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Alexandra Popp (l.) im Kopfballduell gegen Südkoreas Eun-sun Park. Die Deutsche Spielführerin war es ebenfalls mit dem Kopf, die den Ausgleich erzielte. Foto: Sebastian Christoph Gollnow, dpa
Alexandra Popp (l.) im Kopfballduell gegen Südkoreas Eun-sun Park. Die Deutsche Spielführerin war es ebenfalls mit dem Kopf, die den Ausgleich erzielte. Foto: Sebastian Christoph Gollnow, dpa

DFB-Angstgegner

Ausgerechnet Südkorea als Spielverderber
Nach dem blamablen WM-Aus der Männer retten auch die so lange erfolgsverwöhnten Fußballerinnen die Stimmung beim DFB nicht. Alexandra Popp und Co. müssen vorzeitig die lange Heimreise antreten.
Von U. John und M. Schmidt, dpa Brisbane
Von U. John und M. Schmidt, dpa

Brisbane

Die deutschen Fußballerinnen haben in Australien die größte Blamage ihrer Historie erlebt und sind ein gutes halbes Jahr nach den DFB-Männern in Katar ebenfalls schon in der Vorrunde einer Weltmeisterschaft ausgeschieden. Das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg legte gegen Südkorea einen völlig fahrigen Auftritt hin und kam nur zu einem 1:1 (1:1). Damit musste es Marokko (1:0 gegen Kolumbien) in der Gruppe H vorbeiziehen lassen und flog als Tabellendritter aus dem Turnier.

Kapitänin Alexandra Popp glich vor 38 945 Zuschauern in Brisbane mit ihrem vierten Turniertor (42. Minute) die Führung durch So-Hyun Cho (6.) aus. Nach dem 6:0 gegen Marokko und dem 1:2 gegen Kolumbien fiel den deutschen Frauen gegen den Außenseiter aus Asien lange wenig ein. Statt im Achtelfinale gegen Frankreich oder Jamaika zu spielen, müssen sie nun nach Hause fliegen. Es ist das bisher schlechteste Abschneiden bei neun WM-Turnieren. Vor vier Jahren in Frankreich scheiterte Deutschland im Viertelfinale an Schweden. 2003 und 2007 holten die DFB-Teams den Titel, was auch dieses Mal das ausgelobte Ziel war.

Erstmals bei dieser WM standen die Stürmerinnen Popp und Lea Schüller gemeinsam in der deutschen Startelf. Die Torjägerin vom FC Bayern spielte ganz vorn, während sich die Kapitänin etwas zurückfallen ließ. Die Münchner Mittelfeldspielerin Lina Magull musste dafür auf der Bank Platz nehmen.

Südkoreas Coach Colin Bell, der mit dem 1. FFC Frankfurt 2015 die Champions League gewann, hatte die erst 16 Jahre alte Casey Phair aufgestellt. Die in den USA geborene Angreiferin sorgte gleich in der 3. Minute für einen Riesenschreck im deutschen Team und beim Anhang, als sie frei vor Merle Frohms auftauchte. Die Torhüterin lenkte den Ball mit einer Glanztat gerade noch an den Außenpfosten.

Beflügelt von dieser vielversprechenden Aktion griffen die Südkoreanerinnen weiter flink an. Als Kathrin Hendrich das Abseits aufhob, war Cho durch und schob diesmal zur Führung ein.

Und der Angriff? Die Vize-Europameisterinnen suchten mit Flanken die kopfballstarken Popp und Schüller, fanden sie aber selten. Klara Bühl vergab in der Anfangsviertelstunde zwei vielversprechende Chancen und Spielmacherin Sara Däbritz fand in ihrem 100. Länderspiel keine Lücken.

Zu allem Übel musste nach einer guten halben Stunde Frohms behandelt werden, konnte aber weitermachen. Dafür gelang zumindest noch vor der Pause der Ausgleich: Popp schraubte sich nach einer Flanke von Svenja Huth hoch und erzielte ihr drittes Kopfballtor bei dieser WM.

Und für das Team von Voss-Tecklenburg ging es nach der Pause denkbar unglücklich weiter: Ein weiteres Kopfballtor von Popp nach artistischer Hackenvorlage Schüllers wurde wegen Abseits nicht gegeben (57.). Nach einer Behandlungspause köpfte die angeschlagene Spielführerin wenige Minuten später auch noch an die Latte. Am Ende sanken die deutschen Spielerinnen fassungslos auf den Rasen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-12-26

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