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Keine Chance gegen Novak Djokovic hatte Rafael Nadal (Foto) in der zweiten Runde der Olympischen Spiele. Foto: Marcus Brandt, dpa
Keine Chance gegen Novak Djokovic hatte Rafael Nadal (Foto) in der zweiten Runde der Olympischen Spiele. Foto: Marcus Brandt, dpa

Gnadenloser Djokovic

Nadals schmerzhafter Einzel-Abschied aus Paris
Zum 60. Mal treffen die Tennis-Superstars Novak Djokovic und Rafael Nadal aufeinander. Und das womöglich letzte Duell endet bei Olympia deutlich. Eine Rückkehr lässt Nadal aber offen.
dpa
Von F. Lütticke und K. Puck, dpa

Paris

Rafael Nadal umarmte Novak Djokovic und winkte wehmütig den französischen Fans zum Abschied nach seinem wohl letzten Einzel-Auftritt im geliebten Stade Roland Garros. Im olympischen Gigantenduell der beiden Tennis-Superstars kassierte der Spanier am Ort der größten Triumphe eine der schmerzlichsten Niederlagen seiner Karriere. Mit 1:6, 4:6 musste sich Nadal dem Dauerrivalen in der zweiten Runde deutlich geschlagen geben.

„Ich konnte ihn nicht in schwierige Situationen bringen. Er hat viel besser gespielt als ich - vom Anfang bis zum Ende“, gestand der 38-Jährige. „Ich kann ihm nur gratulieren.“ Nadal kämpfte sich nach einem 0:4-Rückstand im zweiten Satz zwar noch einmal auf 4:4 heran, verlor im 60. Duell der beiden Superstars aber dennoch zum 31. Mal.

Wenn es nach seinem großen Kontrahenten geht, soll es noch weitere sportliche Wiedersehen geben. „Ich hoffe im Sinne der Rivalität und des Sports im Allgemeinen, dass wir uns zumindest einmal oder einige Male noch gegenüberstehen werden. Je mehr er spielt, desto mehr gewinnt das Tennis“, sagte Djokovic.

Nadal lässt Karriereende offen

Nadal besitzt im Doppel an der Seite seines Landsmannes Carlos Alcaraz immer noch die Chance auf sein drittes olympisches Gold nach dem Einzeltriumph 2008 in Peking und dem Sieg im Doppel 2016 in Rio de Janeiro. Eine Rückkehr zu den French Open, die er 14 Mal gewonnen hat, erscheint jedoch angesichts der körperlichen Probleme in der Spätphase seiner Karriere kaum möglich.

Dennoch ließ Nadal offen, ob er kommendes Jahr doch noch einmal in Paris antreten wird. „Ich will jeden Tag mein Bestes geben. Wenn ich mich entscheide, nicht mehr spielen zu wollen, werde ich euch das wissen lassen.“

Djokovic bietet sich nun die Chance auf die eine Auszeichnung, die dem erfolgreichsten Tennisspieler der Grand-Slam-Geschichte noch fehlt: Olympia-Gold. Dabei könnte es im Halbfinale wie schon 2021 in Tokio wieder zum Duell mit dem damaligen Olympiasieger Alexander Zverev kommen. Der an Nummer eins gesetzte Goldfavorit Djokovic trifft im Achtelfinale auf den Sieger der Partie zwischen Dominik Koepfer aus Furtwangen und dem Italiener Matteo Arnaldi.

Djokovic im ersten Satz ohne Gnade

Gnadenlos ließ Djokovic im ersten Satz Nadal keine Chance. Immer wieder versuchten die Zuschauer, ihren Liebling lautstark mit „Rafa, Rafa“-Sprechchören voranzutreiben. „Es fühlt sich immer an, als würde ich zu Hause spielen. Ich kann den Menschen nicht genug danken“, schwärmte Nadal über das Publikum. Doch alle Unterstützung war zunächst vergebens - der 37 Jahre alte Djokovic spielte weitgehend fehlerfrei und trieb den ein Jahr älteren Nadal mehrfach mit Stoppbällen über den Platz.

Vor den Augen von Tennis-Legende Billie Jean King neben Rap-Superstar Snoop Dogg geriet Djokovic nach klarer Führung im zweiten Satz jedoch noch einmal in Bedrängnis. Nadal gab sich nicht geschlagen, ließ seine Extraklasse auf Sand mit einigen Zauberschlägen aufblitzen. Mit einem Ass entschied Djokovic die Partie jedoch für sich - und erhielt den anerkennenden Applaus der Zuschauer. Mit Begeisterung wurde jedoch nur sein Gegner verabschiedet.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-17

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