Europa hat gefeiert und gefeiert und gefeiert
Ein Fußballfest ist zu Ende, ohne größere Pannen, ohne Randale und mit einem würdigen Europameister. Obwohl der Gastgeber es nicht ins Finale geschafft hat, kann dieser Großevent dennoch als eine Art Sommermärchen verkauft werden.
Auch wenn es nicht Schwarz-Rot-Gold war, am Ende dieser Europameisterschaft war zumindest Rot dabei: „La furia roja“ schreibt in Berlin Geschichte und darf sich als verdienter Titelträger auch zurecht feiern. Alle Spiele – bei nur einmal Nachsitzen gegen Deutschland – gewonnen und zum vierten Mal Europameister. Das hat zuvor noch keine Mannschaft vollbracht. Aber auch die Gastgeber dürfen sich getrost auf die Schulter klopfen, denn diese EM war bis auf Kleinigkeiten ein Fußballfest.
Das lag auch nicht zuletzt daran, dass der Sicherheitsapparat und die Fanbeauftragten mit ihren Konzepten sehr strukturiert diese EM begleitet haben – auch wenn die Deutsche Bahn mal nicht lieferte, was die Deutschen allerdings gewohnt sind. Der Fan-Beauftragte des Deutschen Fußballbundes, Sebastian Schmidt, sah über dieses Ärgernis hinweg und kommentierte dies im ARD-Morgenmagazin, dass dieser Störfaktor eher nicht in den Köpfen hängen bliebe. Auf die Frage ob Deutschland ein guter Gastgeber der Fußball-Europameisterschaft gewesen sei, antwortete Schmidt: „die Leute seien sehr gern nach Deutschland gekommen. Sie hätten ein gastfreundliches und fußballbegeistertes Land erlebt.
Gerne dabei gewesen
In der Tat sind die Gäste aus dem Ausland gerne nach Deutschland gekommen. Die Schotten, welche die Innenstädte zu tausenden in Blau und Weiß tauchten und mit den Dudelsack-Klängen zur Attraktion wurden. Von deren Seite zudem trotz der 5:1-Niederlage gegen die Deutschen zum Auftakt vorgeschlagen wurde, eine Brücke zu bauen und dieses Duell jährlich zu wiederholen.
Die Engländer, die zu tausenden zum Finale angereist waren ohne Chance auf ein Ticket und bei Schwarzmarktpreisen von mehreren tausend Euro, wie Medien berichteten. Auch sie nahmen es sportlich und mussten zugeben, dass am Ende die bessere Mannschaft den Pokal in die eigene Verbandsvitrine stellen wird, nachdem die Spanier im Finale mit 2:1 (0:0) siegten.
Nicht zu vergessen die Farbe Orange, die bis zum Ausscheiden gegen eben diese Engländer das Straßenbild von links nach rechts und zurück prägten. Das „Seitwärtsgehopse“, dass alle in den Bann zog. Nach rechts, nach links: Die holländischen Fans sind alleine dafür schon Kult! Diese Europameisterschaft war unumstritten Farbenfroh.
Zufriedener Turnierdirektor
Der Turnierdirektor Philipp Lahm zeigte sich insgesamt sehr zufrieden und sagte auch in Bezug auf das Endspiel „man hat schon ein bisschen Sorge, weil es sicher, friedlich ablaufen muss. Und das ist uns, glaube ich, größtenteils sehr, sehr gut gelungen.“ In der Tat ist dies, sehr gut gelungen so gut wie keine Meldungen von Fanausschreitungen, welche bei so einem Format ja immer einbezogen werden sollten. Zudem hat sich die Befürchtung von Terroranschlägen zerschlagen. Das Sicherheitskonzept mit verschärften Grenzkontrollen schon Wochen vor Beginn des Turniers hat Früchte getragen.
Das sieht auch die Innenministerin Nancy Faser so. „Wir haben das großartige Fußballfest im Herzen Europas erlebt, das wir uns alle gewünscht haben“, führte Faeser aus. Deutschland habe sich „als guter Gastgeber präsentiert“. „Millionen Gäste und Fans haben friedlich und fröhlich gefeiert“, bilanzierte die Ministerin bei Sport 1.
Ein wenig verstörend muss de Status Quo der Bahn für die ausländischen Fans gewesen sein. Da fehlte es vor allem an der so viel gerühmten deutschen Präzision. Das Nationalteam der Niederlande musste deswegen kurzfristig auf den Flieger umbuchen, weil der Zug ausgefallen war. Auch viele Fans hatten mit den Auswirkungen des überlasteten Schienennetzes zu kämpfen. Einziger Wermutstropfen: Das Sonderangebot mit der Bahn für 29 Euro quer durch Deutschland reisen zu können. Dementsprechend war auch die Nachfrage mit rund 260000 verkauften Fan-Tickets. Zudem bot die Bahn circa 10000 Sitzplätze zu den Spieltagen mehr an. Allerdings soll gerade in puncto Pünktlichkeit das Versäumnis im Bundestag aufgearbeitet werden.
Und das Wetter?
