„Lebbe geht weider“
Kulttrainer Stepanovic feiert 75. Geburtstag
Trainertypen wie Dragoslav Stepanovic gibt es nicht mehr. Mit Eintracht Frankfurt verspielt er 1992 im letzten Spiel den Meistertitel, prägt aber einen Spruch für die Ewigkeit.
Von Andreas Schirmer, dpa
Frankfurt/Main
Kulttrainer Dragoslav Stepanovic ist überzeugt, dass er den Gewinn der deutschen Meisterschaft von Eintracht Frankfurt noch erleben wird. „Irgendwann wird Frankfurt Meister, wenn ich noch auf Erden bin“, sagte der frühere Spieler und Trainer des hessischen Fußball-Bundesligisten, der gestern seinen 75. Geburtstag feierte. 1992 hatte er als Eintracht-Coach am letzten Spieltag den Titel bei Hansa Rostock noch verspielt, danach aber einen Spruch für die Ewigkeit geprägt: „Lebbe geht weider“.
„Stepi“, wie ihn alle Welt nennt, traut seinem Lieblingsclub nach dem DFB-Pokalerfolg 2018 und dem Europa-League-Sieg 2022 noch viel zu. „Jetzt ist Frankfurt ein richtiger Verein, der zu Bayern München und Borussia Dortmund aufschließen kann“, sagte er.
Stepanovic gehörte in den späten 1960er- und frühen 1970er-Jahren zu den weltbesten Außenverteidigern. Er wurde 34 Mal in die Nationalmannschaft Jugoslawiens berufen. OFK Belgrad und Roter Stern Belgrad waren seine ersten Clubs, bevor er nach Deutschland kam und von 1976 bis 1978 bei Eintracht Frankfurt und bei Wormatia Worms spielte sowie danach sogar in England bei Manchester City.
Nach Ende der Spielerlaufbahn begann er als Trainer beim FV Progress Frankfurt und FSV Frankfurt. Mit Rot-Weiss Frankfurt und seinem damaligen Spieler Jürgen Klopp verpasste er 1989/90 den Aufstieg in die 2. Liga. Im April 1991 engagierte ihn Eintracht Frankfurt. Nach dem verpassten Titelgewinn 1992 schwand seine Autorität. In der folgenden Saison erklärte er den Rücktritt und gewann danach mit Bayer Leverkusen den DFB-Pokal. 1996 kehrte er zur Eintracht zurück, um den Bundesligaabstieg zu verhindern - vergeblich.
Stepanovic trainierte fast 20 Vereine - darunter Athletic Bilbao oder Shenyang Jinde in China oder Zamalek Kairo in Ägypten. Seine große Liebe gehört aber einem Club. „Eintracht Frankfurt ist ein Teil meines Lebens. Einmal Eintracht, immer Eintracht, es war mein erster Verein im Ausland“, sagte er.
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Allgemeine Zeitung
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