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Die Köpfe des deutschen Eishockey-Erfolges

Dass sie Vize-Weltmeister wird, ist der deutschen Eishockey-Auswahl zu WM-Beginn nicht zugetraut worden. Doch die Truppe von Bundestrainer Kreis spielt famos auf. Einige Spieler stechen heraus.
Carsten Lappe
Deutschland ist Vize-Weltmeister im Eishockey. Was vor wenigen Jahren noch undenkbar schien und auch vor der WM kaum jemand für möglich gehalten hatte, ist eingetreten: Deutschland stand im finnischen Tampere im Endspiel, das 2:5 gegen den Rekord-Weltmeister Kanada verloren ging. Die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes begeisterte aber bei der Weltmeisterschaft in Finnland und Lettland. Dies sind die führenden Köpfe des Erfolgs:



HAROLD KREIS: Der 64-Jährige wurde vor seiner ersten WM als Bundestrainer mit Skepsis geäugt. Nach jüngeren erfolgreichen Vorgängern Marco Sturm (44) und Toni Söderholm (45) schien Kreis nicht gerade für die Zukunft zu stehen. Denkste! Unter dem Routinier setzte sich das selbstbewusste Auftreten der Spieler nahtlos fort. „Alle Ziele, die uns vorgegeben wurden, sind erfüllt - und mehr“, sagte Kreis nach dem Finale stolz. Auch er förderte junge Talente und ließ modernes Eishockey spielen.



NICO STURM: Auch der NHL-Stürmer erlebte seine WM-Premiere und wurde auf Anhieb der überragende deutsche WM-Spieler und Leader im Team. Der Stanley-Cup-Sieger überzeugte mit Einsatz, Übersicht und sechs Toren. Alles, was der 28-Jährige auf dem Eis machte, hatte Hand und Fuß.

WOJCIECH STACHOWIAK: Die deutsche Entdeckung der WM schlechthin. Kreis legte sich schon früh auf einen Kaderplatz des 23 Jahre alten Ingolstädters fest und wurde dafür belohnt. Der Angreifer stach aus der auch sonst überragenden vierten Sturmreihe mit Spielwitz, Übersicht und Einsatz heraus. Es würde nicht wundern, wenn Stachowiak nach dieser WM eine Chance in Nordamerika erhält.



JOHN-JASON PETERKA: Das 22 Jahre alte Top-Talent der Buffalo Sabres aus der NHL war der deutsche Topscorer bei dieser Weltmeisterschaft, brauchte dafür aber einen Weckruf vom Bundestrainer. In den ersten Spielen wollte der Edeltechniker zu viel. Beim 4:2-Vorrundensieg gegen Österreich warf Kreis Peterka vor, sich nicht an das System zu halten und ließ ihn im Schlussdrittel auf der Bank. Für diesen Mut wurde Kreis belohnt: Danach lief es bei Peterka. Er wurde zum besten Stürmer des gesamten Turniers gewählt.

MORITZ SEIDER: Der Top-Verteidiger im deutschen Team. Der 22-Jährige von den Detroit Red Wings verblüffte schon früh mit seiner Bodenständigkeit und verbesserte sich in den vergangenen Jahren stetig. Seider könnte in wenigen Jahren einer der besten, wenn nicht der beste Verteidiger der NHL und damit der Welt werden.

Carsten Lappe, dpa

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Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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