Entkernt und veschrottet
Air Nam-Flieger werden in Frankreich eingestampft
Stuttgart/Windhoek (hf) – „Air Namibias Erbe wird wohl verschrottet“, berichtet die Zeitschrift „Flugrevue“ (aerokurier) in eine Schlagzeile. Es geht um die zwei großen, relativ neuen A330-Airbus-Langstrecken-Flieger aus der Konkursmasse der nationalen Fluggesellschaft Air Namibia. Die zwei Vorzeige-Maschinen der Air Namibia wurden Ende April 2021 auf Anlass der Leasinggeber Castlelake eiligst vom Flughafen Hosea Kutako nach Leipzig/Halle ausgeflogen, um sie vor einer möglichen Sperre der zahlreichen Gläubiger der Air Namibia zu retten.
Flugrevue hatte nach dem „Ausflug“ zunächst unbestätigt in Erfahrung gebracht, dass die zwei Maschinen bei den Elbe-Flugzeugwerken in Dresden zu Frachtflugzeugen für eine östliche Fluggesellschaft umgerüstet werden sollten. Auch das Luftrachtunternehmen DHL „European Air Transport“ in Leipzig kam ins Gespräch. Kein Deal hat sich verwirklicht, so dass die zwei großen Flieger Ende November von Leipzig mit Zwischenlandung in Zürich nach Frankreich aufgebrochen sind. Ziel war laut „Flugrevue“ Endstation Tarbes-Lourdes-Airport in den Pyrenäen, 60 km südwestlich von Toulouse: „Dort werden die Maschinen entkernt, verwertet und verschrottet. Dabei sind sie erst acht Jahre alt.“ Eine der Maschinen ist nach einer früheren Streifkollision auf dem Flughafen Frankfurt ohne Flügelohr (Winglet, Sharklet) zur Endstation geflogen. Das unter mehreren Namen bekannte aufgebogene Flügelende der Tragfläche dient in der Aerodynamik zur Einsparung von Treibstoff. Ohne Flügelohr kann der Flieger trotzdem aufsteigen und zum Schrottplatz fliegen.
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Allgemeine Zeitung
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