Kampf ums Boxen
Weltverband droht der olympische Knock-out
Seit knapp vier Jahren ist die IBA vom IOC suspendiert. Jetzt droht dem umstrittenen Boxverband das olympische Aus. Die Hoffnungen vieler Nationalvertretungen liegen auf einer neuen Vereinigung.
Von Felix Schröder, dpa
Lausanne
Das olympische Boxen kämpft gegen den Knock-out - die vielleicht entscheidende Schlussrunde steht bevor. Richtungsweisend für die Olympia-Zukunft der Sportart ist die außerordentliche Sitzung der IOC-Exekutive und des deutschen Präsidenten Thomas Bach am Donnerstag. In dieser könnte das Internationale Olympische Komitee der seit 2019 suspendierten International Boxing Association (IBA) offiziell die Anerkennung entziehen. In den Startlöchern steht schon ein Konkurrenzverband namens World Boxing, doch die heftig umstrittene IBA wehrt sich mit allen Mitteln gegen das Aus. Die Unsicherheit in der Szene ist groß.
„Ein grundsätzliches Aus ohne die Alternative in Form eines neuen Weltverbands würde dramatische Verluste bedeuten“, sagte Michael Müller, Sportdirektor des Deutschen Boxsport-Verbands (DBV), der Deutschen Presse-Agentur. Sollte das IOC die IBA aus der olympischen Familie endgültig ausschließen, wäre das Boxen erst einmal ohne olympischen Verband. „Das bedeutet fast die ganze Abwicklung des hauptamtlichen Trainerpersonals“ und auch „die Förderung der Athleten würde drastisch eingeschränkt“, sagte Müller.
Die IOC-Entscheidung setzt möglicherweise den Schlusspunkt einer jahrelangen Auseinandersetzung. Aus Sicht ihrer Kritiker steht die IBA für Korruption, Führungsprobleme und Wettbewerbsverzerrung. Die in die Enge getriebene Vereinigung wiederholte zuletzt vehement, an entscheidenden Stellschrauben gedreht zu haben. Auf den drohenden Ausschluss aus dem olympischen Kreis reagierte der Weltverband emotional. Die IBA sprach von einer „abscheulichen und rein politischen“ Empfehlung.
Der Kampf zwischen dem olympischen Dachverband und der IBA wird schon mehrere Runden ausgeführt. Die IBA ist vom IOC seit 2019 unter anderem wegen dubioser Verbandsführung und fehlender finanzieller Transparenz suspendiert. In der Folge sollte sich der Verband erholen und an den Kritikpunkten feilen. In einem jüngst vollendeten Bericht stellte das IOC fest: Die IBA hat die auferlegten Bedingungen nicht erfüllt, die das IOC im Dezember 2021 für eine Wiederzulassung festgelegt hatte.
In der Boxszene scheint das Aus dagegen teils schon beschlossene Sache. „Die IBA wird den olympischen Status verlieren. Daran gibt es jetzt keinen Zweifel mehr“, wurde der Präsident des niederländischen Box-Verbandes, Boris van der Vorst, vom Deutschlandfunk zitiert.
Lausanne
Das olympische Boxen kämpft gegen den Knock-out - die vielleicht entscheidende Schlussrunde steht bevor. Richtungsweisend für die Olympia-Zukunft der Sportart ist die außerordentliche Sitzung der IOC-Exekutive und des deutschen Präsidenten Thomas Bach am Donnerstag. In dieser könnte das Internationale Olympische Komitee der seit 2019 suspendierten International Boxing Association (IBA) offiziell die Anerkennung entziehen. In den Startlöchern steht schon ein Konkurrenzverband namens World Boxing, doch die heftig umstrittene IBA wehrt sich mit allen Mitteln gegen das Aus. Die Unsicherheit in der Szene ist groß.
„Ein grundsätzliches Aus ohne die Alternative in Form eines neuen Weltverbands würde dramatische Verluste bedeuten“, sagte Michael Müller, Sportdirektor des Deutschen Boxsport-Verbands (DBV), der Deutschen Presse-Agentur. Sollte das IOC die IBA aus der olympischen Familie endgültig ausschließen, wäre das Boxen erst einmal ohne olympischen Verband. „Das bedeutet fast die ganze Abwicklung des hauptamtlichen Trainerpersonals“ und auch „die Förderung der Athleten würde drastisch eingeschränkt“, sagte Müller.
Die IOC-Entscheidung setzt möglicherweise den Schlusspunkt einer jahrelangen Auseinandersetzung. Aus Sicht ihrer Kritiker steht die IBA für Korruption, Führungsprobleme und Wettbewerbsverzerrung. Die in die Enge getriebene Vereinigung wiederholte zuletzt vehement, an entscheidenden Stellschrauben gedreht zu haben. Auf den drohenden Ausschluss aus dem olympischen Kreis reagierte der Weltverband emotional. Die IBA sprach von einer „abscheulichen und rein politischen“ Empfehlung.
Der Kampf zwischen dem olympischen Dachverband und der IBA wird schon mehrere Runden ausgeführt. Die IBA ist vom IOC seit 2019 unter anderem wegen dubioser Verbandsführung und fehlender finanzieller Transparenz suspendiert. In der Folge sollte sich der Verband erholen und an den Kritikpunkten feilen. In einem jüngst vollendeten Bericht stellte das IOC fest: Die IBA hat die auferlegten Bedingungen nicht erfüllt, die das IOC im Dezember 2021 für eine Wiederzulassung festgelegt hatte.
In der Boxszene scheint das Aus dagegen teils schon beschlossene Sache. „Die IBA wird den olympischen Status verlieren. Daran gibt es jetzt keinen Zweifel mehr“, wurde der Präsident des niederländischen Box-Verbandes, Boris van der Vorst, vom Deutschlandfunk zitiert.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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