Dritte Amtszeit?
IOC-Präsident Bach beim „Sportgespräch“
Thomas Bach liest das eine oder andere Kritische aus Deutschland lieber nicht. Der IOC-Präsident kokettiert mit seinem Alter und fühlt sich offensichtlich jung genug für eine dritte Amtszeit.
Von Ulrike John, dpa
Stuttgart
Wenn Thomas Bach beweisen wollte, dass er noch die Spannkraft für eine dritte Amtszeit als IOC-Präsident hat, dann tat er dies mit einem mächtigen Schritt aufs Podium - statt die Stufen zu benutzen. Der Gaza-Krieg und die Dauerproblematik mit Russlands Sport, die bevorstehenden Sommerspiele in Paris unter diesen Umständen, das weiter gewachsene Misstrauen gegenüber Spitzenfunktionären und Organisationen wie das Internationale Olympische Komitee und der Fußball-Weltverband FIFA. Inmitten dieser Gemengelage versucht sich Bach zu positionieren.
Bei seinem über einstündigen Auftritt beim Stuttgarter Sportgespräch in einem Bank-Foyer prallt so manches an ihm ab. Es ist quasi ein Heimspiel für den Tauberbischofsheimer - wobei: „Es ist natürlich nicht schön, wenn man gerade in seinem Heimatland so betrachtet wird in manchen Teilen. Ich habe festgestellt, wenn man das eine oder andere nicht liest aus Deutschland, dreht sich die Welt dennoch weiter“, sagte Bach.
Immer wieder gibt es deutlich kritische Äußerungen am IOC und an Bach wie die des ehemaligen Ski-Stars Felix Neureuther, der Bach anlässlich der Winterspiele 2022 in Peking vorwarf, sich dem chinesischen System zu beugen. „Na gut, das ist seine Meinung. Wenn ich jeden anrufen würde, der Kritik äußert, hätte ich viel zu tun“, so der Jurist.
Ob der 2013 erstmals gewählte Bach sich dazu bekennt, eine dritte Amtszeit nach 2025 anzustreben, wird der Fecht-Olympiasieger nicht gefragt - genauso wenig wie nach den sportpolitischen Folgen der Lage in Gaza und Israel. Auf der Session in Mumbai hatten jüngst mehrere IOC-Mitglieder mit salbungsvollen Worten den Wunsch nach einem Verbleib des Deutschen geäußert. Bach hatte - ganz Diplomat - versichert, dass er loyal zur Olympischen Charta stehe, in der die Amtszeit auf zwölf Jahre begrenzt ist.
Dass der Vorstoß seiner Funktionärskollegen, ihn durch eine Statutenänderung an der Spitze zu halten, inszeniert gewesen sein soll, diesen Vorwurf findet Bach „inakzeptabel“. Den Hinweis des Moderators in Stuttgart auf sein Alter wischt der am 29. Dezember geborene IOC-Präsident mit einem Spruch beiseite: „Ich habe den Vorteil der Geburt im späten Jahr – da kann ich auch jetzt noch lange 69 bleiben.“
Stuttgart
Wenn Thomas Bach beweisen wollte, dass er noch die Spannkraft für eine dritte Amtszeit als IOC-Präsident hat, dann tat er dies mit einem mächtigen Schritt aufs Podium - statt die Stufen zu benutzen. Der Gaza-Krieg und die Dauerproblematik mit Russlands Sport, die bevorstehenden Sommerspiele in Paris unter diesen Umständen, das weiter gewachsene Misstrauen gegenüber Spitzenfunktionären und Organisationen wie das Internationale Olympische Komitee und der Fußball-Weltverband FIFA. Inmitten dieser Gemengelage versucht sich Bach zu positionieren.
Bei seinem über einstündigen Auftritt beim Stuttgarter Sportgespräch in einem Bank-Foyer prallt so manches an ihm ab. Es ist quasi ein Heimspiel für den Tauberbischofsheimer - wobei: „Es ist natürlich nicht schön, wenn man gerade in seinem Heimatland so betrachtet wird in manchen Teilen. Ich habe festgestellt, wenn man das eine oder andere nicht liest aus Deutschland, dreht sich die Welt dennoch weiter“, sagte Bach.
Immer wieder gibt es deutlich kritische Äußerungen am IOC und an Bach wie die des ehemaligen Ski-Stars Felix Neureuther, der Bach anlässlich der Winterspiele 2022 in Peking vorwarf, sich dem chinesischen System zu beugen. „Na gut, das ist seine Meinung. Wenn ich jeden anrufen würde, der Kritik äußert, hätte ich viel zu tun“, so der Jurist.
Ob der 2013 erstmals gewählte Bach sich dazu bekennt, eine dritte Amtszeit nach 2025 anzustreben, wird der Fecht-Olympiasieger nicht gefragt - genauso wenig wie nach den sportpolitischen Folgen der Lage in Gaza und Israel. Auf der Session in Mumbai hatten jüngst mehrere IOC-Mitglieder mit salbungsvollen Worten den Wunsch nach einem Verbleib des Deutschen geäußert. Bach hatte - ganz Diplomat - versichert, dass er loyal zur Olympischen Charta stehe, in der die Amtszeit auf zwölf Jahre begrenzt ist.
Dass der Vorstoß seiner Funktionärskollegen, ihn durch eine Statutenänderung an der Spitze zu halten, inszeniert gewesen sein soll, diesen Vorwurf findet Bach „inakzeptabel“. Den Hinweis des Moderators in Stuttgart auf sein Alter wischt der am 29. Dezember geborene IOC-Präsident mit einem Spruch beiseite: „Ich habe den Vorteil der Geburt im späten Jahr – da kann ich auch jetzt noch lange 69 bleiben.“
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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