraft liegt im Uran

Nicht Gold oder Diamanten sind es, die den Franzosen einen leichten Kopfschmerz bereiten, es ist ein Metall mit Strahlkraft. Seitdem sich die Sahel Staaten sich zu einem Bündnis zusammengeschlossen haben, drehen diese den Franzosen den Uran-Hahn ab. Das Problem: Die Atomkraftwerke werden mit dem radioaktiven Metall erst aktiv und produzieren Strom.
Olaf Mueller
Es geht um Macht und Geld ist Macht. Und es geht auch um die Vergangenheit. Gerade im Minensektor geht es um Milliarden – Gold als immer noch einer der stabilsten Faktoren der globalen Wirtschaft. Mit dem Fortschritt der synthetischen Herstellung von Produkten und einer Gesellschaft, die dem Trend folgt, meist ohne Wenn und Aber, ist auch der Diamant der industriellen Produktion zum Opfer gefallen. Warum auch in etwas investieren, wenn die künstliche Herstellung nur von Experten unterscheidbar vom echten Produkt, für ein Drittel des Preises erhältlich ist. Aber da war doch noch was, etwas mit Strahlkraft, allerdings nicht geeignet, um es in einem Ring zu fassen oder als Anhänger an einer goldenen Kette aufzutragen – das Uran.

Wenn man von „Atomic Africa“ spricht, hat das seinen Grund, denn neben den Hauptlieferanten Kasachstan und Kanada, taucht direkt im Anschluss ein großflächiges Land mit geringer Bevölkerung laut dem dem Forum zur Beobachtung wirtschaftlicher Komplexität (Observatory of Economic Complexity/OEC) als Drittes auf – Namibia mit elf-prozentigem Produktionsanteil . Aber auch viele andere afrikanische Staaten wie Burkina Faso, Gabun, Kongo (Demokratische Republik), Marokko, Malawi, Mali, Niger, Südafrika oder Tansania exportieren das begehrte radioaktive Metall. Dazu kommen Staaten wie Algerien, Botswana, Äquatorial-Guinea, Guinea und noch so einige Staaten mehr, die Vorkommen aufweisen und zum Teil auch schon den Prozess angestoßen haben, mit dem Abbau beginnen zu können. Deshalb nennt man den Kontinent bei den Explorationsfirmen auch Atomic Africa.

Größter Importeur

Der größte Importeur namibischen Urans ist Frankreich. Die Westeuropäer machen allerdings auch in vielen anderen Ländern Geschäfte mit dem strahlenden Element. Allerdings mussten die Franzosen unlängst einige Einbußen in einigen Ländern hinnehmen. So ist durch den Abzug seiner Truppen aus dem Sahel auch der Abbau von Uran eingestellt worden. Zuvor mussten sich die Franzosen den neuen Machtverhältnissen in Mali und danach in Burkina Faso beugen, die keinen Raum mehr sehen für die direkte Einmischung der ehemaligen Kolonialmacht. Für Niger bedeutet dies nun einen möglichen Wegfall nicht nur der Geschäfte mit dem Uran, sondern ein zivilgesellschaftliches Bündnis fordert mit klaren Worten die Beendigung der französischen Rohstoffgeschäfte.

Aber noch mehr steht auf dem Spiel: Bertrieben mit dem importierten Uran – auch aus dem Niger – werden rund zwei Drittel des französischen Stroms aus Atomkraftwerken produziert.

Wichtigstes Handelsgut

Für die Allianz der Sahelstaaten, die ein gegenseitiger Verteidigungspakt ist, der im September 2023 zwischen Mali, Niger und Burkina Faso geschlossen wurde, ist Uran das wichtigste Handelsgut. In Niger sollen nun konsequent nach Anweisungen des „Nationalrat für den Schutz des Vaterlands“ (CNSP/nach dem Putsch die regierende Militärjunta des Sahel Staats) nun die Geschicke in die eigene Hand genommen und Förderlizenzen zum Beispiel die von der Imouraren-Mine zurückgenommen werden. In Niger macht das Bündnis zivilgesellschaftlicher Organisationen M62 als politishe Bewegung mächtig Druck. Der Name M62 ist eine Anlehnung an 62 Jahre Unabhängigkeit Nigers von der französischen Kolonialmacht. So forderte der Koordinator Abdoulaye Seydou den Nationalrat auf, die Fördererlaubnis für die Imouraren-Mine zurückzunehmen. Diese werde immer noch illegal von einer französischen Explorationsfirma (Orano-Gruppe) betrieben, so die Begründung.

Ein Grund dem Geschäftspartner Frankreich den Rücken zu kehren, mag darin begründet sein, dass die Stromversorgung des Sahel Staates immer noch weit hinterherhängt und der Exportwert der begehrten Ware nicht in Relation zu dem stehe, was die Franzosen dafür bezahlen würden. Dennoch und trotz eines Uran-Exportstopps, ist die Umsetzung unklar und damit wird auch weiterhin geliefert. Das Problem liegt wohl eher in der rechtlichen Situation. Laut dem ehemaligen Premierminister und Oppositionsführer Nigers, Hama Amadou, muss der französische Staat keine Angst haben, denn er glaube nicht, dass die neuen Behörden die Uranabbauverträge zwischen Frankreich und Niger gekündigt haben. Zudem gibt es tiefe Verflechtungen in die staatlichen Förderkonzerne Somair und Sopamin, denn die Orano-Gruppe hält hier die Mehrheitsanteile. Zudem verifizierte der französische Atomkonzern Orano weitere Förderverträge mit der Nigrischen Regierung bis 2040.

Anderweitig orientiert?

Allerdings wurde trotzdem im Juli 2024 durch die seit knapp einem Jahr herrschende Militärjunta, an deren Spitze General Abdourahamane Tiani steht, die Förderlizenz entzogen. Damit wird ein klares Signal gegen die Ausbeutung des Niger von Seiten der Militärjunta gesetzt, denn Niger ist bitterarm und versucht eventuell sich für andere Partner zu positionieren – ein geologischer Spielball sind die Sahel Staaten allemal. Kandidaten wie Russland oder China stehen schon in Startlöchern.

Was bedeutet das nun für die Franzosen? Werden diese sich so leicht geschlagen geben oder eventuell die geschäftlichen und auch materiellen Verluste anderweitig ausgleichen? An die Türe von Ländern wie Algerien sollten die Franzosen nicht unbedingt klopfen. Nach dem blutigen Algerien-Krieg (1954 bis 62) sind die Westeuropäer ein nicht gern gesehener Gast.

Und Namibia? Die beiden Staaten pflegen gute Beziehungen, also wäre ein Antrag auf Erweiterung der Förderlizenzen doch eine logische Konsequenz, zumal Frankreich ohnehin schon einer der größten Abnehmer ist. Allerdings sind da auch noch die Vereinigten Staaten, Kanada, China und Südafrika. Der Markt ist also aufgeteilt. Uran ist ein kleines Dilemma für die Franzosen, es gibt dennoch eine Lösung, ein Angebot an die Sahel Staaten, dass besser ist als die der Konkurrenz, denn auch beim Uranium, das keinem offenen Handel unterliegt, gilt die Nachfrage bestimmt den Preis.

Olaf Mueller

Quellen: World Nuclear Association, Uranium in Africa, Deutsche Welle, OEC, Wikipedia

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Allgemeine Zeitung 2024-10-18

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