Show geht weiter
Lyles will Sprint-Triple bei Olympia holen
Mit Gold über 100 Meter möchte sich Noah Lyles in Paris nicht zufriedengeben. Seine Paradestrecke kommt erst noch. Zuerst dachte er noch er hätte nicht gewonnen.
Von R. Semmler und C. Kunz, dpa
Saint-Denis
Nach dem Olympiasieg über 100 Meter strebt Noah Lyles das Sprint-Triple in Paris an. Nur einen Tag nach der hauchdünnen Entscheidung über die Königsstrecke startet der 27 Jahre alte Amerikaner im Vorlauf auf seiner Paradestrecke 200 Meter erneut.
Dass der Sieg bei der doppelt so langen Distanz nur über ihn führt, machte der dreimalige Weltmeister über die 200 Meter unmissverständlich klar. „Ich werde gewinnen“, sagte Lyles und versprach seinen Konkurrenten: „Wenn ich aus der Kurve komme, werden sie Depressionen kriegen.“ Zwischenzeitlich hatte der Dritte über die 100 Meter, Ex-Weltmeister Fred Kerley, ihm längst scherzhaft zugeraunt: „Redest Du Scheiß, Mann?“
In diesem Moment, kurz vor Mitternacht am Sonntagabend im Stade de France, war die Anspannung des 100-Meter-Finales bei Lyles abgefallen. Vor dem Start hüpfte er wie ein Flummi über die Bahn, wohl wissend, dass es eine knappe Entscheidung werden würde. Danach zeigte er bei der Pressekonferenz mit minimalem Abstand zwischen Daumen und Zeigefinger, was er meinte.
Drei Jahre nach für ihn enttäuschenden Spielen in Tokio mit Bronze über 200 Meter war der derzeit beste Sprinter der Welt am Ziel. Nach dem denkbar knappen Einlauf über 100 Meter mit 9,79 Sekunden und nur fünf Tausendstelsekunden Vorsprung auf den zweitplatzierten Kishane Thompson dachte Lyles zunächst sogar, der Jamaikaner habe gewonnen. Gemeinsam schauten beide mit bangem Blick auf die Anzeigetafel, bis das Ergebnis feststand.
Die Corona-Spiele von Tokio waren für ihn ein Wendepunkt, berichtet Lyles. Ständig sei er auf der Suche danach, wie er sich verbessern könne. Deutschlands beste Sprinterin Gina Lückenkemper, die ebenfalls in Florida trainiert, berichtet immer wieder mit Hochachtung von der Hingabe, mit der der aus ärmlichen Verhältnissen stammende Lyles für seinen Erfolg arbeite.
Der Dreifach-Weltmeister des vergangenen Jahres in Budapest berichtete auch vom Druck, der auf ihm lastet. Er ist der Star einer Netflix-Serie, eine Werbefigur. Rapper Snoop Dogg kam nach Saint-Denis, um sich das Olympia-Finale anzuschauen. „Er hat gesagt, dass ich derjenige bin. Ich werde nicht sagen, das ist kein Druck. Das ist definitiv Druck“, betonte Lyles. Der Moment sei nicht größer als er, doch der Moment sei für ihn gemacht gewesen. Es soll nicht der letzte dieser Spiele von Paris sein.
Saint-Denis
Nach dem Olympiasieg über 100 Meter strebt Noah Lyles das Sprint-Triple in Paris an. Nur einen Tag nach der hauchdünnen Entscheidung über die Königsstrecke startet der 27 Jahre alte Amerikaner im Vorlauf auf seiner Paradestrecke 200 Meter erneut.
Dass der Sieg bei der doppelt so langen Distanz nur über ihn führt, machte der dreimalige Weltmeister über die 200 Meter unmissverständlich klar. „Ich werde gewinnen“, sagte Lyles und versprach seinen Konkurrenten: „Wenn ich aus der Kurve komme, werden sie Depressionen kriegen.“ Zwischenzeitlich hatte der Dritte über die 100 Meter, Ex-Weltmeister Fred Kerley, ihm längst scherzhaft zugeraunt: „Redest Du Scheiß, Mann?“
In diesem Moment, kurz vor Mitternacht am Sonntagabend im Stade de France, war die Anspannung des 100-Meter-Finales bei Lyles abgefallen. Vor dem Start hüpfte er wie ein Flummi über die Bahn, wohl wissend, dass es eine knappe Entscheidung werden würde. Danach zeigte er bei der Pressekonferenz mit minimalem Abstand zwischen Daumen und Zeigefinger, was er meinte.
Drei Jahre nach für ihn enttäuschenden Spielen in Tokio mit Bronze über 200 Meter war der derzeit beste Sprinter der Welt am Ziel. Nach dem denkbar knappen Einlauf über 100 Meter mit 9,79 Sekunden und nur fünf Tausendstelsekunden Vorsprung auf den zweitplatzierten Kishane Thompson dachte Lyles zunächst sogar, der Jamaikaner habe gewonnen. Gemeinsam schauten beide mit bangem Blick auf die Anzeigetafel, bis das Ergebnis feststand.
Die Corona-Spiele von Tokio waren für ihn ein Wendepunkt, berichtet Lyles. Ständig sei er auf der Suche danach, wie er sich verbessern könne. Deutschlands beste Sprinterin Gina Lückenkemper, die ebenfalls in Florida trainiert, berichtet immer wieder mit Hochachtung von der Hingabe, mit der der aus ärmlichen Verhältnissen stammende Lyles für seinen Erfolg arbeite.
Der Dreifach-Weltmeister des vergangenen Jahres in Budapest berichtete auch vom Druck, der auf ihm lastet. Er ist der Star einer Netflix-Serie, eine Werbefigur. Rapper Snoop Dogg kam nach Saint-Denis, um sich das Olympia-Finale anzuschauen. „Er hat gesagt, dass ich derjenige bin. Ich werde nicht sagen, das ist kein Druck. Das ist definitiv Druck“, betonte Lyles. Der Moment sei nicht größer als er, doch der Moment sei für ihn gemacht gewesen. Es soll nicht der letzte dieser Spiele von Paris sein.
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Allgemeine Zeitung
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