Zumindest war hierauf einigermaßen Verlass. Ein typischer Sommer halt – auf Hitze folgt hohe Luftfeuchtigkeit und darauf Gewitter. Alles in allem, eben mit diesen kleineren technischen Pannen, die bei keiner Großveranstaltung ausbleiben, ist das Fazit dennoch mehr als positiv. Die zweimalige Frauen-Europameisterin Célia Sasic, die als EM-Botschafterin unterwegs war wiederholte ein ums andere Mal, dass die Stimmung herausragend war. Anhänger seien zu ihr gekommen und hätten ihr gesagt: „Danke für dieses Turnier, danke, dass wir hier gemeinsam mit so vielen anderen Europäerinnen und Europäern feiern dürfen. In einem freien Land, mitten in Europa.“ Philipp Lahm blies in die gleiche Posaune. „Man hat die Bilder ja gesehen, wie die Menschen hier zusammengekommen sind, wirklich Spaß hatten.“
Olaf Mueller
Quellen: Rheinische Post, dpa, RND, Sportschau, ARD MoMa, Sport 1
Das lag auch nicht zuletzt daran, dass der Sicherheitsapparat und die Fanbeauftragten mit ihren Konzepten sehr strukturiert diese EM begleitet haben – auch wenn die Deutsche Bahn mal nicht lieferte, was die Deutschen allerdings gewohnt sind. Der Fan-Beauftragte des Deutschen Fußballbundes, Sebastian Schmidt, sah über dieses Ärgernis hinweg und kommentierte dies im ARD-Morgenmagazin, dass dieser Störfaktor eher nicht in den Köpfen hängen bliebe. Auf die Frage ob Deutschland ein guter Gastgeber der Fußball-Europameisterschaft gewesen sei, antwortete Schmidt: „die Leute seien sehr gern nach Deutschland gekommen. Sie hätten ein gastfreundliches und fußballbegeistertes Land erlebt.
Gerne dabei gewesen
In der Tat sind die Gäste aus dem Ausland gerne nach Deutschland gekommen. Die Schotten, welche die Innenstädte zu tausenden in Blau und Weiß tauchten und mit den Dudelsack-Klängen zur Attraktion wurden. Von deren Seite zudem trotz der 5:1-Niederlage gegen die Deutschen zum Auftakt vorgeschlagen wurde, eine Brücke zu bauen und dieses Duell jährlich zu wiederholen.
Die Engländer, die zu tausenden zum Finale angereist waren ohne Chance auf ein Ticket und bei Schwarzmarktpreisen von mehreren tausend Euro, wie Medien berichteten. Auch sie nahmen es sportlich und mussten zugeben, dass am Ende die bessere Mannschaft den Pokal in die eigene Verbandsvitrine stellen wird, nachdem die Spanier im Finale mit 2:1 (0:0) siegten.
Nicht zu vergessen die Farbe Orange, die bis zum Ausscheiden gegen eben diese Engländer das Straßenbild von links nach rechts und zurück prägten. Das „Seitwärtsgehopse“, dass alle in den Bann zog. Nach rechts, nach links: Die holländischen Fans sind alleine dafür schon Kult! Diese Europameisterschaft war unumstritten Farbenfroh.
Zufriedener Turnierdirektor
Der Turnierdirektor Philipp Lahm zeigte sich insgesamt sehr zufrieden und sagte auch in Bezug auf das Endspiel „man hat schon ein bisschen Sorge, weil es sicher, friedlich ablaufen muss. Und das ist uns, glaube ich, größtenteils sehr, sehr gut gelungen.“ In der Tat ist dies, sehr gut gelungen so gut wie keine Meldungen von Fanausschreitungen, welche bei so einem Format ja immer einbezogen werden sollten. Zudem hat sich die Befürchtung von Terroranschlägen zerschlagen. Das Sicherheitskonzept mit verschärften Grenzkontrollen schon Wochen vor Beginn des Turniers hat Früchte getragen.
Das sieht auch die Innenministerin Nancy Faser so. „Wir haben das großartige Fußballfest im Herzen Europas erlebt, das wir uns alle gewünscht haben“, führte Faeser aus. Deutschland habe sich „als guter Gastgeber präsentiert“. „Millionen Gäste und Fans haben friedlich und fröhlich gefeiert“, bilanzierte die Ministerin bei Sport 1.
Ein wenig verstörend muss de Status Quo der Bahn für die ausländischen Fans gewesen sein. Da fehlte es vor allem an der so viel gerühmten deutschen Präzision. Das Nationalteam der Niederlande musste deswegen kurzfristig auf den Flieger umbuchen, weil der Zug ausgefallen war. Auch viele Fans hatten mit den Auswirkungen des überlasteten Schienennetzes zu kämpfen. Einziger Wermutstropfen: Das Sonderangebot mit der Bahn für 29 Euro quer durch Deutschland reisen zu können. Dementsprechend war auch die Nachfrage mit rund 260000 verkauften Fan-Tickets. Zudem bot die Bahn circa 10000 Sitzplätze zu den Spieltagen mehr an. Allerdings soll gerade in puncto Pünktlichkeit das Versäumnis im Bundestag aufgearbeitet werden.
Und das Wetter?
Zumindest war hierauf einigermaßen Verlass. Ein typischer Sommer halt – auf Hitze folgt hohe Luftfeuchtigkeit und darauf Gewitter. Alles in allem, eben mit diesen kleineren technischen Pannen, die bei keiner Großveranstaltung ausbleiben, ist das Fazit dennoch mehr als positiv. Die zweimalige Frauen-Europameisterin Célia Sasic, die als EM-Botschafterin unterwegs war wiederholte ein ums andere Mal, dass die Stimmung herausragend war. Anhänger seien zu ihr gekommen und hätten ihr gesagt: „Danke für dieses Turnier, danke, dass wir hier gemeinsam mit so vielen anderen Europäerinnen und Europäern feiern dürfen. In einem freien Land, mitten in Europa.“ Philipp Lahm blies in die gleiche Posaune. „Man hat die Bilder ja gesehen, wie die Menschen hier zusammengekommen sind, wirklich Spaß hatten.“
Olaf Mueller
Quellen: Rheinische Post, dpa, RND, Sportschau, ARD MoMa, Sport 1
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Allgemeine Zeitung
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