Einige Neurungen in der Königsklasse 2023
Stillstand darf es in der Formel 1 nicht geben. Deshalb nimmt die Königsklasse des Motorsports Änderungen vor – im Rennkalender oder auch bei den Sprints. Auch im Fahrerlager gibt es ein Comeback eines Deutschen Rennfahrers.
Die Formel 1 will Las Vegas erobern. In diesem Jahr wird es erstmals einen Grand Prix in der Glücksspielstadt geben. Es ist nicht die einzige Neuerung in der Königsklasse des Motorsports. Sechs Sprintrennen Von drei auf sechs. Die Formel 1 verdoppelt die Zahl der Sprintrennen für diese Saison. Die Motorsport-Königsklasse wird die Mini-Events über jeweils 100 Kilometer Distanz in Baku (Aserbaidschan), Spielberg (Österreich), Spa-Francorchamps (Belgien), Doha (Katar), Austin (USA) und São Paulo (Brasilien) austragen. Der Sprint soll für zusätzliches Spektakel sorgen und verändert das Wochenendformat bei den Großen Preisen. Die sonst übliche Qualifikation mit den drei K.o.-Runden findet schon am Freitag statt. Das Ergebnis dieser Einheit ist die Grundlage für die Sprint-Aufstellung tags darauf. Im Mini-Event am Samstag besteht freie Reifenwahl, Boxenstopps sind nicht vorgeschrieben. Punkte gibts natürlich auch. Das Ergebnis des Sprints ermittelt die Startaufstellung für den Grand Prix am Sonntag.
Drittes USA-Rennen in Las Vegas Der Grand Prix von Las Vegas soll ein Mega-Spektakel werden – und nichts weniger. Nach Miami (Florida) und Austin (Texas) ist es das dritte USA-Rennen im Kalender. Gefahren wird am 18. November im Bundesstaat Nevada. Der Vertrag wurde bis Ende 2025 geschlossen, die Organisatoren haben aber schon jetzt Grünes Licht bis Ende 2032 bekommen. Für die Fahrt über den legendären Las Vegas Strip, den berühmt-berüchtigten Abschnitt des Las Vegas Boulevard mit den schillernden Casino-Hotels, hat die Formel 1 auch tief in die Tasche gegriffen. Für angeblich rund 240 Millionen US-Dollar wurde Land gekauft, um eine Boxenanlage und Gästebereiche zu bauen.
Überarbeitete Überrollbügel Es war ein Horrorcrash. Guanyu Zhou (Alfa Romeo) flog 2022 in Silverstone kopfüber in den Fangzaun. Als Reaktion wurden die Überrollbügel überarbeitet, um mehr Sicherheit zu gewähren. Der Titanschutz muss eine abgerundete Oberseite haben, damit er sich bei einem Unfall möglichst nicht in den Boden eingräbt und den Wagen nicht zur Falle macht. Abgespeckte Autos Die Autos mussten abspecken. Das Minimalgewicht wurde von 798 auf 796 Kilogramm (ohne Kraftstoff) gesenkt. Viele Teams verzichten daher auf lackierte Flächen auf ihren Wagen, die unnötig ins Gewicht fallen würden. Am anschaulichsten ist die Kur mit der blanken Kohlefaserhaut bei Mercedes zu beobachten. Schwarz macht schlank. Reifenregel in der Qualifikation Die Formel 1 wird bei bis zu zwei Rennen ein leicht verändertes Qualifikationssystem testen. Eine neue Reifenregel soll zum Einsatz kommen, die im Sinne der Nachhaltigkeit die Reifensätze verringern soll. Das gewohnte Format mit drei K.o.-Runden bleibt, allerdings werden die Gummis vorgeschrieben. Die harte Mischung im ersten Durchgang, die mittlere im zweiten und schließlich die weiche im dritten. Die Fahrer dürfen an diesen Wochenenden außerdem nicht mehr als elf Sätze mit Slicks einsetzen, sonst sind 13 gestattet. Änderungen am Unterboden Das sogenannte Porpoising soll endgültig Geschichte sein. In der vergangenen Saison hatten die Teams noch reihenweise mit diesem technischen Problem zu kämpfen, bei dem die Autos bei hoher Geschwindigkeit auf den Geraden so auf den Boden gepresst wurden, bis diese kurz den Asphalt berührten und so wieder hochgedrückt wurden. Nach Anpassungen schon 2022 wurden nun unter anderem die Außenkanten der Wagen-Unterböden um 15 Millimeter erhöht. Dadurch soll die gestaute Luft unter dem Auto besser abgeführt werden.
Das Hülkenberg-Comeback Nach dem Karriereende von Sebastian Vettel gab zwar es wilde Gerüchte über ein Blitzcomeback bei seinem letzten Rennstall Aston Martin als Ersatz für den verletzten Lance Stroll. Auch Mick Schumacher aus musste seinem Cockpit beim US-Team Haas weichen. Damit wäre kein deutscher Stammfahrer in der Formel 1 verblieben, hätten die US-Amerikaner nicht Nico Hülkenberg anstelle von Schumacher verpflichtet. So feiert der Emmericher sein Comeback nach zwei Saisons als Testfahrer bei Aston Martin in der Formel 1. Aber Schumacher hat weiterhin gut Chancen wieder Stammfahrer zu werden, denn er bleibt der Königsklasse erhalten. Seine neue Heimat: Mercedes. Vermutlich als Testpilot eine Zwischenstation. Vielleicht sogar ein Katapult für seine Karriere. Lauscht man den Worten des früheren Formel-1-Chefs wird „er seinen Weg gehen“, sagte Bernie Ecclestone vor dem Auftakt-Rennen in Bahrain. Von den dpa-Korrespondenten
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