Ein „Riesenfass“ aufgemacht
Große Bedenken: Fluorwachs-Verbot verunsichert Wintersportler
Im Ski-Zirkus herrscht Ungewissheit. Das Verbot von Fluorwachs ist der Grund für viele Fragezeichen bei Athleten und Offiziellen. Auch andere Wintersportarten sind betroffen, die Bedenken groß.
Von Maximilian Wendl, dpa
Sölden
Schon vor dem Start der neuen Saison war der Teamchef der deutschen Langläufer sauer auf den Ski-Weltverband (FIS). Mit dem heiklen Verbot von Fluorwachs habe die FIS „ein Riesenfass aufgemacht“, wettert Peter Schlickenrieder. Sein mulmiges Gefühl könnte sich durch den Auftakt des Alpin-Winters noch verstärkt haben, schon beim ersten Weltcup in Sölden bestätigten sich durch eine umstrittene Disqualifikation die Befürchtungen der Gegner der Regeländerung. Für andere Wintersportarten gilt die Vorschrift ab dieser Saison ebenfalls - die Bedenken bleiben groß.
In Sölden wurde die Norwegerin Ragnhild Mowinckel aus der Wertung genommen, nachdem an ihren Skiern Spuren des verbotenen Elements festgestellt worden waren. Die Zweifler rechnen nun damit, dass dieser Ausschluss kein Einzelfall bleiben wird. FIS-Generalsekretär Michel Vion hatte noch erklärt, man wolle keine Disqualifikationen. Nur 24 Stunden nach seiner Ankündigung erwischte es Mowinckel, die ihre Unschuld beteuerte.
Fluor, das unter Normalbedingungen als Gas auftritt, ist extrem wasserabweisend und kann daher für einen Geschwindigkeitsvorteil sorgen. Es droht eine Material-Schlacht, denn trotz des Verbots könnte das Halogen in minimaler Menge eingesetzt werden. Karlheinz Waibel, Bundestrainer Wissenschaft beim Deutschen Skiverband, warnte in der Mediengruppe Münchner Merkur/tz sogar vor einer „Betrugskultur wie im Radsport der 90er-Jahre“.
Die FIS hat den Grenzwert kurz vor dem Start der Saison in Österreich angehoben, „um einen reibungslosen Ablauf der Tests zu Beginn der Saison zu gewährleisten und um jegliche Spekulationen über eine mögliche Kontamination des Skis auszuschließen“, hieß es. In einer Sportart, bei der Winzigkeiten entscheiden, erhöht selbst der geringe Einsatz von Fluor die Erfolgsaussichten. Was bleibt, ist ein gefährliches Spiel. Sportler und Service-Leute könnten dazu verleitet werden, die Grenze auszureizen.
Die FIS setzte das Verbot durch, da Fluor schädlich für die Umwelt ist und als krebserregend gilt.
Sölden
Schon vor dem Start der neuen Saison war der Teamchef der deutschen Langläufer sauer auf den Ski-Weltverband (FIS). Mit dem heiklen Verbot von Fluorwachs habe die FIS „ein Riesenfass aufgemacht“, wettert Peter Schlickenrieder. Sein mulmiges Gefühl könnte sich durch den Auftakt des Alpin-Winters noch verstärkt haben, schon beim ersten Weltcup in Sölden bestätigten sich durch eine umstrittene Disqualifikation die Befürchtungen der Gegner der Regeländerung. Für andere Wintersportarten gilt die Vorschrift ab dieser Saison ebenfalls - die Bedenken bleiben groß.
In Sölden wurde die Norwegerin Ragnhild Mowinckel aus der Wertung genommen, nachdem an ihren Skiern Spuren des verbotenen Elements festgestellt worden waren. Die Zweifler rechnen nun damit, dass dieser Ausschluss kein Einzelfall bleiben wird. FIS-Generalsekretär Michel Vion hatte noch erklärt, man wolle keine Disqualifikationen. Nur 24 Stunden nach seiner Ankündigung erwischte es Mowinckel, die ihre Unschuld beteuerte.
Fluor, das unter Normalbedingungen als Gas auftritt, ist extrem wasserabweisend und kann daher für einen Geschwindigkeitsvorteil sorgen. Es droht eine Material-Schlacht, denn trotz des Verbots könnte das Halogen in minimaler Menge eingesetzt werden. Karlheinz Waibel, Bundestrainer Wissenschaft beim Deutschen Skiverband, warnte in der Mediengruppe Münchner Merkur/tz sogar vor einer „Betrugskultur wie im Radsport der 90er-Jahre“.
Die FIS hat den Grenzwert kurz vor dem Start der Saison in Österreich angehoben, „um einen reibungslosen Ablauf der Tests zu Beginn der Saison zu gewährleisten und um jegliche Spekulationen über eine mögliche Kontamination des Skis auszuschließen“, hieß es. In einer Sportart, bei der Winzigkeiten entscheiden, erhöht selbst der geringe Einsatz von Fluor die Erfolgsaussichten. Was bleibt, ist ein gefährliches Spiel. Sportler und Service-Leute könnten dazu verleitet werden, die Grenze auszureizen.
Die FIS setzte das Verbot durch, da Fluor schädlich für die Umwelt ist und als krebserregend gilt.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen